glas+rahmen
05.17
technik
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für die mittlerweile
15. Auflage der
renommierten Branchenveranstaltung hat-
ten Prof. Dr.-Ing. Christian Schuler und sein
Team zahlreiche renommierte Redner gewin-
nen können. Nachdem amVormittag des ers-
ten Tages vor allem baurechtliche Themen
im Fokus standen – unter anderem referier-
te Prof. Dr.-Ing. Gerald Siebert (Universi-
tät der Bundeswehr) über die Neuerungen
in der DIN 18008 – stand am Nachmittag
zunächst das Thema Digitalisierung in der
Fassadenplanung auf dem Plan. Prof. Dr.-
Ing. Steffen Feirabend (PlanungsbüroWerner
Sobeck) schilderte seine Erfahrungen und
wies dabei auch auf Probleme hin – zum Bei-
spiel bei der Festlegung der Schnittstellen, der
Kompatibilität der Software-Programme und
dem oftmals unklaren Status zum notwendi-
gen Detaillierungsgrad in den verschiedenen
Planungsstufen. Anhand gelungener Projek-
te komplexer parametrischer Fassaden zeigte
der Experte jedoch auch: BIM (Building In-
formation Modelling) bzw. Digitales Planen
ist in der Praxis längst angekommen. Einen
weiteren Schwerpunkt bildete das hochaktu-
elle Thema der Anisotropien (Polarisations-
flecken bei wärmebehandelten Gläsern). Zu-
nächst erläuterte Klaus Wittmann (BGT Bi-
schoff Glastechnik) Grundsätzliches und wies
darauf hin, dass Anisotropien keinen Man-
gel darstellen – jedoch stiegen die Kunden-
anforderungen in diesem Bereich. Dipl.-Ing.
Pietro di Biase und M.Eng. Steffen Dix stell-
ten ein gemeinsames Forschungsprojekt der
RWTH Aachen und der Hochschule Mün-
chen vor. Ziel dabei ist die Entwicklung ei-
nes Online-Messverfahrens für die objektive
Beurteilung von Anisotropien. Letztendlich
soll damit die Grundlage für eine Richtlinie
geschaffen werden, die aus einer quantitati-
ven Bewertung von Anisotropie den Bauher-
ren dabei unterstützt, zu beurteilen, welche
optische Glasqualität Stand der Technik ist
und ob seine eingebauten Gläser dieser Qua-
lität entsprechen. Dipl.-Ing. (FH) Josef J. Lud-
wig (P4E) referierte zumAbschluss über den
Trend zu überlangen Glasfins und Glasschei-
ben über zwölf Meter Länge in Fassaden und
stellte dabei aktuelle Projektbeispiele aus der
Fassadenplanung vor.
Berichte aus der Praxis
Imposant wurde es am zweiten Tag bei der
Projektpräsentation zum Chadstone Shop-
ping Centre in Melbourne. Christoph Bau-
chinger und Dipl.-Ing. (FH) Ingo Volk-
hausen von se-austria veranschaulichten
das komplexe Bauvorhaben mit Freiform-
Glasdach im Detail – von der Vision über
die parametrische Planung bis hin zu Fer-
tigung, Logistik und Montage. Allein 500
Tonnen geschweißte Stahlelemente wurden
im Rahmen der Abwicklung per Container
nach Australien verschifft. Dipl.-Ing. Erwin
Trommer (Frener & Reifer) erläuterte Er-
fahrungen und Herausforderungen bei der
Fertigung und Montage von gebogenen Glä-
sern. Im Folgenden referierte Prof. Dr.-Ing.
Bernhard Weller von der TU Dresden über
seine Forschungen zu Holz-Glas-Verbund-
systemen – in diesem noch wenig beachte-
ten Segment lägen zukünftig noch vielfälti-
ge Marktchancen, so der Experte. Im Laufe
des Nachmittags erwartete die Teilnehmer
unter anderem noch der Vortrag von Dipl.-
Ing. Franz Heger (Josef Gartner) zum Ein-
satz großer Glasscheiben in Fassadenkons-
truktionen am Beispiel des Apple Campus
(Cupertino). Das Teilnehmer-Fazit: eine
rundum gelungene Veranstaltung.
jens meyerling
Komplexe Glasfassaden
Neues aus der Forschung und Praxis von komplexen Glas-
und Stahlfassaden erwartete die Teilnehmer der Konferenz
„Glas im konstruktiven Ingenieurbau“ am 9. und 10. März
2017 an der Hochschule München.
l.: Die Teil
nehmer der
Konferenz
nutzten die
Pausen zum
intensiven
Erfahrungs
austausch.
r.: Prof. Dr.-Ing.
Christian
Schuler führte
durch das
Programm der
Konferenz.
Bild: Meyerling
Bild: Hochschule München