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glas+rahmen

05.17

technik

38

für die mittlerweile

15. Auflage der

renommierten Branchenveranstaltung hat-

ten Prof. Dr.-Ing. Christian Schuler und sein

Team zahlreiche renommierte Redner gewin-

nen können. Nachdem amVormittag des ers-

ten Tages vor allem baurechtliche Themen

im Fokus standen – unter anderem referier-

te Prof. Dr.-Ing. Gerald Siebert (Universi-

tät der Bundeswehr) über die Neuerungen

in der DIN 18008 – stand am Nachmittag

zunächst das Thema Digitalisierung in der

Fassadenplanung auf dem Plan. Prof. Dr.-

Ing. Steffen Feirabend (PlanungsbüroWerner

Sobeck) schilderte seine Erfahrungen und

wies dabei auch auf Probleme hin – zum Bei-

spiel bei der Festlegung der Schnittstellen, der

Kompatibilität der Software-Programme und

dem oftmals unklaren Status zum notwendi-

gen Detaillierungsgrad in den verschiedenen

Planungsstufen. Anhand gelungener Projek-

te komplexer parametrischer Fassaden zeigte

der Experte jedoch auch: BIM (Building In-

formation Modelling) bzw. Digitales Planen

ist in der Praxis längst angekommen. Einen

weiteren Schwerpunkt bildete das hochaktu-

elle Thema der Anisotropien (Polarisations-

flecken bei wärmebehandelten Gläsern). Zu-

nächst erläuterte Klaus Wittmann (BGT Bi-

schoff Glastechnik) Grundsätzliches und wies

darauf hin, dass Anisotropien keinen Man-

gel darstellen – jedoch stiegen die Kunden-

anforderungen in diesem Bereich. Dipl.-Ing.

Pietro di Biase und M.Eng. Steffen Dix stell-

ten ein gemeinsames Forschungsprojekt der

RWTH Aachen und der Hochschule Mün-

chen vor. Ziel dabei ist die Entwicklung ei-

nes Online-Messverfahrens für die objektive

Beurteilung von Anisotropien. Letztendlich

soll damit die Grundlage für eine Richtlinie

geschaffen werden, die aus einer quantitati-

ven Bewertung von Anisotropie den Bauher-

ren dabei unterstützt, zu beurteilen, welche

optische Glasqualität Stand der Technik ist

und ob seine eingebauten Gläser dieser Qua-

lität entsprechen. Dipl.-Ing. (FH) Josef J. Lud-

wig (P4E) referierte zumAbschluss über den

Trend zu überlangen Glasfins und Glasschei-

ben über zwölf Meter Länge in Fassaden und

stellte dabei aktuelle Projektbeispiele aus der

Fassadenplanung vor.

Berichte aus der Praxis

Imposant wurde es am zweiten Tag bei der

Projektpräsentation zum Chadstone Shop-

ping Centre in Melbourne. Christoph Bau-

chinger und Dipl.-Ing. (FH) Ingo Volk-

hausen von se-austria veranschaulichten

das komplexe Bauvorhaben mit Freiform-

Glasdach im Detail – von der Vision über

die parametrische Planung bis hin zu Fer-

tigung, Logistik und Montage. Allein 500

Tonnen geschweißte Stahlelemente wurden

im Rahmen der Abwicklung per Container

nach Australien verschifft. Dipl.-Ing. Erwin

Trommer (Frener & Reifer) erläuterte Er-

fahrungen und Herausforderungen bei der

Fertigung und Montage von gebogenen Glä-

sern. Im Folgenden referierte Prof. Dr.-Ing.

Bernhard Weller von der TU Dresden über

seine Forschungen zu Holz-Glas-Verbund-

systemen – in diesem noch wenig beachte-

ten Segment lägen zukünftig noch vielfälti-

ge Marktchancen, so der Experte. Im Laufe

des Nachmittags erwartete die Teilnehmer

unter anderem noch der Vortrag von Dipl.-

Ing. Franz Heger (Josef Gartner) zum Ein-

satz großer Glasscheiben in Fassadenkons-

truktionen am Beispiel des Apple Campus

(Cupertino). Das Teilnehmer-Fazit: eine

rundum gelungene Veranstaltung.

jens meyerling

Komplexe Glasfassaden

Neues aus der Forschung und Praxis von komplexen Glas-

und Stahlfassaden erwartete die Teilnehmer der Konferenz

„Glas im konstruktiven Ingenieurbau“ am 9. und 10. März

2017 an der Hochschule München.

l.: Die Teil­

nehmer der

Konferenz

nutzten die

Pausen zum

intensiven

Erfahrungs­

austausch.

r.: Prof. Dr.-Ing.

Christian

Schuler führte

durch das

Programm der

Konferenz.

Bild: Meyerling

Bild: Hochschule München