Fassade 4/2018

titelthema

Pfosten-/Riegel- und Elementfassaden

FASSADE 4/2018

Die Architekten von Störmer Murphy

and Partners kreierten einen besonderen

Grundriss bestehend aus drei verschliffenen

Kreisen und erschufen durch die fließenden

organischen Linien eine amorphe Figur, die

sich sanft in die umliegende Parklandschaft

einfügt und an Wellen erinnert – konkav

oder konvex geformt, je nachdem von wel-

chem Blickwinkel das Gebäude betrachtet

wird. Diese skulpturale Formgebung stell-

te die ausführenden Unternehmen bei der

Umsetzung vor besondere Herausforderun-

gen, da der Plan nahezu keine rechten Win-

kel aufwies. Selbst Einrichtungselemente

der 30000 Quadratmeter Bruttogeschossflä-

che – zum Beispiel Trennwände oder Möbel

– mussten entsprechend angepasst und mit

Rundungen versehen werden, alles nach

Maß. So auch das Design der äußeren Fas-

sadengestaltung, welches sich an horizonta-

len Bändern aus Glasflächen und strahlend

weiß glasierten Keramikplatten im Großfor-

mat orientiert. Aufgrund der anspruchsvol-

len optischen Gestaltung und dem Wunsch

Schwungvolle Eleganz

Extravagante Glas-Keramikfassade akzentuiert Luxushotel in Hamburg

Im März 2018 hat das neue Luxushotel „The Fontenay“ in Hamburg seine Pforten geöffnet. Die

schwungvolle Erscheinung bringt dem spektakulären Bauwerk seither allerhand Bewunderung ein.

Das 5-Sterne-Superior-Haus liegt im Stadtteil Rotherbaum, direkt an der Binnen-Alster, und glänzt

neben seiner außergewöhnlichen Form durch eine schneeweiße Keramikfassade mit viel Glas.

des Kunden, alles aus einer Hand zu bezie-

hen, wurde die Lindner Fassaden GmbH als

Generalunternehmer für die Glas-Keramik-

Fassade beauftragt. Mit entsprechendem

Know-how und langjähriger Erfahrung

konnte Lindner dabei die verschiedenen in-

einandergreifenden Ausführungen an kom-

petente langjährige Partner vergeben, die al-

le ihren Teil dazu beitrugen, diese extrava-

gante Fassade entstehen zu lassen.

Herausforderung durch Radien

Die Konstruktion der vorgehängten und

hinterlüfteten Fassade kommt dabei ganz

ohne massive Stützen aus. Möglich macht

das die statische Auslegung der Flurwände

und die davon strahlenförmig abgehenden

Wandschotten, die eine wahrhaft tragen-

de Rolle übernehmen. Diese innere Struk-

tur gibt so die nötige Stabilität, um dyna-

mische Schwünge und Radien von bis zu

22000 Millimeter zu realisieren. Für die Ke-

ramikfassade wurden insgesamt 1200 Qua-

dratmeter weiß glasierte Longoton-Fassa-

denplatten von Moeding verbaut, mit einer

Plattenhöhe von 40 bis 614 Millimeter. Die

Unterkonstruktion mit Haltern wurde ent-

sprechend vormontiert, um das spätere Ein-

hängen der Fassadenplatten ohne Werk-

zeug zu ermöglichen. Befestigt wurden die

umlaufenden, großformatigen Keramikplat-

ten mit Longoton Rapid System. Eine Mon-

tagereihenfolge ist hierbei nicht zwingend

einzuhalten, was einen enormen Vorteil mit

sich brachte: Zeitersparnis und zügiges Vor-

ankommen.

Das Hotel hat einiges zu bieten

Jedes der 130 Zimmer und Suiten besitzt ei-

nen eigenen Balkon, der in die Fassade ein-

gebunden ist. Auf den beiden oberen Etagen

des sieben Stockwerke hohen Gebäudes

befinden sich eine 320-Grad-Panorama-Bar

mit großzügiger Terrasse, der Wellness-Be-

reich und ganz oben ein Sternerestaurant

mit spektakulärer Sicht. Die Fassade des be-

gehbaren Innenhofs und überdachten Atri-

ums schafft Ausblick für die im Erdgeschoss

liegenden Einrichtungen. Das gesamte Ge-

bäude an sich lässt durch seine vielen Glas-

elemente und 14000 Quadratmeter Fenster-

fläche enorm viel Licht ins Innere strömen,

was selbst an Regentagen eine freundliche

Atmosphäre zu schaffen vermag.

Objekttafel

Projekt:

Luxushotel „The Fontenay“ (Hamburg)

Bauherr:

Klaus-Michael Kühne (Hamburg)

Architekten:

Störmer Murphy and Partners (Hamburg)

Generalunternehmer:

Lindner Fassaden GmbH (Arnstorf)

Fassadenbau:

Lindner Fassaden GmbH (Arnstorf)

Fertigstellung:

2018

Foto:

Für die Keramikfassade wurden insgesamt 1200 Quadratmeter weiß glasierte Longoton-

Fassadenplatten verbaut.