Editorial
A
uf einer Feier bin ich zufällig mit einem jungen Mann Mitte 20 ins Gespräch
gekommen. Auf den ersten Blick habe ich getippt, dass der gerade sein BWL-
Studium mit mindestens 80 Auszeichnungen abgeschlossen hat. Neben unerschüt-
terlicher Kompetenz strahlte er durch optimal gewählte Kleidung und eine kontinu-
ierlich gestraffte Körperhaltung aus, dass er weiß, wo es langgeht. Im darauffolgenden
Gespräch wurde klar, dass ich mich mit dieser Einschätzung keinesfalls geirrt habe
und er sich sogar auch noch bestens verbal in Szene zu setzen weiß. Im Großen und
Ganzen: Netter Typ. Trotzdem hatte ich etwas Sorge, dass mich die Geschichten eines
aufstrebenden Jungtalentes über einen längeren Zeitraum langweilen könnten. Allen
Vorurteilen meinerseits zum Trotz, hat der schnittige Kerl mich wirklich überrascht. In
seiner Freizeit liest der nämlich keine Wirtschafts- oder Automagazine, sondern baut
sich sein eigenes Smart Home. Das habe
ich mir natürlich ganz genau erklären las-
sen!
Der junge Mann hat offensichtlich seit
seiner Kindheit gebastelt. Und zwar alles.
Ich vermute, dass er auf einem Kindergar-
tenfest bei so einem Strom-Spiel angefixt
wurde und sich während seiner Schulzeit
gezwungen sah, defekte Lötkolben oder
Bunsenbrenner ans Laufen zu bekommen,
um seine Endnoten auf dem Zeugnis auf-
zubessern. Ausgangspunkt, sich über ein
Smart Home Gedanken zu machen, war
für den Herrn die allgemeine Freude an der
Technik. Die haben ja viele. Aber: Während
des Studiums hat er in einer Eigentums-
wohnung seiner Eltern gewohnt (Düssel-
dorf, versteht sich) und fühlte sich dadurch
eingeladen, hier langfristige Installationen vorzunehmen. Schließlich drohte ja kein
Ärger mit demVermieter und es lockte obendrein auch noch eine Wertsteigerung.
Nachdem er sich gut belesen hatte ist er zu dem Schluss gekommen, dass sich das
Optimum seines Erachtens nicht finden lässt. „Ich mache keine Kompromisse. Des-
halb habe ich mir vorgenommen, das selbst in die Hand zu nehmen“, erklärte er mir.
Erst wollte er nur die Lampen und die Heizung steuern, aber dann lockte ihn das große
Ganze. Sein Starterkit bestand aus per USB steuerbaren Steckdosenleisten, Funksteck-
dosen und der Frage, wie sich das nun per Tablet oder Smartphone steuern lässt. Die
Systeme, die er dazu ausprobiert hat, haben ihn enttäuscht. Der Arme. Irgendwas war
immer nicht miteinander kompatibel oder die Konfiguration zu unkomfortabel. Des-
halb blieb ihm keine andere Möglichkeit, als selbst zu programmieren.
Erstaunt darüber, dass er auch das kann, folgte ich weiter seinen Ausführungen.
„Leider nimmt das viel Zeit in Anspruch, ich bin da seit über einem Jahr mit beschäf-
tigt“, gab er zu. „Das A und O ist eine moderne, durchdachte und optisch anspre-
chende Oberfläche für mich.“ Er hat gebastelt, bei anderen abgeguckt und dann al-
les irgendwie zusammengepuzzelt. „Blöd ist, dass nach dem Lösen eines bestehenden
Problems direkt mindestens zwei neue entstehen“, berichtete er. Aber er setzt sich Teil-
ziele und freut sich auch über kleine Erfolge. Das finde ich großartig!
Natürlich wollte ich auch wissen, warum jemand so etwas tut. „Ich will das letzt-
endlich genauso haben, wie ich mir das vorstelle, meine Daten unter Kontrolle haben
und stets flexibel sein. Am wichtigsten ist aber, dass ich jede Menge lerne.“ Damit ist
eigentlich alles gesagt. Übrigens kam während des Gespräches auch mal seine Freun-
din vorbei. Die war froh, dass ihr Liebster ein Opfer gefunden hatte, das sich das alles
bereitwillig anhört und sie für einen Abend Ruhe vor diesem Thema hatte. Sie nennt
ihn übrigens „Homer“. Das passt zu diesem smarten Typ.
Beste Grüße
Maren Meyerling
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