glas+rahmen
03.18
titel
28
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fenster + türen
um die zukunft
meistern zu können, stellt sich die
Frage, worauf wir uns als Branche in Zukunft einzustel-
len haben. Was sind also die Megatrends im Fensterbau?
Digitalisierung? Globalisierung? Transparentes Bauen?
Hocheffizientes Bauen? Urbanisierung? Klimawandel?
Gesellschaftswandel? Flüchtlingsbewegungen?
Manche dieser Trends kommen uns entgegen. Andere
wiederum stellen uns vor große Herausforderungen in
der täglichen Arbeit. Hier wird die Digitalisierung si-
cher eine höhere Wertschöpfung bringen, ein besseres
Image und neue Funktionen für Bauteile. Ebenso die
Globalisierung: Neue Märkte mit guten Geschäften, die
auf Fenster und Fassaden aus Deutschland ganz beson-
deren Wert legen. Anti-Trends wie der hohe Import-
druck und Preisdumping, immer größere Glasflächen
des transparenten Bauens, Gewichte und Größen, aber
auch so manche bauphysikalische Herausforderung auf-
grund energieeffizienter und wärmebrückenoptimierter
dichter Bauweisen oder die mangelnden Möglichkeiten
für kleinere Unternehmen zur Durchführung von For-
schungsprojekten wirken dem entgegen. In der allge-
meinen Diskussion tauchen immer weitere Themen auf:
Wie im Spiegel (2/2017) das Thema „Vogelsicherheit –
das Fenster zum Tod“ oder zu Umweltfragen eine Ad
hoc-Meldung wie „Asbest in kitthaltigen Verglasungen“
und die damit verbundene Frage der Fensterentsorgung.
Herausforderungen sind aber auch hilfreich und be-
flügeln das Geschäft. Hierzu gehören natürlich der Kli-
mawandel und damit die verbundene Diskussion um
energetische Kenndaten oder die europäische Harmo-
nisierung, welche neue Funktionalitäten der Produkte
stark begünstigt hat, sowie der mit der Zuwanderung
verbundene benötigte Wohnbedarf, aber auch Themen
wie Nachhaltigkeit und Digitalisierung. Es gibt auch
Entwicklungen und Trends, die aktuell noch nicht ganz
zu bewältigen sind, wie etwa die Größe der Produkte
und die damit verbundenen Gewichte, der Trend zu
dunklen Farben und entsprechend hohen Oberflächen-
erwärmungen und Verformungen. Aber auch bauphysi-
kalische Themen durch die veränderten Bauweisen, wie
Dichtheit, Überdruckabbau oder Lüftungskonzepte zäh-
len dazu. Alte Größenbeschränkungen bieten auch heu-
te noch eine gute Orientierung (z.B. Auszug aus DIN
68121 aus dem Jahr 1993). Natürlich kann man über die-
se Abmessungen gehen. Einschränkungen in der Nut-
zung sollten dann aber an den Bauherrn kommuniziert
werden.
Vermehrt treten jetzt Brandschutzthemen durch
Wohnraumverdichtung (Stichwort Grenzabstand), Nut-
zungsänderung und höhere Brandrisiken in den Vor-
dergrund. Wie fatal Fehler hier sein können, zeigen Ka-
tastrophen wie der Hochhausbrand am 14. Juni 2017 in
London. Die Musterbauordnung schreibt u.a. vor, dass
Brandwände als raumabschließende Bauteile zum Ab-
schluss von Gebäuden (Gebäudeabschlusswand) oder
zur Unterteilung von Gebäuden in Brandabschnitte (in-
nere Brandwand) ausreichend lang die Brandausbrei-
tung auf andere Gebäude oder Brandabschnitte verhin-
dern müssen – in der Regel 90 Minuten lang. Sie sind –
mit wenigen Ausnahmen – als Gebäudeabschlusswand
erforderlich, wenn diese Abschlusswände an oder mit ei-
nem Abstand von weniger als 2,50 Meter gegenüber der
Grundstücksgrenze errichtet werden, es sei denn, dass
ein Abstand von mindestens fünf Metern zu bestehen-
den oder nach den baurechtlichen Vorschriften zulässi-
gen künftigen Gebäuden gesichert ist.
Zukunft meistern
Der Fensterbau, seine Zulieferer und auch die Planenden und
ausschreibenden stellen stehen vor grossen Herausforderungen.
Mit Wissen, Kompetenz und Mut, den Trends von Digitalisierung,
Technologie und gesellschaftlichem Wandel zu begegnen, ist ange-
sichts der komplexer werdenden Aufgaben das Gebot der Stunde.
Digitalisierung – ein
Megatrend im Fenster-
und Fassadenbau.
Foto: © Fotolia_AA+W
Informationen zu
Produkten und
Innovationen gibt
es auch auf
www.glas-rahmen.de