Previous Page  42 / 52 Next Page
Information
Show Menu
Previous Page 42 / 52 Next Page
Page Background

42

FASSADE 4/2017

BRANCHE

|

NACHRICHTEN + PERSONEN

???

FASSADE:

Als Spezialist für

die Befestigung vorgehängter

hinterlüfteter Fassaden verfügt

SFS intec über ein breites Pro-

duktsortiment. Welche Inno-

vation sollten sich Fassaden-

bauer bzw.Verleger derzeit un-

bedingt mal genauer ansehen?

Patrick Ziegler-Herboldt:

Auf

der BAU haben wir zwei In-

novationen vorgestellt, von

deren Einsatz Fassadenbauer

und Verleger profitieren. Zum

einen sind dies die neuen

Edelstahl-Wandhalter für die

Unterkonstruktion. Edelstahl

ist im Vergleich zu Alumini-

um das bauphysikalisch bes-

sere Material mit einer deut-

lich geringeren Wärmeleitfä-

higkeit. Fertigungstechnisch

bietet Edelstahl zudem ei-

ne deutlich höhere Flexibili-

tät. Zum anderen bietet auch

unser neuer Befestiger TUF-S

spürbare Vorteile. Geeignet für

die unsichtbare Befestigung

von HPL-Fassadenplatten er-

laubt er durch seine einfache,

schnelle und sichere Montage

Zeiteinsparungen von bis zu

50 Prozent und gibt Fassaden-

bauern dabei absolute Hand-

lungssicherheit. Was die Monta-

ge mit TUF-S so leicht macht, ist

der mögliche Verzicht auf Hin-

terschnittbohrung und Spezial-

werkzeuge. Für höchste Effekti-

vität sorgt dabei die Möglichkeit

zur Montage durch nur eine Per-

son.

FASSADE:

Welche Unterstüt-

zung bieten Sie Architekten und

Fachplanern bzw. auch Metall-

bauern bzw. Fassadenmonteu-

ren für ihre tägliche Arbeit?

Patrick Ziegler-Herboldt:

Wir

stehen jederzeit für Beratungs-

termine beim Architekten,Verar-

beiter oder an der Baustelle zur

Verfügung. In diesen Gesprä-

chen entwickeln wir gemein-

sam mit unseren Partnern eine

technisch passende und ökono-

mische Lösung für die Unter-

konstruktion und hinterlegen

diese durch zuverlässige Men-

genschätzungen und Preiskal-

kulationen. Darüber hinaus ge-

ben wir Hilfestellung bei der

Koordination von Statik und

Fassadendetailplanung und un-

terstützen unsere Partner bei der

Bestellung der Bauteile, durch

die Baustellenbegleitung wäh-

rend der Montage sowie durch

Schulungs- und Weiterbildungs-

maßnahmen.

FASSADE:

Wo liegen momen-

tan im Fassadenbau die größten

Herausforderungen und wo se-

hen Sie noch Marktpotenzia-

le?

Patrick

Ziegler-Herboldt:

Die größten Herausforderun-

gen entstehen durch die stei-

gende Komplexität der Fassa-

den – von großen Formaten

über 3D-Elemente bis zu neu-

en Materialien wie Glasfaser-

beton. Ebenfalls hohe Ansprü-

che stellt die zunehmende Ver-

wendung von Alternativen zu

klassischenWandhaltern in der

Befestigungsebene. Das be-

dingt eine frühe und enge Zu-

sammenarbeit zwischen Archi-

tekt, Statiker, Fassadenplaner,

Verarbeiter und Fertigung bzw.

Unterkonstruktionshersteller.

Zudem wird die Baustellen-

abwicklung durch knapp be-

messenen Lager- und Arbeits-

raum komplexer. Da bietet sich

ein auf den Bauablauf abge-

stimmtes Projektmanagement

mit vorkonfektionierten, exakt

auf das jeweilige Objekt zuge-

schnittenen Bauteilen an, bei

denen z. B. Lochung und Stan-

zung der Profile der Statik und

demVerlegeplan entsprechen.

3

Fragen an

...

Interview mit Patrick Ziegler-Herboldt (SFS intec)

Dipl.-Ing. Patrick Ziegler-Herboldt

ist Key Account Manager für Zen-

tral- und Osteuropa bei SFS intec,

wo er zudem als Produktmanager

für die Bereiche vorgehängte hin-

terlüftete Fassade und Unterkons­

truktion verantwortlich ist.

SFS intec

Die „Initiative Ressourcenscho-

nende Bauwirtschaft“ (IRBau)

– eine unabhängige Allianz der

Bauwirtschaft mit Mitgliedern

aus Industrie,Wirtschaft,Wissen-

schaft und Politik – hat sich mit

einer gut besuchten Konferenz

am 31. Mai 2017 in Berlin erst-

mals einer breiteren Öffentlich-

keit vorgestellt. Mit dabei waren

auch Vertreter aus der Fassaden-

branche. Inhaltlich ging es um

den Ausbau der Kreislaufwirt-

schaft im Bauwesen, nach der

Energieeffizienz das große Zu-

kunftsthema für mehr Klima-

schutz, schadstofffreie Baupro-

dukte und den effizienten Ein-

satz knapper Ressourcen.

Bauwirtschaft plant Zukunft

Die IRBau nannte als wichtigen

Beweggrund für ihre Gründung,

dass Recycling im Baubereich

trotz hoher Zukunftsrisiken und

-potenziale noch viel zu wenig

Beachtung fände. Jochen Flas-

barth (Staatssekretär im BMUB)

erläuterte die Rahmenbedin-

gungen der deutschen Um-

weltpolitik beim Übergang zur

modernen Kreislaufwirtschaft.

Dazu verdeutlichte er auch den

umfassenden Ansatz des deut-

schen Ressourceneffizienzpro-

gramms.Weitere Beiträge forder-

ten eine Strategie nachhaltiger

Dekarbonisierung, mehr Trans-

parenz über die Zusammen-

setzung aller im Bauwesen ver-

wendeten Stoffe und einen „Ge-

bäude-Rohstoff-Pass“. Mehrfach

wurde auch auf die Bedeutung

von „Urban Mining“ hingewie-

sen, um künftig knappe Rohstof-

fe wie seltene Erden zurückzu-

IRBau

gewinnen. Dazu müssten auch

Kreislauf-Lücken in der Bau-

wirtschaft geschlossen, neue

Geschäftsmodelle

entwickelt

und Informationsdefizite besei-

tigt werden.

Gründungsmitglieder der IRBau mit Staatssekretär J. Flasbarth (4.v.l.)

(v.l.n.r.): Thomas Lauritzen, Walter Lonsinger, Prof. Dr.-Ing. Sabine

Flamme, Prof. Dipl.-Ing. Annette Hillebrandt, Annette von Hagel, Anja

Rosen, Rolf Brunkhorst.