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glas+rahmen

03.19

Technik

technik

digitales bauen

auch die tendenz

verheißt nichts Gu-

tes: So ist die Branche seit 2015 beim Digi-

talisierungsindex sogar weiter abgestiegen.

Vor dem Hintergrund zweier weiterer Studi-

en ein alarmierendes Ergebnis: So schätzt der

Unternehmensberater PricewaterhouseCoo-

pers (PWC), dass es ab Ende 2019 mehr Di-

gital Natives unter den Erwerbstätigen geben

wird als Menschen, die in der prä-digitalen

Welt aufgewachsen sind. Die Odin School of

Business prognostiziert in diesemZusammen-

hang, dass etwa 40 Prozent und damit 200 der

heutigen Fortune 500-Unternehmen (die Zeit-

schrift Fortune erstellt jährlich eine Liste der

umsatzstärksten Unternehmen) im Jahr 2029

nicht mehr existieren – nicht zuletzt, weil sie

den sich wandelndenAnforderungen nicht ge-

recht werden. Die Generation der Digital Na-

tives kommt, und sie hat etwaigen Tools und

Services gegenüber eine noch nicht dagewese-

ne Erwartungshaltung – auch im beruflichen

Kontext. Was kann die Baubranche also tun,

um die neuen Anforderungen zu bedienen?

Produktrecherche:

Erwartungen ungleich Realität

Während Suchmaschinen wie Google die

intelligente und intuitive Suche selbst per

Spracheingabe ermöglichen, wird in vielen

Architekturbüros, immer noch in gedruck-

ten Katalogen nach passenden Produkten ge-

sucht. Auch die Erfassung digital verfügbarer

Produktdaten ist zeitaufwändig und setzt ei-

ne umfassende Marktrecherche voraus. Das

Ungleichgewicht zeigt sich mit Blick auf be-

stehende Vergleichsportale noch deutlicher:

Check24, Verivox und Co. bieten intuitive

und akzeptierte Lösungen. Im Architektur-

kontext hingegen werden Bemusterungen in

Exceltabellen gegenübergestellt. Hier sehen

sich Architekten und Planer neben dem ma-

nuellen Aufwand insbesondere mangelnden

Klassifikationsstandards gegenüber. Eine va-

lide Entscheidung wird nicht selten durch

die herstellerspezifische Benennung von Pro-

dukteigenschaftsmerkmalen erschwert. Das

Ergebnis: Architekten und Planer verbringen

laut einer Plan.One-Umfrage 34 Prozent ihrer

Zeit mit der Produktrecherche sowie der Aus-

wahl passender Bauteile für ihr Bauvorhaben.

Folglich beschäftigt sich in den 400 befragten

Architekturbüros jeder dritte Architekt aus-

schließlich mit der Bemusterung. Die dar-

aus resultierenden Kosten sind enorm. Des

Weiteren entstehen jährlich ca. 1,4 Milliarden

Euro Aufwände aufgrund von Baumängeln,

welche auf veraltete oder fehlerbehaftete Pla-

nungsdaten zurückzuführen sind.

Von anderen Branchen lernen:

Plattform als Lösungsansatz

Die gegenwärtigen Informations- und Ser-

viceangebote der Hersteller von Bauproduk-

ten entsprechen nicht mehr dem gewohnten

Suchverhalten. Das Wälzen von Katalogen,

das Durchforsten von Webseiten, aber auch

Gespräche mit Außendienstmitarbeitern sind

Routine. Diese Recherchemethoden sind in-

effizient, risikobehaftet und ergeben selbst

zusammengenommen nur einen Ausschnitt

Die Welt wird digital – und die Bauindustrie?

Die Digitalisierung weiter Lebensbereiche hat das Verhalten sowohl im privaten

als auch im geschäftlichen Umfeld grundlegend verändert. Die Situation innerhalb

der Baubranche ist jedoch ernüchternd. Laut einer McKinsey-Studie lag die

Bauindustrie im Jahr 2017 auf dem vorletzten Platz des Digitalisierungsindex.

Jährlich entstehen

ca. 1,4 Mrd. Euro

Aufwände durch

Baumängel, die auf

veraltete oder feh-

lerbehaftete Pla-

nungsdaten zu-

rückzuführen sind.

Hier können die

digitale Bereitstel-

lung der Pro-

duktdaten und

-leistungen sowie

entsprechende

Präsentations- und

Vergleichsportale

Abhilfe schaffen.

aller verfügbaren Angebote. Dabei gibt es Al-

ternativen zur analogen Produktrecherche.

Andere Branchen wie etwa der e-Commerce

gehen beispielhaft voran. Der Onlinehandel

setzt schon lange auf digitale Plattformen, die

die Ansprüche aller Akteure zufriedenstel-

len. Eine Plattform für die Baubranche sollte

mindestens eine bequeme, zeitsparende und

intuitive Suche über die gängigen Hersteller

hinweg ermöglichen und die Suchergebnisse

übersichtlich, objektiv und vergleichbar dar-

stellen. Eine direkte Verknüpfung mit weiter-

gehenden Planungsinformationen, wie BIM-

und CAD-Modellen, Ausschreibungstexten,

Zertifikaten und Zulassungen, beschleunigt

den Ausschreibungsprozess und ermöglicht

eine digitale Zusammenarbeit mit weiteren

Akteuren. Die Such- und Vergleichsplatt-

form Plan.One schließt die Lücke zwischen

den Erwartungen der Architekten und Planer

auf der einen Seite und den zu hinterfragen-

den Werkzeugen und Services der Hersteller

auf der anderen. Während die Hersteller ihre

Daten einfach, komfortabel und schnell zur

Verfügung stellen können, ermöglicht das zu-

gängliche Design den Architekten und Pla-

Foto: © Plan.One