Previous Page  44 / 56 Next Page
Information
Show Menu
Previous Page 44 / 56 Next Page
Page Background

44

Lift

journal 4/2018

Aufzüge in Deutschland sind nach wie

vor das sicherste „Nahverkehrsmittel“. Das

betont der VDMA Fachverband Aufzüge

und Fahrtreppen und widerspricht damit

indirekt demTÜV-Anlagensicherheitsreport

2018, der vor kurzem vom TÜV-Verband

veröffentlicht wurde (Lesen Sie dazu mehr

auf den Seiten 30/31).

„Unfälle sind zumGlück selten, so dass der

Aufzug nachwie vor das sicherste „Nahver-

kehrsmittel“ ist“, erklärt der Fachverband

Aufzüge des VDMA. Auch die aktuellen

Unfallzahlen der Prüforganisationen und

des VDMA für das Jahr 2017 belegten,

dass der sicherheitstechnische Zustand der

Aufzuganlagen auf hohem Niveau verhar-

re. In den vergangenen Jahren sei keine

Zunahme von schweren oder tödlichen

Nutzerunfällen zu verzeichnen, heißt es in

einer Pressemitteilung: „Ganz imGegenteil:

In Relation zumAnlagenbestand, der jedes

Jahr um ca. zwei Prozent zunimmt, sind

die Zahlen von schweren und tödlichen

Unfällen sogar rückläufig.“

2017 wurden keine Todesfälle im Zusam-

menhang mit Aufzügen registriert, betont

der VDMA. Auch die Zahl der schweren

Unfälle sei 2017 von 30 auf sieben Fälle zu-

rückgegangen. Bei diesen sieben schweren

Unfällen habe es sich um Arbeitsunfälle

gehandelt, von denen nur vier auf einen

Mangel amAufzug zurückzuführen waren,

so die Erhebungen desVDMAAufzüge und

Fahrtreppen.

Sicherheit durch qualifizierte

Wartung

Aufzuganlagen seien sicher, wenn sie in

ausreichendem Maße qualifiziert gewar-

tet und instandgehalten werden, betont

der Verband. Es gebe jedoch eine Dun-

kelziffer von ca. 100 000 Aufzuganlagen,

die offenbar nicht gewartet oder geprüft

werden, was sowohl vomVDMA als auch

den Zugelassenen Überwachungsstellen

deutlich kritisiert werde. „Einige Unfälle

hätten durch Investitionen in Modernisie-

rung vermieden werden können“, so der

Verband weiter.

Durch Anlagen, die weder geprüft noch

gewartet würden, könne eine „signifikante

Gefährdung für Nutzer“ entstehen. Die si-

chere Bereitstellung eines Aufzugs liege al-

lerdings in der gesetzlichenVerantwortung

des Betreibers – also den Immobilienbesit-

zern,Vermietern undWohnungsverwaltern.

der VDMA informiert 

Widerspruch: Aufzüge sind sicher!

Die Prüforganisationen, Aufzughersteller

und die Wartungsunternehmen könnten

nur auf diese Missstände hinweisen.

Prüfplakette muss vorhanden sein

Ob eine Aufzuganlage geprüft ist, erkenne

man – wie beimAuto – an der Prüfplakette,

die seit 2014 in jedem Aufzug vorhanden

sein muss. Das Überschreiten der Prüffrist

könne somit vom Aufzugnutzer festge-

stellt und an den zuständigen Betreiber

beziehungsweise die zuständige Behörde/

Gewerbeaufsicht gemeldet werden.

Hintergrund:

In Deutschland verkehren zurzeit rund

750000Aufzüge. 640000 davon dienen der

Beförderung von täglich mehreren Millio-

nen Menschen und gehören damit zu den

überwachungsbedürftigen Anlagen. Jedes

Foto:

© admy – stock.adobe.com

VDMAVeranstaltungen

Fachverband Aufzüge und Fahrtreppen

• E2 Forum, Frankfurt, 18. –19. Sept. 2018

• Seminar„Basiswissen Aufzüge“,

Frankfurt, 06. – 08. November 2018

• Seminar„Planung von Feuerwehrauf­

zügen“, Frankfurt, 28. November 2018

www.vdma.org/aufzuege