Previous Page  19 / 62 Next Page
Information
Show Menu
Previous Page 19 / 62 Next Page
Page Background

glas+rahmen

02.18

titel

17

titel

glas im gebäude

Farbe. Die Weiterverarbeitung zu ESG ist allerdings aus-

geschlossen, weil der Lack verbrennen würde. Bei Fest-

maßbeschichtung hingegen wird zuerst das klare Glas

nach Aufmaß endbearbeitet, nach Bedarf zu ESG/TVG

vorgespannt und danach beschichtet. Die hintere Fase

der Glaskante ist dann meist mitbeschichtet. Achtung:

Beschichtungen können sehr unterschiedlich UV- und

feuchtestabil sein. Opazitäten sind vom Lacksystem ab-

hängig wie auch die Haftung auf der glatten Oberfläche.

Verschiedene Lackierungen

Mit verschiedenen Lacksystemenmanuell hinterlackiert:

Die manuelle Lackierung ist keine industrielle Technik.

Es wird mit einer Becherpistole oder Airless organisch

lackiert. Die Beschichtung ist nur mit viel Aufwand und

Erfahrung als dauerhafte, sicher haftende Lackschicht

realisierbar. Ein späteres Verkleben des Glases auf einem

Träger ist meist nicht zertifizierbar. Nach dem Ankleben

bleibt ein hohes Risiko, dass Kleber und Lack reagieren

und sich die Farbe verändert, also sichtbar durchschlägt.

Teilbereiche des Lackes können sich ablösen.

Mit Rollercoater hinterlackiert: Mit einem Roller-

coater beschichtet die Industrie ganze Bandmaße orga-

nisch, meist mit UV-Lack. Diese Technik wird für grö-

ßere Mengen verwendet. Bei Festmaßen und ESG ist die

Randfase mitbeschichtet. Nachteil der Technik ist auch,

dass die Rückseite der Beschichtung Rollenstrukturen

aufweist. Es entsteht eine partiell relativ dicke Farb-

schicht, die bei Durchlicht wolkig oder streifig wirkt.

Im Vorhangverfahren hinterlackiert: Im industriel-

len Vorhangverfahren werden Bandmaße organisch be-

schichtet. Diese Technik hat viele Vorteile, zum Bei-

spiel, dass die Mengen bei den Standard-Katalogfarben

beliebig sind – von Einzelstücken bis zu Großserien –

bei AGC ab 200 Quadratmeter sogar mit individuellen

Farben. Die Schichtdicke ist definiert, darum sind die-

se Produkte (z.B. Lacobel, Matelac) perfekt homogen,

dauerhaft brillant und farbecht. Die Lösung mit perfek-

ter Qualität ist typisch für durchgängig farbgleiche Ge-

staltungen und die beste Wahl für professionelle Innen-

architektur.

Der Sonderfall – im Vorhangverfahren verspiegelt:

Die Farbe wird hier durch farbiges Basisglas erzeugt. Die

Beschichtung geschieht imVorhangverfahren, wird aber

verspiegelt. Beispiele hierfür sind die Matelac Silver Far-

ben, Black Mirox sowie alle anderen Spiegel. Durch die

Verwendung farbgleichen Substrats für eine klare Schei-

be (Planibel), eine mattierte Scheibe (Matelux), einen

Spiegel (Mirox) und einen mattierten Spiegel (Matelac

Silver), entsteht ein durchgängig farbgleiches Material-

quartett – perfekt für Themenwelten in der Gestaltung.

Keramische Farben

Monoscheibe keramisch beschichtet: Hier wird auf

Floatglas eine Keramikfritte aufgebracht, die durch an-

schließendes Vorspannen mit der Glasoberfläche ver-

schmilzt. Es entsteht emailliertes Glas. Auch hier ist es

möglich, ein ganzes Glasblatt zu beschichten und imAn-

schluss daraus Festmaße zu schneiden und zu bearbei-

ten. Zum Schluss muss es jedoch zu ESG oder TVG vor-

gespannt werden. Bei Festmaßbeschichtung wird zuerst

das klare Glas nach Aufmaß endbearbeitet, beschichtet

und letztlich vorgespannt. Die hintere Fase der Glaskan-

te ist meist mitbeschichtet.

keramischer digitaldruck:

Hier wird die Ke-

ramikfritte auf endbearbeitete Festmaße aufgebracht,

meist für Einzelstücke. Die Rückseite der Bedruckung

ist homogen, durch die Druckköpfe neigt die Beschich-

tung aber zu Streifenbildung. Die Dicke der Keramik-

schicht ist steuerbar.

keramischer siebdruck:

Hier wird die Keramik-

fritte per Siebdruck auf meist endbearbeitete Festma-

ße aufgebracht, um mittlere Mengen zu erzeugen. Die

Rückseite ist homogen, die Dicke der Keramikschicht ist

steuerbar. Die Technik wird für Zwischenwände, Glastüren

oder ähnliches in Serie genutzt.

keramisches rollercoating:

Die Keramikfritte

wird mit demRollercoater aufgebracht, um ganze Blätter

zu beschichten. Die Rückseite weist die typischen Rol-

lenstrukturen auf, die Keramikschicht wird ungleichmä-

ßig dick und kann nur im Nachhinein als Double-Lay-

er ausgeführt werden. Für einfache farbige Fassadenver-

kleidungen.

keramische beschichtung im vorhangver-

fahren:

Für höchste Qualität werden Bandmaße im

Vorhangverfahren mit keramischen Farben beschich-

Eine Wandbekleidung

mit Designglas, hier

Lacobel Copper Metal,

sorgt für professionelle

Interieurgestaltung,

zum Beispiel in der

Hotellerie.

Designer-Küche mit

einer edel-matten

Glasrückwand aus

Matelac T - Zen Grey.

Foto: © AGC Glass Europe