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Sonnenschutz an der Fassade

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FASSADE 2/2017

Die Deutsche Schule Athen (DSA) ist ei-

ne im Jahr 1896 gegründete deutsche Aus-

landsschule mit Kindergarten, Grundschule

und Gymnasium sowie griechischem Gym-

nasium und Lyceum. Deutsche und grie-

chische Lehrer unterrichten dort rund 1150

Schüler beider Nationalitäten. Nach erfolg-

reich durchlaufener Bund-Länder-Inspek-

tion trägt die DSA seit 2013 das Gütesiegel

„Exzellente deutsche Auslandschule“, das

derzeit rund 110 der insgesamt 140 deut-

schen Auslandschulen führen dürfen.

Vierte Erweiterung seit 1988

Vor der jüngsten Erweiterung war das Be-

standsgebäude der DSA durch seine drei

unterschiedlichen Konstruktionsphasen ge-

prägt: In der ersten Bauphase war der ein-

stöckige erste Bau entstanden (1988), in der

zweiten Phase wurde dieser aufgestockt

(2001) und in der dritten Phase wurde er

statisch ertüchtigt (2009). Aufgrund der un-

terschiedlichen Bebauungsphasen fand die

Athener Architektin Alexandra Kalliri ein

komplexes, heterogenes Gebäude als Pla-

nungsbasis vor. Daraus ergab sich die viel-

Bunte Großlamellen

Gebäude der Deutschen Schule Athen mit außergewöhnlichem Sonnenschutz

Die räumliche Neuordnung, bauliche Ergänzung und optische Vereinheitlichung in der Fassade

gehörten zu den wesentlichen Zielsetzungen der jüngsten Erweiterung der Deutschen Schule

Athen (DSA). Die für die Planung verantwortliche Architektin Alexandra Kalliri variierte in den

Fassadenansichten die horizontale Feinstruktur von filigranen Naturholzelementen mit vertikal

arrangierten, breiten und farbigen Großlamellen des beweglichen Schüco Großlamellensystems ALB.

schichtige Aufgabe, neben einem neuen

Gebäude auch die funktionale und gestal-

terische Integration der Bestandsmodule

in ein einheitliches Schulensemble vorzu-

nehmen. Allgemeine stilistische Vorgabe

des Bauherrn und Schulträgers, Deutscher

Schulverein Athen, war eine zeitgemäß mo-

derne, nachhaltige und vor allem umwelt-

freundliche Architektur. Die Eingangshal-

le wurde versetzt und vergrößert, damit sie

der neuen Größe und erhöhten Kapazität

der Schule entspricht. So steht sie in direk-

ter Verbindung zum Schulhof und zu einem

neuen Mehrzweckraum, der auch einen di-

rekten Ausgang zum Hof hat. Die neue drit-

te Etage folgt wegen der zwei vorhandenen

Treppenhäuser der Strukturierung der dar-

unterliegenden Etagen.

Farbige Großlamellen strukturieren

die Fassaden

Das Gebäude hat einen L-förmigen Grund-

riss. Jeder Flügel unterscheidet sich durch

unterschiedliche Farbtöne, blaue für den

Eingangsflügel, rot-orange RAL-Töne für

den senkrechten Flügel. Das Gebäude wur-

de bioklimatisch geplant, wobei man den

wärmeschutzgedämmten

Außenwänden

durchgängig eine neue Holzfassade vor-

hängte, die durch die Fensterbänder mit

Sonnenschutzlamellen geschossweise un-

terbrochen ist. Die elektromechanisch ge-

steuerten Lamellen kontrollieren den Ein-

lass der Sonne in die Klassenräume – sie

optimieren den Lichteinfall und sorgen

in den warmen Monaten für wirksamen

Schutz vor Überhitzung.

Sonnenstandabhängige Bewegung

Lebhaft und zugleich ordnend wirkt das

Spiel mit Farbe, Materialien und Strukturen

in den Fassaden. Die schmalen Holzleisten

verleihen den Flächen eine feine horizon-

tale Struktur, einen „Mikromaßstab”, der

nach Aussage der Architektin insbesonde-

re bei Vorschulen und Grundschulen beliebt

ist. Die breiten, vertikal arrangierten Son-

nenschutzlamellen bilden einen materiellen

und strukturellen Kontrast hierzu und brin-

gen durch das Farbenspiel und ihre sonnen-

standabhängige Bewegung permanent Le-

ben undVariation in die Fassaden.

Schüco International KG (3)

Fein abgestufte blaue RAL-Farbtöne dieser

Gruppen von Sonnenschutzlamellen aus

dem System Schüco ALB kennzeichnen den

Eingangsflügel.