Branche
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RTS-Magazin 7/2016
Am 27. Mai ist Günter Lippe,
langjähriger
Geschäftsfüh-
rer des Fachverbandes Indus-
trie verschiedener Eisen- und
Stahlwaren IVEST e.V., des BVT
–Verband Tore und des Fachver-
bandes und der Gütegemein-
Langjähriger BVT-Geschäftsführer verstorben
schaft Metallzauntechnik e.V.,
im Alter von 80 Jahren in Düs-
seldorf verstorben.
Nach Beendigung seines
Studiums der Wirtschaftswis-
senschaften hat Günter Lippe
am 15. Mai 1964 seine Tätig-
keit für den Fachverband IVEST
aufgenommen. Der Diplom-
Kaufmann übernahm zunächst
die Betreuung der damals
noch als Metall-Rolltorverband
benannten Fachgruppe. Schnell
hatte er sich umfangreiche tech-
nische Fachkenntnisse angeeig-
net und wurde zu einem kom-
petenten Partner der von ihm
betreuten Mitgliedsunterneh-
men. Schon früh erkannte er
die Bedeutung der 1990 begon-
nenen Tornormung und brachte
sein Wissen in die nationalen
und internationalen Normungs-
gremien ein. Seine besondere
Aufmerksamkeit galt der steti-
gen Qualitätsverbesserung von
Toren, insbesondere hinsicht-
lich ihres Sicherheitsniveaus. So
trug die erstmalig im Jahr 1974
von der Berufsgenossenschaft
herausgegebene Richtlinie für
kraftbetätigte Tore ZH 1/94, die
heutige ASR A1.7, seine deutli-
che Handschrift.
Auf die Initiative von Gün-
ter Lippe gehen auch die BVT-
Schulungen für Sachkundige für
die Prüfung kraftbetätigter Tore
zurück, von denen bis heute die
Monteure vieler Mitgliedsunter-
nehmen profitieren. 1988 führte
die erfolgreiche Verbandsarbeit
zur Umbenennung des Metall-
Rolltorverbands in BVT – Ver-
band Tore und damit zur Öff-
nung auch für Nicht-Rolltorher-
steller.
Mit engagiertem Einsatz
überzeugte Günter Lippe die
Torbranche, 1991 zum ersten
Mal an der „R – Internationale
Rolladenmesse“ in Stuttgart
teilzunehmen. Nur drei Jahre
später fanden sich die Tore im
Namen der Veranstaltung wie-
der, die Messe hieß fortan R+T
und hat sich zur Weltleitmesse
für Rollladen, Tore und Sonnen-
schutz entwickelt. Der BVT ist
heute ideeller Träger und lang-
jähriger Partnerverband der
R+T.
Günter Lippe war zudem
Autor verschiedener Fachbücher
und einer Vielzahl von Facharti-
keln.Von Juli 1995 bis zu seinem
altersbedingten Ausscheiden im
März 2003 übernahm Günter
Lippe auch die Geschäftsfüh-
rung des IVEST e.V. und hatte
maßgeblichen Anteil daran, dass
ab dem Jahr 2001 der IVEST
auch die verbandliche Betreu-
ung des Fachverbandes Metall-
zauntechnik und seiner Güte-
gemeinschaft e.V. übernommen
hat.
Vorstände, Geschäftsführer
und Mitglieder der im IVEST
organisierten Verbände werden
Günter Lippe ein ehrendes An-
denken bewahren.
www.bvt-tore.deEinen wichtigen Meilenstein
sieht der Bundesverband Rollla-
den + Sonnenschutz e.V. in der
im Bundesgesetzblatt veröffent-
lichten und ab 1. August 2016
gültigen neuen Ausbildungs-
ordnung Rollladen- und Son-
nenschutzmechatroniker/in.
„Was lange währt wird end-
lich gut!“, kommentiert Ver-
bandspräsident Georg Nüssgens
die einschließlich Vorüberlegun-
gen und Eckwerteverfahren in
einem über insgesamt vierjäh-
rigen Neuordnungs-Marathon
erarbeiteten Ausbildungsinhalte
und
Prüfungsanforderungen.
„Sie geben unseren Fachbetrie-
ben eine noch solidere Basis, mit
qualifizierten Fachkräften weiter
zur Lösung der großen Heraus-
forderungen der Zukunft beizu-
tragen: Moderne Antriebs- und
Steuerungstechnik,
Energie-
Meilenstein für das Rollladen- und
Sonnenschutztechniker-Handwerk
sparen, Sicherheit des eigenen
Heims, altersgerechtes Wohnen
und Leben. Sie machen unseren
Zukunftsberuf noch attraktiver.“
Dazu tragen vor allem die
Einführung der gestreckten Ge-
sellenprüfung und ein neuer
eigener Prüfungsbereich An-
triebs- und Steuerungstechnik
bei.
Die Gesellenprüfung wird
künftig in zwei Teilen abge-
nommen, am Ende des zwei-
ten Ausbildungsjahres und am
Ende der dreijährigen Lehrzeit.
Damit sollen die Lehrlinge dazu
motiviert werden, wesentliche
Grundfähigkeiten und -fertig-
keiten nicht erst vor Ende der
Ausbildung zu erwerben. Das
bedeutet höhere berufliche
Qualifikation schon während
der Lehrzeit, ein Vorteil für Aus-
bildungsbetriebe wie die Auszu-
bildenden gleichermaßen, deren
Einsatzbereiche während der
Lehrzeit erweitert werden kön-
nen.
Der neue fachtheoretische
Prüfungsbereich Antriebs- und
Steuerungstechnik dient der
eingehenden Prüfung elektro-
technischer Fertigkeiten und
Kenntnisse. Eine eigene Beno-
tung erleichtert den Betrieben
die Einstellung qualifizierter
Elektrofachkräfte, wie sie auf-
grund von Digitalisierung und
Smart-Home-Technik
immer
unverzichtbarer werden.
In Vorbereitung auf diesen
neuen von insgesamt fünf Prü-
fungsbereichen wird der Zeitan-
teil der elektrotechnischen In-
halte in betrieblicher und schu-
lischer Ausbildung nicht nur
spürbar erhöht, sondern auch
detaillierter und genauer fest-
gelegt.
www.rs-fachverband.de„Was lange währt wird endlich
gut!“, so Verbandspräsident Georg
Nüssgens.
BVT
BVRS
Günter Lippe (r.), hier mit dem BVT-
Vorsitzenden Dr. Claus Schwenzer
zu sehen, verstarb Ende Mai im Alter
von 80 Jahren.