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RTS-Magazin 1/2018
Objekte
N
icht nur Lage und Grundstück, sondern
auch das Bestandshaus selbst hatten
Erika Werres fast auf den ersten Blick über-
zeugt. In Grundriss, Substanz, Raumhöhe
und -aufteilung erschien es ihr ideal für die
Anforderungen ihrer fünfköpfigen Familie
– daher die Entscheidung für eine Moder-
nisierung statt Neubau. Wobei der Begriff
„Modernisierung“ angesichts der vorge-
nommenen Arbeiten eine deutliche Unter-
treibung darstellt. Kernsanierung trifft es da
schon eher, denn die komplette Außenhülle
wurde mit mehr und größeren Fensterflä-
chen sowie einem Wärmedämm-Verbund-
system ausgestattet, Elektro- und SHK-In-
stallation wurden vollständig erneuert, das
Dach komplett neu aufgebaut und auf allen
drei Ebenen passte man die Raumaufteilung
den individuellen Bedürfnissen an. Der zu-
sätzliche Aufwand, sich mit der Bestands-
architektur auseinanderzusetzen, hat sich
gelohnt: Es entstand auf drei Ebenen ins-
gesamt 240 Quadratmetern lichtdurchflute-
ter, zeitgemäß funktionaler Wohnraum, der
einem Neubau in nichts nachsteht. Hinzu
kommt der besondere Charme einer gelun-
genen Neuinterpretation des ortsüblichen,
zumTeil denkmalgeschützten Baustils.
Mehr Licht, mehr Sicht
Licht, Sicht und stoffliche Variation waren
entwurfsprägende Themen bei der Fassa-
den- und Innenraumgestaltung. Unter Be-
rücksichtigung des ursprünglichen Baustils
wurden mehr und deutlich größere Licht-
öffnungen vorgesehen, um alle Wohn- und
Nutzbereiche mit ausreichend Tageslicht zu
versorgen und vielerorts Ausblicke auf Gar-
ten und natürlichen Baumbestand zu er-
möglichen. Man entschied sich durchgän-
gig für die qualitativ hochwertigste Bauform
von Fenstern und Schiebetüren – hoch wär-
Modernisiertes Einfamilienhaus, Bergisch Gladbach:
Kreativer Ansatz – durchgängige Umsetzung
Ein ungewöhnlicher Planungsansatz führte Architektin und Bauherrin Erika Werres zu einem
ganzheitlichen Gestaltungskonzept für das modernisierte Familiendomzil. Aus der sorgfältig
gewählten Oberflächenbeschichtung der Profile ihrer zahl- und variantenreichen Schüco
Systemfenster entwickelte sie Ideen für Farben und Materialien nahezu aller im und am Haus
sichtbaren Oberflächen. Das Ergebnis erscheint ebenso schlüssig wie elegant.
Schüco/Christian Eblenkamp (3)
Symmetrisch angeordnete Fenster- und Türflächen strukturieren Fassade und Dach.