Markt
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RTS-Magazin 6/2017
Angesichts des demografischen Wandels
sieht sich der deutsche Mittelstand zuneh-
mend von einem Fachkräftemangel be-
droht. Gefragt sind vor allem Experten in
den IT-, Ingenieurs-, Bau- und Handwerks-
branchen. Insbesondere kleine und mittlere
Unternehmen (KMU) haben oft Schwierig-
keiten, qualifizierte Arbeitnehmer zu fin-
den. „Auch für KMU wird es daher immer
wichtiger, sich auf dem Markt als attraktiver
Arbeitgeber zu positionieren“, weiß Walter
Bockshecker, Personalvorstand der Nürn-
berger Versicherung. „Zusätzliche Sozial-
leistungen wie eine betriebliche Altersver-
sorgung oder Krankenversicherung können
im Wettbewerb um Fachkräfte ein entschei-
dender Faktor sein.“
Die Suche nach qualifiziertem Personal
ist laut der Studie HR Strategie 2020 eine der
größten Herausforderungen für Mittelständ-
ler in Deutschland – mit 20,7 Prozent für die
befragten Unternehmen sogar größer als ge-
schäftliches Wachstum oder Digitalisierung.
Kein Wunder: Drohen angesichts alternder
Belegschaften künftig auch Know-how-Ver-
lust und damit Wettbewerbsnachteile. Was
können KMU dagegen tun? Aufwändige
HR-Strategien und modernes Multi-Chan-
nel-Recruiting sind in der täglichen Praxis
für kleine und mittlere Betriebe kaum zu be-
wältigen. Dennoch ist das Thema „Emplo-
yer Branding“ auch für KMU unumgänglich.
Es hilft, im stark umkämpften Arbeitsmarkt
qualifizierte neue Talente zu gewinnen und
Mitarbeiter langfristig zu binden. „Ein posi-
tives Image als Arbeitgeber beruht nicht nur
auf hohen Gewinnzahlen oder hervorragen-
den Karriereaussichten, wichtig ist vor allem
auch die soziale Verantwortung der Unter-
nehmen“, betont Walter Bockshecker.
Bewerbung beim Nachwuchs
Die Lage auf dem Arbeitsmarkt hat sich ge-
wandelt. Im „War for talents“ müssen sich
Unternehmen heute quasi beim Nach-
wuchs bewerben. Erfolgreich ist, wer dabei
den wachsenden Ansprüchen der jüngeren
Generationen gerecht werden kann. Zu-
nehmend wichtig: eine zielgruppengerechte
Ansprache. So gewinnen Soziale Medien
und mobile Apps immer größere Bedeu-
tung für das Recruiting von vielversprechen-
den Nachwuchskräften. Noch wichtiger:
Wenn man geeignete Kandidaten gefunden
hat, braucht man auch die geeigneten Ar-
gumente, um sie für sich zu gewinnen. Laut
Randstad Employer Brand Research (2016)
zählen neben beruflicher Sicherheit, ange-
nehmem Arbeitsklima und attraktivem Ge-
halt auch die betrieblichen Sozialleistungen
Attraktive Arbeitgeber bevorzugt
zu den Top 5-Schlüsselfaktoren bei der Wahl
eines Arbeitgebers.
Nicht nur finden, binden!
Nach dem Recruiting steht die nächste Her-
ausforderung: Mitarbeiter langfristig binden.
Für 92 Prozent der deutschen Unternehmen
ganz klar eine der wichtigsten Aufgaben für
Personaler, so die Ergebnisse der Studie „Re-
cruiting Trends 2017“ von Kienbaum Com-
munications und dem Staufenbiel Institut.
Die erfolgversprechendsten Mittel sind für
die Befragten flexible Arbeitszeiten (91 Pro-
zent), betriebliche Altersversorgung (bAV, 81
Prozent) und das Homeoffice (73 Prozent).
„Auch zahlreiche Umfragen unter Jobsu-
chenden belegen, dass die bAV ein starkes
Argument ist“, weiß Personalvorstand Walter
Bockshecker. Gerade KMU können dadurch
ihre Attraktivität als potenzieller Arbeitgeber
steigern. Darüber hinaus ist eine bAV auch
ein wesentlicher Motivationsfaktor für lang-
jährige Mitarbeiter.
Zu viel Aufwand?
Seit 2002 haben Arbeitnehmer einen gesetz-
lichen Anspruch auf Entgeltumwandlung.
Dabei werden Teile des Bruttogehalts für
den Aufbau einer bAV genutzt. Die Beiträge
sind bis zu einer Höhe von vier Prozent der
Beitragsbemessungsgrenze sozialversiche-
rungs- und steuerfrei. Durch die staatliche
Förderung können Arbeitnehmer einen hö-
heren Beitrag investieren als bei einer priva-
ten Absicherung. Derzeit haben rund 57 Pro-
zent der Beschäftigten eine bAV. Allerdings
sind Betriebsrenten bis jetzt vor allem in gro-
ßen Unternehmen verbreitet. „KMU scheuen
häufig den vermeintlich hohen Aufwand und
unkalkulierbare Haftungsrisiken“, erläutert
Bockshecker. Für die Einrichtung einer bAV
gibt es fünf Durchführungswege und für je-
den Betrieb die passende Lösung.Vergleichs-
weise einfach und risikoarm ist die Direkt-
versicherung: Das macht sie mit rund 7,7
Millionen Verträgen zur beliebtesten Form
der bAV. „Gerade für kleine Betriebe ein gu-
tes Einsteigermodell“, meint Walter Bocks-
hecker. „Arbeitgeberzuschüsse erhöhen den
Bindungseffekt zusätzlich. Wir empfehlen,
die 20 Prozent Ersparnis an Sozialabgaben
als Zuschuss zur bAV hinzuzugeben, damit
sich die bAV für den Beschäftigten richtig
rentiert.“
Ganzheitliche Versorgung
Weiteren Auftrieb erhält das Employer Bran-
ding, wenn die bAV Baustein eines ganzheit-
lichen Versorgungssystems im Unternehmen
ist. Wertvolle Ergänzungsmöglichkeiten sind
zum Beispiel eine selbstständige Berufsunfä-
higkeitsversicherung (BU) oder eine betrieb-
liche Krankenversicherung (bKV). „Beide
sind für Arbeitnehmer sehr interessant, weil
sie als Gruppenversicherungen über den Ar-
beitgeber zumeist günstigere Konditionen
bieten“, erklärt der Personalvorstand. Durch
vereinfachte Aufnahmebedingungen entfal-
len Gesundheitsprüfungen und Wartezei-
ten. Eine bKV bietet Beschäftigten Zugriff
auf Leistungen, die normalerweise nur Pri-
vatversicherte haben, darunter spezielle Vor-
sorgeuntersuchungen oder die Kostenüber-
nahme bei Zahnersatz, Brillen oder Heil-
praktikerleistungen.
Win-win-Situation
Von sozialen Zusatzleistungen wie der bKV
profitieren sowohl Arbeitnehmer als auch
Arbeitgeber. So rentiert sich die Investi-
tion in den Gesundheitsschutz der Mit-
arbeiter auch für den Betrieb, weil die An-
zahl der Krankentage im Idealfall sinkt und
sich gleichzeitig die Identifikation mit dem
Unternehmen erhöht. Schon ab zehn Mit-
arbeitern ist die Einrichtung einer bKV bei
der Nürnberger Versicherung möglich. In-
teressantes Feature für Arbeitnehmer mit
Familie: Auch Kinder und Ehegatten / Le-
benspartner können ohne Gesundheitsprü-
fung mitversichert werden. Ein klarer Vorteil
auch für den Arbeitgeber: „Mit der Einrich-
tung einer bKV übernimmt der Arbeitge-
ber soziale Verantwortung. Die Möglichkeit,
auch Angehörige abzusichern, signalisiert
zudem Familienfreundlichkeit“, so Walter
Bockshecker. Das erhöht auch die Chan-
cen kleiner Unternehmen im Wettbewerb
um qualifizierte Fach- und Führungskräfte –
langfristig und nachhaltig.
www.nuernberger.deNürnberger Versicherungsgruppe
Um gute Nachwuchskräfte fürs Unternehmen zu
finden, können Sozialleistungen ein entscheidender
Faktor sein.