glas+rahmen
02.18
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glas im gebäude
Farbe. Die Weiterverarbeitung zu ESG ist allerdings aus-
geschlossen, weil der Lack verbrennen würde. Bei Fest-
maßbeschichtung hingegen wird zuerst das klare Glas
nach Aufmaß endbearbeitet, nach Bedarf zu ESG/TVG
vorgespannt und danach beschichtet. Die hintere Fase
der Glaskante ist dann meist mitbeschichtet. Achtung:
Beschichtungen können sehr unterschiedlich UV- und
feuchtestabil sein. Opazitäten sind vom Lacksystem ab-
hängig wie auch die Haftung auf der glatten Oberfläche.
Verschiedene Lackierungen
Mit verschiedenen Lacksystemenmanuell hinterlackiert:
Die manuelle Lackierung ist keine industrielle Technik.
Es wird mit einer Becherpistole oder Airless organisch
lackiert. Die Beschichtung ist nur mit viel Aufwand und
Erfahrung als dauerhafte, sicher haftende Lackschicht
realisierbar. Ein späteres Verkleben des Glases auf einem
Träger ist meist nicht zertifizierbar. Nach dem Ankleben
bleibt ein hohes Risiko, dass Kleber und Lack reagieren
und sich die Farbe verändert, also sichtbar durchschlägt.
Teilbereiche des Lackes können sich ablösen.
Mit Rollercoater hinterlackiert: Mit einem Roller-
coater beschichtet die Industrie ganze Bandmaße orga-
nisch, meist mit UV-Lack. Diese Technik wird für grö-
ßere Mengen verwendet. Bei Festmaßen und ESG ist die
Randfase mitbeschichtet. Nachteil der Technik ist auch,
dass die Rückseite der Beschichtung Rollenstrukturen
aufweist. Es entsteht eine partiell relativ dicke Farb-
schicht, die bei Durchlicht wolkig oder streifig wirkt.
Im Vorhangverfahren hinterlackiert: Im industriel-
len Vorhangverfahren werden Bandmaße organisch be-
schichtet. Diese Technik hat viele Vorteile, zum Bei-
spiel, dass die Mengen bei den Standard-Katalogfarben
beliebig sind – von Einzelstücken bis zu Großserien –
bei AGC ab 200 Quadratmeter sogar mit individuellen
Farben. Die Schichtdicke ist definiert, darum sind die-
se Produkte (z.B. Lacobel, Matelac) perfekt homogen,
dauerhaft brillant und farbecht. Die Lösung mit perfek-
ter Qualität ist typisch für durchgängig farbgleiche Ge-
staltungen und die beste Wahl für professionelle Innen-
architektur.
Der Sonderfall – im Vorhangverfahren verspiegelt:
Die Farbe wird hier durch farbiges Basisglas erzeugt. Die
Beschichtung geschieht imVorhangverfahren, wird aber
verspiegelt. Beispiele hierfür sind die Matelac Silver Far-
ben, Black Mirox sowie alle anderen Spiegel. Durch die
Verwendung farbgleichen Substrats für eine klare Schei-
be (Planibel), eine mattierte Scheibe (Matelux), einen
Spiegel (Mirox) und einen mattierten Spiegel (Matelac
Silver), entsteht ein durchgängig farbgleiches Material-
quartett – perfekt für Themenwelten in der Gestaltung.
Keramische Farben
Monoscheibe keramisch beschichtet: Hier wird auf
Floatglas eine Keramikfritte aufgebracht, die durch an-
schließendes Vorspannen mit der Glasoberfläche ver-
schmilzt. Es entsteht emailliertes Glas. Auch hier ist es
möglich, ein ganzes Glasblatt zu beschichten und imAn-
schluss daraus Festmaße zu schneiden und zu bearbei-
ten. Zum Schluss muss es jedoch zu ESG oder TVG vor-
gespannt werden. Bei Festmaßbeschichtung wird zuerst
das klare Glas nach Aufmaß endbearbeitet, beschichtet
und letztlich vorgespannt. Die hintere Fase der Glaskan-
te ist meist mitbeschichtet.
keramischer digitaldruck:
Hier wird die Ke-
ramikfritte auf endbearbeitete Festmaße aufgebracht,
meist für Einzelstücke. Die Rückseite der Bedruckung
ist homogen, durch die Druckköpfe neigt die Beschich-
tung aber zu Streifenbildung. Die Dicke der Keramik-
schicht ist steuerbar.
keramischer siebdruck:
Hier wird die Keramik-
fritte per Siebdruck auf meist endbearbeitete Festma-
ße aufgebracht, um mittlere Mengen zu erzeugen. Die
Rückseite ist homogen, die Dicke der Keramikschicht ist
steuerbar. Die Technik wird für Zwischenwände, Glastüren
oder ähnliches in Serie genutzt.
keramisches rollercoating:
Die Keramikfritte
wird mit demRollercoater aufgebracht, um ganze Blätter
zu beschichten. Die Rückseite weist die typischen Rol-
lenstrukturen auf, die Keramikschicht wird ungleichmä-
ßig dick und kann nur im Nachhinein als Double-Lay-
er ausgeführt werden. Für einfache farbige Fassadenver-
kleidungen.
keramische beschichtung im vorhangver-
fahren:
Für höchste Qualität werden Bandmaße im
Vorhangverfahren mit keramischen Farben beschich-
Eine Wandbekleidung
mit Designglas, hier
Lacobel Copper Metal,
sorgt für professionelle
Interieurgestaltung,
zum Beispiel in der
Hotellerie.
Designer-Küche mit
einer edel-matten
Glasrückwand aus
Matelac T - Zen Grey.
Foto: © AGC Glass Europe