glas+rahmen
02.18
titel
18
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glas im gebäude
Wie finde ich die richtige Lösung?
Bei jeder Anwendung sollten Einsatzzweck und Rahmen-
bedingungen des Projekts die Lösung bestimmen. Spielt
Feuchtigkeit eine Rolle? Ist die Verglasung Hitze oder
UV-Belastung ausgesetzt? Werden ein Einzelstück, eine
Kleinserie oder größere Mengen oder Abmessungen be-
nötigt? Muss das Produkt nach Jahren farbgleich repro-
duzierbar sein, falls Ersatz gefordert ist oder eine Instal-
lation erweitert werden soll? Sind Sicherheitsaspekte zu
beachten und sind Zertifizierungen nötig? Welche Opa-
zität ist gefordert? Ist die Verfügbarkeit örtlich gegeben?
Wie hoch ist der Qualitätsanspruch, auch an die Dau-
erhaftigkeit? Für industrielle Produkte wie Lacobel (T)
und Matelac (T) spricht, dass hiermit ein Projekt schnell
und reibungslos abgewickelt werden kann. Professionell
ausgeführt, funktioniert es über den Nutzungszeitraum
hochwertig und ohne Mängel. Zudem sind die Produk-
te reproduzierbar. Ist Ersatz oder Erweiterung gefordert,
haben auch später produzierte Gläser die gleiche Ästhe-
tik, und „Flickschusterei“ wird vermieden.
Für alle manuell hergestellten Produkte gilt, dass ei-
ne Reproduzierbarkeit, insbesondere bei hellen Farben,
nie gegeben ist. Allein die Unwägbarkeit des Glassubst-
rats führt zu unkalkulierbaren Farbveränderungen. Soll-
te eine Scheibe zu Bruch gehen, und es ist kein Glas mehr
aus derselben Charge vorhanden, kann der Verarbeiter
den Kunden bei einer Nachfertigung nicht zufrieden-
stellen. Beim Serienprodukt muss er nur ins Regal grei-
fen oder es mit vorhandenen Daten neu fertigen, und
schon ist Ersatz verfügbar. Für Serienprodukte existie-
ren alle Prüfungen und Zertifikate, die bei Bedarf ab-
gerufen werden können. Ein zertifiziertes Klebesystem
(zum Beispiel Fix-IN) nimmt die Unsicherheit, ob auch
alle verwendeten Komponenten harmonieren. Fazit: Be-
vor man sich auf ein Produkt festlegt, selbst wenn man in
Vergangenheit einmal gute Erfahrungen damit gemacht
hat, sollte man sich einige funktionale Fragen beantwor-
ten und die Nachhaltigkeit berücksichtigen.
der autor
Thomas Ploeger ist
Consultant für De-
signglas im Interi-
eur (AGC Interpane)
und berät Kunden
in der gesamten
DACH-Region und
Dänemark. Zu sei-
nem Kundenkreis
gehören Glasverar-
beiter, Planer, Ar-
chitekten, Designer
und weitere Inter-
essenten für kom-
plette und profes-
sionelle Interieur-
Lösungen.
Foto: © AGC Interpane
tet – so für Matelac T oder Lacobel T. Sie können auch
in thermisch anspruchsvollen Anwendungen, als gebo-
gene Verglasungen oder im Außenbereich angewendet
werden, denn sie werden vorgespannt. Die rückseitige
Beschichtung hat eine definierte Schichtdicke und be-
wirkt perfekte Homogenität. Double-Layer sorgen für
opake Farben.
Folienlösungen
Die Farbgestaltung wird hier mittels Folie erreicht. Am
Markt existieren diverse Anbieter für Varianten mit unter-
schiedlichsten Eigenschaften. Die wichtigsten Lösungen:
monoscheibe mit rückseitiger folie:
Hier wird
eine farbige Folie manuell oder mit einem Laminiergerät
aufkaschiert. Das Verfahren ist mit wenig Aufwand erle-
digt und sogar auf der Baustelle realisierbar. Es ist aber
nicht dauerhaft und nur für temporäre, preiswerte Lö-
sungen geeignet.
verbundsicherheitsglas mit (semi)opaker
folie:
Zwischen zwei Glasscheiben werden ein oder
zwei durchgefärbte PVB-Folien im Vakuumverfahren
laminiert. In diesem Segment gibt es viele als komplet-
tes Blatt verfügbare Standardprodukte, sie sind aber
auch manuell mit Floatglas oder ESG herstellbar.
verbundsicherheitsglas mit farbmisch-foli-
ensystem:
Zwischen zwei Glasscheiben wird ein Fo-
lienpaket mit einer weißen Folie als Hintergrund und
mehreren bunten Folien im additiven Farbmischsystem
im Vakuumverfahren laminiert. Ein Produktbeispiel ist
Vanceva.
verbundsicherheitsglas mit evac-folie:
Zwi-
schen zwei Glasscheiben werden EVAC-Folien (Ethy-
len-Vinylacetat-Copolymer, früher EVA genannt) lami-
niert. Der Vorteil: Da diese beim Laminieren dauerhaft
vernetzt, ist sie auch im Kantenbereich wasserresistent.
Farben werden per Digitaldruck auf einer Zwischenfo-
lie von opak bis transparent realisiert. Zusätzlich lassen
sich Designelemente integrieren.
Die elegante An-
mutung der gläser-
nen Tischplatte
entsteht durch
das satinierte Glas
Matelac T, hier
in der Ausführung
Crisp White.
Foto: © AGC Glass Europe