UNTERNEHMENSNAVI [2017/18]
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Der Business-Planwurde schnell durchgewunken
und auch die Anmeldung des Gewerbescheines
ging zügig vonstatten: Der Traum vom eigenen
Handwerksbetrieb kann endlich in die Tat um-
gesetzt werden.Damit die neu gewonnene Selbständigkeit von
Anfang an Fahrt aufnimmt, müssen jetzt Kunden gewonnen
werden. Leichter gesagt als getan. Ein zentraler Hebel, um den
Betrieb zumLaufen zu bringen, bleibt auch im 21. Jahrhundert
Mundpropaganda – also Empfehlungen von Freunden, Be-
kannten und Familie.Dochmindestens genauso wichtig,wenn
nicht sogar nochwichtiger,ist heutzutage die Sichtbarkeit eines
Unternehmens im Internet:Aktuelle Zahlen zufolge beginnen
80 Prozent aller Online-Sitzungen mit einer Suchanfrage, da-
von sind mindestens 30 bis 40 Prozent lokaler Natur. Gerade
jüngere Nutzer setzen inzwischen bei derAuftragsvergabe voll
aufs Netz: 80 Prozent der 18- bis 39-Jährigen recherchieren In-
formationen rund ums Thema Handwerk imWeb.
Die Website als digitaler Ankerpunkt
Für Handwerksbetriebe gilt daher, im Netz sichtbar zu wer-
den. Der potenzielle Kunde sucht online in der Regel nicht
nach einemUnternehmensnamen,sondern vielmehr nach den
passenden Produkten oder Dienstleistungen. Hat er diese ge-
funden, kommt es zur Kontaktaufnahme und bestenfalls zum
Auftrag. Zentrale Plattform für Unternehmen im Internet, um
Sichtbarkeit herzustellen,ist und bleibt die eigeneWebsite.Eine
eigeneWebsite zu bauen, ist heutzutage keine„Raketenwissen-
schaft“ mehr – sie kann mit Hilfe professioneller Anbieter von
Website-Baukästen (z.B.Wordpress,Jimdo undWix) innerhalb
kürzester Zeit ohne Programmierkenntnisse erstellt werden.
Damit fängt die Arbeit für Unternehmen aber erst richtig an:
Denn eineWebsite ist nur die halbe Miete; Sichtbarkeit herzu-
stellen und gefunden zu werden, stellt für viele Handwerker
eine viel größere Herausforderung dar. Was nützt schließlich
die schönsteWebsite, wenn diese in Suchmaschinen wie Goo-
gle,Bing &Co.erst auf Seite fünf der Suchergebnisse auftaucht?
EhrlicheAntwort: Überhaupt nichts! Potenzielle Kunden wer-
den die Handwerksbetriebe auf den hinteren Rängen des In-
ternets niemals finden.
Die Sichtbarkeit und Reichweite
von B2B-Marktplätzen nutzen
Um eine höhereVisibilität zu erzielen und somit gefunden zu
werden,müssen Betriebe Zeit und Geld in Suchmaschinenop-
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