UNTERNEHMENSNAVI [2017/18]
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Das richtige
Fahrzeug richtig
finanzieren
Ein Firmenfahrzeug muss
maßgeschneidert sein. Das gleiche
gilt für die Finanzierung.
Mit einem Pajero auf die Baustelle? Für Maurer-
meister Günter Nold aus Groß-Gerau ist das kei-
ne Frage. „Ichmuss oft auf meinen unbefestigten
Baustellen Material und Ausrüstungen ablie-
fern“, sagt der Chef des Acht-Mann-Betriebes. „Mit meinem
Pajero komme ich dank Allradantrieb überall hin.“ Daher ist
sein Mitsubishi Pajero wegen seiner Kraft, Wendigkeit und
unschätzbarenAllradfähigkeiten für seinen Fuhrpark enorm
wertvoll. Denn das Fahrzeug kann eine Anhängelast von 3,5
Tonnen ziehen.„Es gab schon Tage, da habe ich mit meinem
Pajero zehn Kubikmeter Beton auf die Baustellen geliefert“,
erzählt er. Außer Baustoffen bringt der Unternehmer auch
schon mal seinen Minibagger – mit 2,5 Tonnen auch kein
Leichtgewicht – zu den Baustellen.
Wie Günter Nold müssen sich Unternehmer genau über-
legen, welches Fahrzeug sie für ihre Firma brauchen. Selbst
für einen Ein-Mann-Betrieb kommt schnell ein kleiner Fuhr-
park mit drei Fahrzeugen zusammen. Je nach Gewerk sind
ein großes oder ein kleines Nutzfahrzeug fällig: Ein großer
Kastenwagen, wenn es darum geht, eine neue Baustelle mit
Material undWerkzeug auszurüsten oder ein kleiner Trans-
porter als Servicefahrzeug für schnelle Reparaturen. Hinzu
kommen oft noch ein klassischer Dienstwagen und womög-
lich ein Fahrzeug für den Partner daheim.
Entscheidend ist: Welches Fahrzeug brauche ich für wel-
chen Zweck? Geht es um Nutzfahrzeuge, ist es zum Beispiel
wichtig, ob große Lasten oder ein hohes Volumen gefahren
werden muss, wie hoch die jährliche Kilometerleistung ist
und wo es hingeht.Diese Faktoren bestimmen, ob der Betrieb
mit einem Front-, Heck- oder Allradantrieb am besten fährt.
Genauso entscheidend für den Betrieb ist aber auch, wie er
seine Mobilität finanziert: ob er bar bezahlt, denWagen über
einen Kredit finanziert oder least. Ein direkter Kauf hat vor
allem psychologische Vorteile. Das Fahrzeug ist und bleibt
Eigentum, der Inhaber kann damit tun und lassen, was er
will. Allerdings geht der Barkauf auf Kosten der Liquidität,
das Geld kann nicht in andere Projekte fließen. Ein Kredit lie-
fert zwar eine sichere Kalkulationsgrundlage, aber derWagen
gehört dann als Eigentum zum Betriebsvermögen und ver-
langt eine andere steuerliche Behandlung als beispielsweise
Leasing.
Generell hat sich Leasing als die beliebteste Finanzie-
rungsform von Mobilität erwiesen. So hat das ifo Institut er-
mittelt, dass 2016 exakt 39,4 Prozent aller neu zugelassenen
Straßenfahrzeuge von ihren Käufern per Leasing finanziert
wurden.„Gerade für Betriebsinhaber hat Leasing eine Reihe
vonVorteilen: Es schützt die Liquidität, bietet dem Chef eine
klare Planungs- sowie Kalkulationsgrundlage und spart Steu-
ern“, sagt Jens Schulz, Leiter Vertrieb bei Mitsubishi Motors
Deutschland.
Bei dieser Finanzierungsform ist der Betriebsinhaber auf
das Know-how seines Partners angewiesen. Das kann die
Bank der jeweiligen Automarke, ein Leasingunternehmen
oder die Hausbank selbst sein. „Wichtig ist, dass der Kunde
weiß, welche Konsequenzen mit welchem Leasingvertrag auf
ihn zukommen“, so Schulz.
Standard sind vereinbarte Laufleistungen. Zwar gibt es eine
gewisse Toleranz, ab wie vielen zusätzlichen Kilometern auf
dem Tacho Nachzahlungen fällig werden.Aber wer mit einer
Laufleistung von 20.000 Kilometer über drei Jahre kalkuliert