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glas+rahmen

11.18

technik

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technik

unternehmen

bernward freericks

ist froh darüber,

dass er seinen Betrieb in kompetente Hän-

de übergeben konnte. Der 74-jährige Gla-

sermeister, der das 1927 gegründete Unter-

nehmen in zweiter Generation 50 Jahre lang

geführt hat, bleibt der Firma zwar als Ver-

mieter und Berater verbunden, zieht sich an-

sonsten aber in den Ruhestand zurück. Der

Käufer Oliver Fellenberg ist seit 20 Jahren in

der Glasindustrie tätig. Als Technischer Lei-

ter bei einem Hersteller von Spezialgläsern

hat er reichlich Erfahrung mit der Herstel-

lung von hochwertigen Glasprodukten ge-

sammelt. Nun will der 45-Jährige als neuer

Besitzer und Chef die traditionsreiche Gla-

serei am Hammer Hellweg 25 in die Zukunft

führen. Dabei setzt er nicht auf schlagartige

Veränderungen, sondern auf eine bedach-

te Weiterentwicklung des Betriebes. Aktuell

kommen 75 Prozent seiner Aufträge von Ge-

schäftskunden und etwa 25 Prozent von pri-

vaten Auftraggebern.

Marktlücken im Visier

Neben dem gesamten Spektrum der hand-

werklichen Glasveredlung hat sich das Un-

ternehmen in der Vergangenheit internati-

onal mit gebogenen und gewölbten Gläsern

einen Namen gemacht. Rund 25 Prozent des

Gesamtumsatzes kommen aus diesem Ge-

schäftsfeld. Die Referenzliste der Objekte mit

gebogenen Gläsern aus Hamm ist lang und

exklusiv. ImGebäude des Bundesgerichtshofs

findet man sie ebenso wie in der Frankfur-

ter Kreditanstalt für Wiederaufbau und im

Hotel „Bayerischer Hof “ in München. Die

Kernkompetenz des Glasbiegens will Oliver

Fellenberg weiter ausbauen. Dabei hat er ne-

ben den großen Gläsern für Architekturan-

wendungen auch kleinere Formate für die In-

dustrie im Blick. Aus dem Bereich der techni-

schen Gläser weiß er, dass dort häufig gebo-

gene Scheiben benötigt werden. Fellenberg:

„Das ist eine Marktnische, die wir bedienen

wollen.“ Für die verschiedensten Biegearbei-

ten stehen ihm im Unternehmen fünf Glas-

öfen in verschiedenen Größen zur Verfügung.

Ebenfalls forcieren will er die Bereiche Glas-

duschen und Glasinterieur sowie den Innen-

ausbau und den Ladenbau. Auch Terrassen-

dächer sollen künftig zum Portfolio zählen

und vorwiegend regional vermarktet werden.

„Wir können Glas aus dem Effeff“

Mit Blick auf das aktuelle Leistungsangebot

der F&F Glastechnik GmbH & Co. KG er-

klärt Oliver Fellenberg: „Wir sind kein reiner

Handwerksbetrieb. Bei Vorprodukten, die

wir an die Industrie liefern, haben die Ar-

beiten eher einen industriellen Charakter.“

Die Leistungskraft seines Unternehmens

trägt der neue Chef offensiv nach außen. Der

Firmenslogan lautet „Wir können Glas aus

dem Effeff.“ im Gespräch mit Glas+Rahmen

ergänzt er ihn um den Zusatz „von 1 bis X

Stück".

jürgen vössing

www.ff-glastechnik.de

Freericks übergibt an Fellenberg

Aus der Traditionsglaserei Freericks im westfälischen

Hamm wurde zum 1. August 2018 die F&F Glastechnik

GmbH & Co. KG. Der neue Eigentümer Oliver Fellenberg

will die Kernkompetenz des Glasbiegens ausbauen.

Bernward Freericks (l.) und Oiver Fellenberg vor

dem Firmengebäude am Hellweg 25 in Hamm.

GLAS JANSEN

AKTION GEGEN FAHRVERBOTE

Die Firma Glas Jansen in Aachen setzt die

Forderung der Deutschen Umwelthilfe (DUH)

in die Tat um und fährt die Organisation und

ihre Mitglieder nicht mehr für Aufträge oder

bei Notfällen an. Damit will das Unterneh-

men deutlich machen, was ein Fahrverbot

für Diesel-Transporter des Handwerks bedeu-

ten würde. „Die Deutsche Umwelthilfe setzt

sich für das Fahrverbot von Dieselfahrzeugen

in Deutschland ein. An sich ist die Reduzie-

rung von CO2 und NOx eine gute Sache“, so

Glasermeister Sascha Jansen, „doch wird da-

bei vergessen bzw. nicht gesehen, dass viele,

wenn nicht sogar alle Handwerksbetriebe wie

wir auf Dieselfahrzeuge angewiesen sind.“

Trete das Dieselfahrverbot in Kraft, heiße

das gleichzeitig, dass handwerkliche Betrie-

be nur mit Sondergenehmigungen in die je-

weilige Umweltzonen fahren dürften – wenn

überhaupt. Kunden könnten dann vergeb-

lich auf ihren Handwerker warten, heißt es in

der Pressemitteilung des Unternehmens. Dass

Glas Jansen der DUH-Forderung des Fahr-

verbots entspreche, stelle somit eine direk-

te und logische Reaktion dar. Indem sich der

Betrieb weigere, die DUH sowie deren Mit-

glieder als Kunden anzufahren, tue er noch

etwas Gutes. Er schone die Umwelt, heißt es

weiter. Mit der nach Einschätzung des Unter-

nehmens paradox anmutenden Maßnahme

denke Glas Jansen die Forderung konsequent

weiter und zeige, dass es in den betroffe-

nen Gebieten eben keine handwerkliche Hil-

fe mehr gebe. Alternativ würden die Preise

für die Dienstleistung teurer, da die zusätzli-

chen Kosten für Neuwagen etc. auf die Kun-

den umgelegt werden müssten. Die Glaserei

wolle weder provozieren noch sei sie gegen

die DUH. Vielmehr wolle man mit der Aktion

ein Zeichen setzen und zum Nachdenken an-

regen: „Das heißt nicht, dass wir gegen den

Umweltschutz sind. Nur sollte er so umgesetzt

werden, dass es möglich ist – mit Köpfchen“,

kommentiert Jansen.

Die Glas Jansen UG zählt nach eigenen Aussa-

gen zu den größeren Handwerksbetrieben im

Raum Aachen und betreut deutschlandweit

private und gewerbliche Kunden.

www.glaserei-jansen.de

Foto: © Vössing