glas+rahmen
02.18
titel
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saadiyat – insel des Glücks
– heißt die große Insel
vor den Toren von Abu Dhabi, die sich gerade zumneuen
kulturellen Zentrum der Vereinigten Arabischen Emira-
te entwickelt. Zum darauf entstehenden Museumsareal
gehört auch das gerade eröffnete Louvre von Abu Dha-
bi. Beim Entwurf ließ sich Architekt Jean Nouvel von der
Stadt Medina und typischen arabischen Siedlungen ins-
pirieren. So entstand eine Art Museums-Stadt im Meer,
geformt aus 55 weißen Gebäuden, die eine riesige stäh-
lerne Kuppel zu einer Einheit zusammenfasst.
180 Meter grosse Kuppel
Die Kuppel des knapp 100.000 Quadratmeter umfas-
senden Museumsbaus hat einen Durchmesser von 180
Metern, lagert nur an vier Stellen auf und besteht aus
acht Schichten von Stahlornamenten, die ein sternför-
miges Gitter bilden. Diese filtern das Licht wie ein Blät-
terwerk, lassen Helligkeit herein und schützen doch vor
Hitze und Sonne.
Foto: © Louvre Abu Dhabi, Mohamed Somji
informationen
Saint-Gobain
Building Glass
Tel. 02402/121-881
Andreas.Bittis@
saint-gobain.comwww.saint-
gobain-glass.coml.: Die Kuppel mit einem
Durchmesser von 180
Metern besteht aus acht
Schichten von Stahlor-
namenten.
r.: Als natürliche Licht-
quellen in den Ausstel-
lungskuben des Louvre
von Abu Dhabi dienen
Decken aus laminierten
Gussgläsern.
Insel des Lichts
Eine Stimmung wie aus 1001 Nacht zaubert Architekt Jean Nouvel
in das neu eröffnete Louvre von Abu Dhabi. Entscheidenden
Anteil an der speziellen Aura des Museumsbaus hat das Saint-Gobain
Gussglaswerk in Mannheim.
gussglas
Architekten wie Jean Nouvel entdecken strukturierte
Gläser und ihre Wirkung mit diffusen Lichtstimmungen
heute neu. Aktuell führt Saint-Gobain Glass über hun-
dert Muster. Einzeln ist die Wirkung dieser Gläser un-
spektakulär und nicht für Schauseiten geeignet. In der
Kombination mehrerer Gussglasschichten oder mittels
Siebdruck farbig gestaltet, lassen sich jedoch einzigar-
tige Effekte erzielen, betont Saint-Gobain.
Foto: © Saint-Gobain Glass / Marc Domage
Eine besondere Lichtstimmung wünschte sich Jean Nou-
vel auch für das Innere der 23 Ausstellungskuben, die
sich großteils unter der Kuppel befinden. Gerade Mu-
seen erfordern in Sachen Beleuchtung eine besonders
sorgfältige Planung. Exponate müssen ins rechte Licht
gerückt werden und gleichzeitig vor Schaden durch
zu grelle Einstrahlung bewahrt werden. Als natürliche
Lichtquellen dienen daher Decken aus Gussglas. Im Ge-
gensatz zu planemGlas bewirkt Gussglas durch seine Fa-
cettierung die gewünschte Lichtbrechung und eine diffu-
se Belichtung. Die zusätzliche Besonderheit der Glasde-
cken besteht darin, dass sie aus zwei laminierten Guss-
gläsern bestehen, die verschiedene Strukturierungen
aufweisen oder zueinander verdreht eingebaut sind. So
zaubern sie herrliche Lichteffekte in das Innere der Aus-
stellungskuben.
Gussglas-Know-how aus Mannheim
Um dies zu realisieren, wandte sich der Architekt schon
in einer frühen Planungsphase an die Glasexperten des
Saint-Gobain Gussglaswerks in Mannheim. Gemeinsam
erprobten sie die Lichtwirkung unterschiedlicher Kom-
binationen von Gussgläsern, bis die gewünschten Effek-
te erreicht waren. Letztendlich kamen rund 25.000 un-
terschiedliche Scheibenmaße zum Einsatz – und 18 ver-
schiedene Glastypen. Je nach Tageszeit hat der Muse-
umsbau eine eigene Aura: Tagsüber dringt natürliches
Licht durch die Ornamentkuppel nach innen. Nachts
hingegen kehrt sich die Wirkung um: Die Beleuchtung
strahlt von innen nach außen.