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TECHNIK
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Objekte
FASSADE 1/2019
Erstklassige Lage
Der neue von léonwohlhage Architekten ge-
plante Wohnkomplex am KunstCampus be-
findet sich in einer 1A-Lage von Berlin un-
weit von „Hamburger Bahnhof“ und Haupt-
bahnhof. Der KunstCampus ist Teil der
Berliner Europacity, die von ihren Investoren
sogleich zur „neuen Mitte“ der Hauptstadt
erklärt wurde. Auf dem Gelände an der ehe-
maligen Mauer entsteht Berlins derzeit be-
deutendstes Stadtentwicklungsprojekt. Und
der KunstCampus soll aufgrund seiner Lage
ein Bindeglied sein, das zwischen der Hoch-
kultur des Museums für Gegenwart „Ham-
burger Bahnhof“ und den weiter nördlich
gelegenen reinen Wohngebieten vermit-
telt. Diese Zwittersituation äußert sich auch
schon in der Nutzung des siebengeschossi-
gen Riegels. Denn im Erdgeschoss sind vor-
wiegend Räumlichkeiten für Kunstgalerien
untergebracht. Da die Brandabschnitte hier
nicht durch Feuerschutztüren ablesbar sein
sollten, fiel die Wahl auf Feuerschutz-Schie-
betore. Praktisch unsichtbar in die Raumge-
staltung integriert sind hier die T30 Feuer-
schutz-Schiebetore von Hörmann, die die
Brandabschnitte voneinander trennen. Für
die Bewohner befinden sich PKW-Stellplät-
ze in der Tiefgarage, die durch das Sammel-
garagentor ET 500 von Hörmann erreicht
wird. Im Gegensatz zu einem Schwing-
tor verfügt es über eine sehr geringe Aus-
schwenktiefe, sodass es direkt angrenzend
Zwischen Kunst und Kultur
KunstCampus in Berlin mit innovativen Torlösungen und außergewöhnlicher Fassade
Ein prominenter Bauplatz, eine kristalline Fassade und ein anspruchsvolles Vermarktungskonzept:
Der KunstCampus in Berlins Europacity vereint hochwertigen Wohnungsbau mit ambitionierten
Kunstgalerien und spricht ein großstädtisches Publikum an. Die Zufahrt zur Tiefgarage erfolgt
durch ein innovatives Sammelgaragentor von Hörmann.
zum Fußweg eingesetzt werden konnte. Die
Torkonstruktion mit sehr geringer Zargen-
tiefe ermöglicht es zusätzlich, den Platz di-
rekt neben demTor als Stellplatz zu nutzen.
Kristalline Struktur
Durch die Faltung der Fassaden vergrößer-
ten die Architekten auf raffinierte Weise die
wertvolle Fensterfläche. Doch absolut prä-
gend sind die davor angeordneten trapezför-
migen Balkone, die das komplette Gebäude
mit ihrer regelhaft unregelmäßigen kristalli-
nen Struktur umhüllen. Im Inneren garan-
tieren sie für das, was die Architekten „grü-
ne Zimmer“ nennen. Durch die Balkone mit
ihren siebbedruckten Verglasungen erhält
das Gebäude seine facettierte Oberfläche. Sie
reflektiert die Umgebung und sorgt für eine
ständig wechselnde Wirkung der Fassade.
Nach außen lassen sie den KunstCampus als
architektonischen Solitär wirken – angesichts
der Lage direkt hinter dem Museum für Ge-
genwartskunst ist dies angemessen. Denn
weiter hinten in der Europacity sollen auch
öffentlich geförderte Wohnungen entstehen,
und der gmp-Architekt Hans-Joachim Paap
bemerkte zu seinem im Wettbewerb für die-
ses Areal siegreichen Entwurf: „Es ist kein
Potpourri der architektonischen Eitelkeiten.“
Eine gewisse Eitelkeit ist beim KunstCampus
dagegen durchaus gewollt. Denn die promi-
nente Lage, der Anspruch als Galeriegebäu-
de und vor allem die offensive Marketing-
konzeption, den Wohnblock selbst als Teil ei-
ner Kunstszene darzustellen, sind eine echte
Verpflichtung.
Objekttafel
Projekt:
KunstCampus (Berlin)
Bauherr:
Groth u-invest Achte GmbH & Co.
Kunst-Campus KG (Berlin)
Architekt:
léonwohlhage (Berlin)
Tragwerksplanung:
CRP Bauingenieure (Berlin)
Fassadenplanung:
Priedemann Fassadenberatung (Großbeeren)
Verarbeiter:
Metallbau Witte + Sagasser (Berlin)
Sammelgaragentor Feuer- und Rauch
schutz-Schiebetore:
Hörmann (Steinhagen)
Fertigstellung:
2017
Fotos (2):
© Hörmann
Recht unauffällig integriert sich das Sammelgaragentor von Hörmann in die Fassade. Bei
genauerem Hinsehen erkennt man die Abfahrt durch das Streckmetallgitter.
Die trapezförmigen Balkone, die das komplet-
te Gebäude mit ihrer regelhaft unregelmäßi-
gen kristallinen Struktur umhüllen, sind prä-
gendes Stilelement für das gesamte Gebäude.