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FASSADE 5/2018
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Fassadenpreis für VHF verliehen
Fotos (2):
© FASSADE
Bevor die feierliche Preisverleihung an-
stand, nutzte zunächst Ministerialdirigent
Lothar Fehn Krestas (Leiter der Unterab-
teilung BWI und BMI) die Gelegenheit, um
die aktuelle und zukünftige Entwicklung
im Bausektor aus dem Blickwinkel der Poli-
tik zu beleuchten. Das Digitale Planen und
Bauen, innovative Baumethoden und dis-
ruptive Veränderungsprozesse, neue funkti-
onale Anforderungen an Fassaden und der
Fachkräftemangel in Industrie und Hand-
werk erforderten zukünftig neue Lösungen,
so der Experte. Multifunktional und intelli-
gent müssten daher die Fassaden der Zu-
kunft sein. Produktinnovationen in Verbin-
dung mit neuen Funktionalitäten seien ge-
fragt – digital geplant, modular konzipiert,
vorgefertigt und seriell gebaut.
FVHF-Geschäftsführer Ronald Winterfeld
knüpfte in seiner Laudatio daran an. Die
Aufgabe des FVHF sei es auch heute noch,
als Motor der Entwicklung und als „Chan-
cen- und Ideengeber“ zu wirken, sich für die
Bauart der VHF insgesamt, deren Funktio-
nen, Eigenschaften und Komponenten ein-
zusetzen und durch Kooperationen mit und
zwischen den Mitgliedern Produkte und
Systeme und deren Anwendung intensiv zu
fördern. Dies – so erläuterte Ronald Winter-
Herausragende vorgehängte hinterlüftete Fassaden standen im Mittelpunkt der diesjährigen Preisverleihung
zum „Deutschen Fassadenpreis für VHF“ am 13. September in Berlin. Im Rahmen des 25-jährigen Jubiläums
des FVHF (Fachverband Baustoffe und Bauteile für vorgehängte hinterlüftete Fassaden e. V.) erlebten die
mehr als 180 Teilnehmer im historischen Ambiente der „Alten Pumpe“ einen spannenden Abend mit einem
strahlenden Sieger: MGF Architekten (Stuttgart) wurden mit dem begehrten Architekturpreis ausgezeichnet.
feld in seinem Rückblick zur Historie des
FHVF – sei schon vor 25 Jahren ein Haupt-
grund für die Verbandsgründung gewesen
und sei heute aktueller denn je.
Im weiteren Verlauf des Abends stand die
Preisverleihung zum „Deutschen Fassaden-
preis für VHF“ an, der in diesem Jahr bereits
zum zwölften Mal vergeben wurde. Über 160
Arbeiten seien eingereicht worden, so Mode-
rator Prof. Jan Krause (office for architectual
thinking). Dabei wurde von den Laudatoren
– darunter der Jury-Vorsitzende Rainer Nagel
(Bundesstiftung Baukultur) und Till Schnei-
der (Schneider + Schumacher) – immer wie-
der betont, wie hochwertig und qualitativ an-
sprechend die eingereichten Projekte waren
und wie „eng“ schließlich die Entscheidung
der Fachjury ausfiel. Als Preisträger wurden
schließlich MGF Architekten für den inno-
vativen Gebäudeentwurf der Folkwang Uni-
versität der Künste (Fachbereich Gestaltung)
auf dem Campus Welterbe Zollverein in Es-
sen ausgezeichnet. Dabei platzierten die Ar-
chitekten auf dem ehemaligen Material
lagerplatz der Zeche einen maßgeschneider-
ten Bildungsstandort für junge Kreative und
setzten dabei auf eine VHF-Fassade aus ver-
zinktem Stahlblech. Darüber hinaus vergab
die interdisziplinär und aus unabhängigen
Experten besetzte Fachjury fünf Anerken-
nungen:
• Einfamilienhaus Timmdorf / Wohnen am
Behler See (Wacker Zeiger Architekten,
Hamburg)
• Haus der Zukunft „Futurium“ in Berlin
(Richter Musikowski, Berlin)
• Funktionsbau Umspannwerk Sellerstraße
in Berlin (Heide & von Beckerath, Berlin)
• Wohnbebauung amAnger in Berlin
(roedig . schop architekten, Berlin)
• TestturmThyssenKrupp in Rottweil
(Werner Sobeck und Helmut Jahn)
Im Anschluss an die Verleihung nutzten die
anwesenden Gäste im Rahmen der gemüt-
lichen Abendveranstaltung die Gelegenheit
zum ausgiebigen Erfahrungsaustausch.
Eine Bildergalerie findet sich auf
www.die-fassade.deFVHF Geschäftsführer Ronald Winterfeld
erläuterte die zukünftigen Aufgaben des
Verbands und die Wichtigkeit des Netzwerks
rund um die VHF.
MGF Architekten aus Stuttgart haben für den Entwurf der Folkwang Universität der Künste in
Essen den Deutschen Fassadenpreis 2018 für VHF erhalten.
Anwesend bei der Preisverleihung war auch Prof. Werner Sobeck (m.), der für den gemeinsam
mit Helmut Jahn entworfenen Aufzugstestturm von ThyssenKrupp eine Anerkennung erhielt.
Foto:
© Friedhelm Krischer, Duisburg