

ARBEITSSICHERHEIT
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Wer in seinem Kletterladen
Ausrüstung für den Arbeitsschutz
kauft, fühlt sich bestens
beraten, denn Marc Peschel ist
nicht nur Dachdecker, Industrie-
kletterer und Höhenretter
er gibt auch Kurse für sicheres
Arbeiten in der Höhe.
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in Dachdecker stürzt über eine Kante, hängt bewe-
gungslos im Auffanggurt. Jetzt zählt jede Minute, weiß
Marc Peschel. Im schlimmsten Fall drohe ein lebens-
gefährlicher orthostatischer Schock: Da die Muskelpum-
pe versagt, die das Blut in den oberen Körperbereich
pumpt, versackt das Blut in die Beine. Mögliche Folge:
Kreislaufschock. Das Gehirn und andere wichtige Organe
bekommen zu wenig Sauerstoff, was zur Bewusstlosig-
keit führen und sogar tödlich enden kann. Aber soweit
muss es nicht kommen, weiß Peschel, der selbst einen
Dachdeckerbetrieb in Düsseldorf führt und Kurse zur
Arbeitssicherheit und Höhenrettung gibt. Zunächst kann
die richtige persönliche Schutzausrüstung (PSA) dem
Beschäftigten das Leben retten. Hat er ein Halteseil mit
Längeneinstellvorrichtung oder eine Prusikschlinge da-
bei, kann er diese am Sicherungsseil befestigen und einen
oder beide Füße in Schlingen oder Seil stemmen, um sei-
ne Muskelpumpe in Gang zu halten. „Die Anwendung ist
einfach, aber man muss es geübt haben“, erklärt Peschel,
der das in seinen Kursen anbietet. Doch auch wenn der
Mitarbeiter seinen Kreislauf entlastet, ist es wichtig, dass
er schnellstmöglich gerettet wird. „Der Betriebsinhaber
ist dafür verantwortlich, die Schutzausrüstung zum Retten
aus der Höhe bereitzustellen und die Mitarbeiter sollten
sie richtig bedienen können“, sagt Peschel. Doch viele
Betriebe scheuten die Kosten von bis zu 800 Euro für so
Fotos (5): © Hans-Jürgen Bauer