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FASSADE 3/2017

Verlagssonderveröffentlichung

Schüco International KG (3)

Antwerpen hat als zweitgrößter Handelsha-

fen in Europa maßgeblichen Anteil am in-

ternationalen See- und Binnenhandel. So

schafft der Hafen nicht nur in Antwerpen,

sondern auch bei seinen weltweiten Han-

delspartnern zahlreiche Arbeitsplätze und

hat das Ziel, Standort und Unternehmen

nachhaltig und zukunftsfähig zu gestalten.

Motivation des Wettbewerbs 2007 war es, ein

neues Headquarter am Hafen in Antwerpen

zu errichten, das die Werte des Unterneh-

mens sowohl intern für seine 500 Mitarbei-

ter aus den Bereichen Technik und Verwal-

tung, aber auch nach außen in einem loka-

len und internationalen Markt repräsentiert.

Der Bedarf nach einem neuen Bürogebäude

für die Hafenbehörde und der Wunsch, das

denkmalgeschützte, im hanseatischen Stil

errichtete Gebäude einer ehemaligen Feu-

erwache an der Hafenanlage Mexico Island

in Antwerpens Kattendijk Dock zu erhalten,

führte zur Auslobung des Wettbewerbs sei-

tens der flämischen Baubehörde und der Ha-

Das Port House in Antwerpen ist eines der weltweit ersten noch mit Zaha Hadid geplanten Projekte,

welches jetzt fertig gestellt wurde. Die vertikale Erweiterung, Sanierung und Transformation einer

ehemaligen Feuerwache zum neuen Headquarter der Hafenbehörde von Antwerpen verbindet das

Alte mit dem Neuen und ist weithin sichtbares Zeichen für die Zukunft des Seehandels.

fenbehörde Antwerpens, die es zur Vorgabe

machten, das alte Gebäude zu erhalten und

zu transformieren.

Kontrast von Alt und Neu

Entsprechend intensiv setzten sich Zaha

Hadid Architects gemeinsam mit Origin, ei-

nem Beratungsunternehmen für kulturelles

Erbe, mit der Geschichte des Standorts und

des Gebäudes auseinander. Die Entschei-

dung für eine aufgeständerte Erweiterung

des Bestandsgebäudes anstelle eines an-

grenzenden neuen Baukörpers geht aus die-

ser historischen Analyse hervor: der Entwurf

nimmt Bezug auf einen ursprünglich für das

Bestandsgebäude vorgesehenen Turm, der

als großzügiges und weithin sichtbares Em-

blem das hanseatische Gebäude hätte ergän-

zen sollen. Was damals nicht zustande kam,

kommt nun zur Realisierung in dem Aufbau,

der in seiner signalhaften Wirkung sowohl

Referenz für die Stadt Antwerpen als „Stadt

der Diamanten“ ist, als auch in seiner dem

Rumpf eines Schiffes ähnlichen Form den

Seehandel am Hafen von Antwerpen sym-

bolisiert. Ebenso maßgeblich für den Entwurf

und ausschlaggebend für die Entscheidung

zur vertikalen Erweiterung war die Interpre-

tation der Fassaden der alten Feuerwache als

vier gleichrangige Fassaden. Ein Anbau hät-

te mindestens eine Gebäudeseite obstruiert

und wertend in die Fassadenhierarchie ein-

gegriffen. Das neue Gebäude scheint über

dem alten Gebäude zu schweben. Die nüch-

terne, kantige Solidität des Bestandsgebäu-

des kontrastiert dabei mit der Dynamik der

gekrümmten Oberfläche des neuen Gebäu-

des, das wie ein organisches Objekt das Prin-

zip einer einzelnen fließenden Fassade re-

präsentiert. Mit seiner sensiblen Bezugnah-

me auf den Bestand und den Ort zeigt der

neue Baukörper, dass er nicht nur ikonen-

haft herausragt, sondern sich auch in den

Kontext einzuordnen weiß. An der Schwel-

le zwischen Stadt und Hafen gelegen, zeigt

Das neue Headquarter der Hafenbehörde von

Antwerpen entsteht aus dem Zusammenspiel dreier

räumlicher Elemente: dem denkmalgeschützten

Bestandsgebäude, einer Betonbrücke und

dem vertikalen Erweiterungsbau.

Ein Leuchtturm für die Welt

Port House in Antwerpen erweitert und umfangreich saniert

titelthema

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Fassadensanierung