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ForumWintergärten 3/2016
nach Süden ausgerichtet ist. „Meine Auf-
gabe war“, so der Architekt Kaderer, „mit
der harten Kante zwischen der sehr schlich-
ten Gebäudefassade und dem Wintergar-
ten zu brechen. Dafür habe ich einen Raum
gebaut, der mit einer ganz eigenen Ästhetik
überrascht.“ Das Ziel wurde erreicht – heute
kontrastieren Wohngebäude, Wintergarten
und Übergang zu einem ganz neuen Raum-
gefüge, das gekonnt mit der Innen- und
Außenwahrnehmung spielt.
Der Wintergarten wurde mit dem System
SDL Akzent Vision von Solarlux ausgeführt.
Das Dach überzeugt den Bauherren durch
das ansprechende Design, die gelochten
Tragprofile und eine ausgeklügelte Statik:
Die Sparren tragen auf der Innenseite des
Wintergartens das Glas, integrierte Stahl-
seile leiten den Kraftfluss und ergänzen so
den Look der filigranen Profile. Das Dach
sieht nicht nur sehr elegant aus, es steht
ganz im Dienst des erhellenden Raumkon-
zeptes.
Geöffnet wird der Wintergarten durch drei
Glas-Faltwände von Solarlux. Nach vorne
öffnet sich die faltbare Verglasung SL 80 in
einer fünfflügeligen Variante in den Garten,
seitlich jeweils mit zwei Flügeln. Diese las-
sen sich an wärmeren Tagen bequem wie
eine Ziehharmonika vollständig auffalten,
bis nur noch ein überdachter Pavillon übrig-
bleibt. Der Glasanbau ist als Pultdach-Kon-
struktion ausgelegt. Eine aufliegende Mar-
kise, die sich über die gesamte Dachfläche
erstreckt, schützt vor Wärme. Konvekto-
ren sorgen für eine stetige und angenehme
Temperatur. Die wärmedämmende Drei-
fachverglasung der Glas-Faltwände sorgt
in Verbindung mit einer Fußbodenheizung
bei kälteren Temperaturen für ein perfektes
Raumklima.
Chance durch Neugestaltung
Zusammen mit dem Bauherrn entwickelte
der Architekt eine ganz eigene und doch
wohnliche Ästhetik, die nun durch die Öff-
nung der Außenmauer den Innenraum
erweitert. Der Clou: Die ursprünglich ver-
putzte Hauswand, die nun Teil des Winter-
gartens ist, wurde mit Schiefersteinen verse-
hen, die eine eigentümliche Optik zaubern.
Obwohl kein Stein in seiner Größe dem
anderen gleicht, wirkt die Wand sehr har-
monisch ausgearbeitet. Ganz dem rohen
Look der Schiefersteine folgend wird der
nun offene Türrahmen von groben und leicht
verwitterten Balken gestützt, die das graue
ObjektE
Das Dach wirkt durch die schmalen Profile sehr filigran.
und angenehm unregelmäßige Mauerwerk
um eine weitere organische und haptische
Note ergänzen. Diese Gestaltung wiederholt
sich in den gegenüberliegenden Sockeln, die
ebenfalls aus Schiefersteinen gemauert wur-
den. Sie setzen das brüchige und elegante
Thema nach außen hin fort, das jedoch durch
weiß verputzte Gegenstücke in den Innen-
winkeln gebrochen wird. Dort unterbauen
die hellen Sockel den Wintergarten und bil-
den die Basis für einen Massivholz-Sims. Im
Fußraum wird die Grenze von Wohnraum
zur Erweiterung durch die unterschiedlich
gewählten Bodenfliesen markiert: So befin-
den sich im Wohnzimmer eine angenehme
Terrakotta-Farbe, im Wintergarten hingegen
legt der Ton von hellem Marmor ein Funda-
ment, das Tageslicht nach innen verstärkt.
Durch die vergrößerte Öffnung zwischen
Haus und Wintergarten kommt wesentlich
mehr Licht in denWohnraum, der nun durch
den gläsernen Anbau erweitert kaum mehr
wieder zu erkennen ist. Der Bauherr Martin
Bucholz staunt noch immer über die Verän-
derung im Raumgefüge: „Der Wintergarten
gibt mir das Gefühl, umgezogen zu sein – in
ein größeres und helleres Zuhause.“
www.solarlux.de