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Pfosten-/Riegel- und Elementfassaden

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FASSADE 4/2018

her Flexibilität formuliert, die über eine flä-

chendeckende Medienversorgung in einem

Hohlraumboden eine leichte Umbaubar-

keit im Achsraster zulässt. Die Anbindung

an den Campus erfolgt neben dem erhöh-

ten Eingangsbereich über eine Glasbrücke

im 1. Obergeschoss. Neben den obligatori-

schen Anforderungen an den Schallschutz,

die Bauzeit und Kosten war das enge und

zugleich schwer zugängliche Baufeld eine

der größten Herausforderungen.

Das Gesicht zur Stadt

In der heterogenen Fassadengestaltung des

InnovationsCampus spiegelt sich bewusst

der Innovationsgedanke des Unterneh-

mens wider. Der Neubau des ICW 8 greift

die Form der Bestandsbauten auf, und erst

in der seitlichen Fassadenabwicklung zeigt

sich die zeitgemäße Evolution des neuen

Bausteins im gewachsenen Quartier. Ein le-

bendiges Spiel aus raumhohen großflächi-

gen Verglasungen, schmalen Lüftungsklap-

pen und geschlossenen Elementen prägt

die Fassade des ICW 8. Der Bezug der Ar-

beitsräume zum Außenbereich und Um-

feld spielt dabei eine große Rolle. Für khs

Architekten bedürfen Fassaden, hinter de-

nen sich Menschen aufhalten, eines beson-

deren Augenmerks. Tageslicht bis in die Tie-

fe der Räume ist ein Aspekt, der durch die

raumhohe Verglasung erfüllt werden kann.

Gleichzeitig erfährt der Raum durch die

schmale Konstruktion der Pfosten und Rie-

gel eine größere Weite, und der Außenbe-

reich wird ein Teil der Raumwahrnehmung.

Und nicht zuletzt hat das Spiel mit den Va-

rianten als Prozess verschiedener Einfluss-

größen um die bestmögliche konstruktive

und gestalterische Ordnung das übergeord-

nete Raster aus offenen und geschlossenen

Elementen bewirkt, welches nun das einla-

dende Gesicht zur Stadt bildet.

Hoher Vorfertigungsgrad

Zugunsten einer schnellen Bauzeit wur-

de mit einem hohen Vorfertigungsgrad bei

den Bauelementen gearbeitet. Die Ske-

lettkonstruktion aus einem Stahl-Stahlbe-

ton-Verbundsystem wurde mit Geschoss-

decken aus Spannbetondielen verbunden.

Das Raumklima wird durch eine integrier-

te Betonkernaktivierung in den Decken sta-

bilisiert. Ein außen liegender Sonnenschutz

und individuell bedienbarer Blendschutz an

den Innenseiten regeln zudem die Raum-

temperatur. Dem Wunsch nach einer mehr-

geschossigen Aluminium-Glas-Konstruk-

tion folgend, entschieden sich Architekten

und Bauherr gemeinsam für das hochwär-

megedämmte selbsttragende Fassadensys-

tem Schüco FWS

50.SI

mit einer inneren

und äußeren Ansichtsbreite von 50 Milli-

metern. In Kombination mit dem hochwär-

megedämmten Aluminium-Fenstersystem

Schüco AWS

75.SI

+ ließ sich der Wunsch

nach maximaler Transparenz und der Kom-

bination aus Wärme- und Schallschutz op-

timal erzielen. Darüber hinaus ermöglicht

die Flexibilität des Systems die Integration

der geschlossenen Fassadenelemente auf

der Warmfassade. Ebenso konnte eine Son-

derkonstruktion zur Erfüllung der Brand-

schutznormen in der Pfosten-Riegel-Fassa-

de entsprechend integriert werden.

Auch in den Innenräumen setzten die Ar-

chitekten auf Lösungen von Schüco. So sind

sämtliche Brandschutztüren als T30-Türsys-

tem Schüco ADS 80 FR 30 mit 80 Millimeter

Grundbautiefe ausgebildet sowie als unge-

dämmtes rauchdichtes Aluminium-Türsys-

tem Schüco ADS

65.NI

SP mit 65 Millimeter

Grundbautiefe und am Anschlag angeord-

neter einseitigerVerglasung.

Objekttafel

Projekt:

Forum AutoVision der Wolfsburg AG/

Baukörper ICW 8 (Wolfsburg)

Bauherr:

Wolfsburg AG

Architekt:

khs Architekten – Koller Heitmann

Schütz (Wolfsburg)

Metallbau:

Außenhülle: Metallbau Möller

GmbH &

Co.KG

(Erfurt)

Innenelemente/Brandschutz:

Cornils GmbH (Bergen)

Fertigstellung:

2017

Verlagssonderveröffentlichung

Zum Fassadenkonzept erläutert Jürgen Schütz:

„Uns war schon bei der Konzeption klar, dass wir uns hier über die

Fassade prägnant nach außen zeigen können und der Neubau eine

Visitenkarte für das Forum AutoVision wird. Es sollte etwas Besonderes

an dieser Stelle entstehen, sprichwörtlich das „Tor zu Wolfsburg“. Über

verschiedene Studien, die gestalterisch, konstruktiv und wirtschaftlich

überprüft wurden, fiel letztendlich in enger Zusammenarbeit mit dem

Bauherrn die Entscheidung für eine Pfosten-Riegel-Konstruktion. Die

Fassade ist nicht nur das Gesicht des Hauses, auch die Nutzung spielt

für die Entscheidung eine große Rolle. Für uns müssen Gebäudehüllen,

hinter denen sich Menschen in hoher Dichte aufhalten, transparent

sein. Die Einbeziehung des Tageslichts durch die zweiseitige raumhohe

Verglasung bis in die Mittelzonen ist enorm wichtig.“

Die Anbindung an den Campus erfolgt über eine Glasbrücke im 1. Obergeschoss. Die signalrote

Farbe des Windfangs leitet die Besucher ins Gebäude.