6
FASSADE Spezial
SPEZIAL
|
Interview
„Wir streben weiteres
globales Wachstum an“
Interview mit Christoph Troska
Durch den Zukauf der ehemaligen Glass Laminating Solutions (GLS-)Aktivitäten von DuPont
– beispielsweise der Ionoplastfolie SentryGlas
®
– hat der Kuraray Konzern nun das breiteste
Produktportfolio auf dem Markt der Glaszwischenlagen für Verbundsicherheitsglas im Bereich
„Trosifol
®
Business“ zusammengefasst. Außerdem verfügt das Unternehmen jetzt über
Produktionsstätten, Vertriebs- und Servicepersonal in allen wichtigen Glasmärkten weltweit. Im
Interview mit der FASSADE erläutert Christoph Troska, Leiter des globalen Architektur-Segments
innerhalb des Trosifol
®
Business bei Kuraray, die derzeitige Geschäftsstrategie und verrät, in
welchen Bereichen er Marktpotenziale sieht.
FASSADE: Die Übernahme der
GLS-Aktivitäten war vor zwei Jahren.
Welche Vorteile haben sich daraus für den
Kunden ergeben?
Troska:
Durch die weltweite Vernetzung
von Forschung und Entwicklung und durch
das erweiterte Angebot an Rohstoffen und
Fertigprodukten können wir insgesamt aus-
gereiftere und bessere Produkte herstellen.
Im Kuraray-Angebot enthalten sind nun
beispielsweise auch zwei technisch unter-
schiedliche Akustikfolien – das ist einzigar-
tig auf dem Markt. Für unsere Kunden er-
geben sich aus der neuen Konstellation von
SentryGlas
®
und Trosifol
®
unter einem Dach
eine Reihe von Vorteilen. Mussten Trosifol
®
Kunden bei bestimmten Projekten früher
auf SentryGlas
®
und damit einen alternati-
ven Lieferanten ausweichen, erhalten diese
Verarbeiter in Zukunft ihre Folien von ein
und demselben Anbieter. Gleichzeitig ist
Kuraray durch den Zusammenschluss bei
den Rohstoffen unabhängiger geworden.
Im GLS-Paket enthalten waren – neben den
PVB- und PVA-Produktionen auch Produk-
tionsstätten für VAM (Vinylacetat Mono-
mer) in den USA. Das sind Rohstoffe, die
für die Herstellung von VSG-Folien und für
andere Geschäftszweige der Kuraray benö-
tigt werden.
FASSADE: Wie schätzen Sie generell
zukünftig die Nachfrage nach VSG-Scheiben
für Fenster- und Fassaden ein?
Troska:
Der weltweite Bedarf an PVB in der
Architektur sowie für das Automobil-Seg-
ment steigt, dadurch bewegen wir uns in
einem wachsenden Markt. Wir gehen da-
von aus, dass heute der weltweite Markt
an PVB- und Ionoplast-Glaszwischenlagen
in der Größenordnung von 360 - 380 Mio.
m
2
liegt, Tendenz weltweit steigend. Ge-
nerell werden die Fenster- und Fassaden-
konstruktionen anspruchsvoller. Die bau-
konstruktiven Herausforderungen in der
Glasarchitektur werden weiter steigen. Das
erfordert intensive Planung bis hin zur In-
genieursleistung. Gleichzeitig schreitet der
Siegeszug von PVB voran. Ins Isolierglas
wird mehr Sicherheit integriert, aktive wie
passive und es werden höhere Anforderun-
gen an den Schallschutz gestellt. Mit der
PVB-Folie lassen sich neue Funktionen ins
Verbundglas einbringen. Hinzu kommen
Design-Aspekte mit Farbfolien sowie mit
weiteren Materialien, zum Beispiel Metall-
geflechten oder auch mit Sonnenschutz-
funktion.
FASSADE: Welche neuen Produkte werden
künftig für Fenster- und Fassadenbauer
interessant werden?
Christoph Troska ist Leiter
des globalen Architektur-
Segments innerhalb des
Trosifol
®
Business bei
Kuraray.
Kuraray