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glas+rahmen

10.17

technik

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technik

fachveranstaltung

Digitalisieren oder Sterben

Das dritte Swisspacer Symposium „fenestra vision“ hat die beiden

erfolgreichen Vorgängerveranstaltungen in Strassburg und

Potsdam noch einmal getoppt. Über 100 Teilnehmer erlebten am

15. September in Salzburg ein hochkarätiges Fachprogramm.

„digitize or die“.

Digitalisieren oder Sterben. Mit

dieser provokanten These rüttelte Jochen Wilms das Pu-

blikum auf. Wilms, der die Fenster- und Fassadenbra-

che aus seiner langjährigen Tätigkeit bei Schüco kennt,

ist Gründer und Geschäftsführer der Investmentgesell-

schaft „W Ventures“, die sich international als Kapitalge-

ber und Beratungsunternehmen einen Namen gemacht

hat. Beim Symposium war er Co-Moderator und Im-

pulsgeber für das Megathema Digitalisierung in der Bau-

branche. Seine Botschaft: „Unternehmen, die diese He-

rausforderung nicht annehmen, werden in absehbarer

Zeit nicht mehr existieren.“

Smart Home: Hype oder Markt?

Die Gegenposition vertrat Dr. Eckhard Keill, Vorstands-

vorsitzender der Roto Frank AG. Er befasste sich mit

dem Thema „Smart Home“ und warf die Frage auf,

ob und wie aus dem gegenwärtigen Hype ein robuster

Markt entstehen könne. Damit das gelinge, seien ge-

werkeübergreifende Kooperationen und ganzheitliche

Konzepte nötig. Bauelemente müssten mit beliebigen

Smart-Home-Systemen zusammenarbeiten, so Keill:

„Es kann nicht sein, dass man 27 verschiedene Apps

braucht, um sein Haus zu steuern. Smart werden Häu-

ser erst, wenn sie unser Alltagsverhalten selbstständig

lernen.“ Diesen Anspruch hat Nest. Das US-amerika-

Fotos: © Smets

nische Unternehmen, das sich mit Hausautomationslö-

sungen beschäftigt, will mit seinem in Amerika enorm

erfolgreichen selbstlernenden Raumthermostat auch

den deutschen Markt erobern. Nest-Manager Maar-

ten Verhezen erläuterte, dass das Thermostat sich selbst

programmiert, nachdem es die Nutzungsgewohnheiten

der Kunden analysiert hat. Smarte Rauchmelder sowie

WLAN-Überwachungskameras für innen und außen

gehören ebenfalls zum Sortiment. Die Besonderheit, er-

klärte Verhezen: Nest ist eine multimediale Plattform,

die alle Komponenten zentral steuert. Die Nest-Lösun-

gen seien mit zahlreichen Top-Marken weltweit und ih-

ren Produkten kompatibel. Prof. Ulrich Sieberath, Lei-

ter des ift Rosenheim und Moderator des Symposiums,

brachte es auf den Punkt: „Wir müssen Smart-Home-

ready sein.“

Der digitale Gebäudezwilling

Prof. Dr.-Ing. Winfried Heusler, bei Schüco Senior Vice

President für den Bereich Global Building Excellence,

propagierte einen neuen Denkansatz für den Baupro-

zess: Jedes Gebäude müsse einen digitalen Zwilling er-

halten. Das Gebäude werde also zweimal gebaut und be-

trieben: zuerst virtuell (durch Augmented Reality und

den digitalen Zwilling) und dann in der Realität (mit

CPS-basiertenWerkzeugen und Prozessen). Dort knüpf-

Über 100 Teilnehmer

aus 14 Ländern nutzten

das dritte Swisspacer-

Symposium als Platt-

form zum Informations-

austausch, zum

Wissenstransfer und

zum Netzwerken.

Jochen Wilms

(W Ventures)

Informative Berichte

zu weiteren

Fachveranstaltungen

finden Sie auch auf

www.glas-rahmen.de