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FASSADE 6/2018

TECHNIK

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Interview

„Ein Fenster mit vielen Funktionen“

Im Gespräch mit Hermann Frerichs (Geschäftsführer Schütt-Duis)

Wie ist das Fenster im Markt beim Verarbeiter

und Verbraucher angekommen?

Das Klimafenster und insbesondere die

Heizscheibe sind im Rahmen unserer Mes-

sevorstellungen durchweg positiv ange-

kommen. Die Markchancen für ein Fenster,

das mehr ist als ein Fenster, wurden klar er-

kannt, zumal es die zwei Trendthemen Lüf-

tung und Heizen mit Strom perfekt vereint.

Die energetischen, aber auch die ästheti-

schenVorteile, liegen klar auf der Hand. Der

Schwerpunkt liegt in der Altbausanierung,

dort insbesondere im gewerblichen Be-

reich. Aber auch der Einfamilienhaus-Neu-

bau profitiert von dieser Lösung im Rahmen

eines Lüftungskonzeptes. In der Prototyp­

phase des vergangenen Jahres kamen be-

reits die ersten kontinuierlichen Aufträge.

Aktuell bereiten wir unsere Isolierglasferti-

gung auf eine Produktion in höheren Stück-

zahlen vor.

Worin liegt die besondere Herausforderung,

diese Lösung im Markt zu etablieren? Ist mehr

Information notwendig?

Der Mehrwert liegt nach der ersten Be-

ratung beim Verbraucher schnell auf der

Hand. Lüften ohne das Fenster aufmachen

zu müssen. Gefiltert und damit auch für Al-

lergiker ein Plus. Heizen mit Strom ohne

lästigen Heizkörper mit behaglicher Strah-

lungswärme. Für den Endkunden, ob pri-

vat oder gewerblich, sind dieVorteile klar er-

sichtlich. Zur Bedarfsermittlung und Amor-

tisationszeiten gegenüber herkömmlichen

Lösungen liegen konkrete Berechnungen

vor. Die Herausforderung liegt darin, dem

Verarbeiter bzw. Fensterbauer die Chancen

zu vermitteln, die ein Fenster hat, das nun-

mehr nicht mehr nur als Fenster gedacht ist,

sondern viele weitere Funktionen überneh-

men kann. Sei es zur Lüftung, zum Heizen,

oder ganz aktuell als Alarmfenster (Smart

Guard) und somit wichtiger Teil der Gebäu-

dehülle wird.

Welche unterstützenden Maßnahmen planen

Sie, um das Fenster samt seiner pfiffigen

Möglichkeiten einer breiteren Öffentlichkeit zu

präsentieren? Sind vielleicht Lizensierungen

angedacht?

Lizensierungen sind nicht angedacht. Um

den Verarbeiter zu unterstützen, das Klima-

fenster 4.0 bei seinen Kunden als Alternati-

ve zum herkömmlichen Fenster anzubieten

bzw. ganzheitlich rund um die Gebäude-

hülle zu beraten, haben wir die Schüt-Duis

Gebäude- und Elektrotechnik GmbH ge-

gründet. Diese ist ein eingetragener Elek­

trofachbetrieb und unterstützt bei allen Fra-

gen rund um das Klimafenster 4.0, die Heiz-

scheibe und Smart Home Lösungen.

Die Fragen stellte Camillo Kluge

Vor gut zwei Jahren überraschte Schüt-Duis die Branche mit dem heizbaren Fenster, das

gemeinsam mit dem Berliner Unternehmen Vestaxx entwickelt wurde. Der Geschäftsführer

des ostfriesischen Unternehmens Hermann Frerichs gab der FASSADE Auskunft zum

aktuellen Stand rund um das „Klimafenster“.

Weitere Neuerungen geplant

Derzeit werden noch weitere Themen bei dem

180 Jahre alten Auricher Unternehmen behan-

delt. Zunächst ist da die neue Unternehmens­

tochter Schüt-Duis Gebäude- und Elektrotechnik

GmbH zu nennen. „Das ist ein Elektrofachbe-

trieb, der mit eigenen Mitarbeitern etabliert wur-

de“, erläutert Marketingleiterin Nicola Stelling.

Er schließe die Montagelücke, die sich daraus er-

gibt, dass Tischler und Fensterbauer keine Elek­

troinstallationen vornehmen dürfen. Vor allem

den Smart-Home-Markt deckt die neue Tochter

ab. Laut der Marketingleiterin kommt die Initiati-

ve gut bei den Verarbeitern an.

Anfang des kommenden Jahres wird es einen er-

weiterten Internetauftritt geben. Hintergedan-

ke ist, die Marke Schüt-Duis noch bekannter zu

machen, aber sich auch deutlicher als Dienstleis-

ter seiner Kunden und Partner zu positionieren.

Was es auch bei dem neuen Internetauftritt in

absehbarer Zeit nicht geben wird, ist ein Online-

Shop, „weil die Kundenberatung im Vordergrund

steht“, so Nicola Stelling.

Des Weiteren hat das Unternehmen seine Pro-

duktion „komplett auf den Kopf gestellt und

sämtliche Prozesse und Abläufe optimiert.“ Ein

neues Softwaresystem sorgt nun vom Bestel-

lungseingang bis zur Produktausgabe für auto-

matisierte Abläufe. So habe sich auch die Liefer-

geschwindigkeit verbessert, ein wichtiger Faktor

für das Unternehmen. Denn, so die Marketinglei-

terin: „Wir wollen nicht nur Qualität liefern, son-

dern auch kurze Lieferzeiten schaffen.“

www.schuet-duis.de

Geschäftsführer Hermann Frerichs.

Der Unternehmenssitz im idyllischen

Ostfriesland.

Fotos (2):

© Schüt-Duis