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FASSADE 2/2017
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Schon in den Eingangsworten sprach Prof.
Krön einige der zahlreichen Herausforde-
rungen bei der Planung und Ausführung
von Fassadenprojekten im Ausland an –
von normativen Unterschieden über klima-
tische Schwierigkeiten bis hin zu Logistik
und Montage. In den folgenden Fachvorträ-
gen erfuhren die mehr als 230 anwesenden
Planer, Fassadenbauer und Industrievertreter
dann anhand konkreter Fallbeispiele aus ers-
ter Hand, wo die Probleme liegen und wel-
che Lösungsansätze es bei internationalen
Fassadenbauprojekten konkret gibt.
Zum Start referierte Dipl.-Ing. Klaus Lother
(Permasteelisa Group London) über das Pro-
jekt Lakhta Center in St. Petersburg. Die in
Erstellung befindliche 467 Meter hohe Zen-
trale von Gazprom stellte extreme Anforde-
rungen an den Fassadenbauer. Von der Her-
stellung der komplexen Aluminiumfassade
mit Windungen und Verdrehungen über den
Einsatz kaltgebogener Gläser bis hin zur 65
Meter hohen Turmspitze aus Stahl reichen
die bautechnischen Herausforderungen, so
der Referent. Dazu seien die speziellen rus-
Internationale Perspektiven
sischen Regelwerke und die Ex-
tremtemperaturen zu berück-
sichtigen – nicht nur bei der Pla-
nung, sondern vor allem auch
bei der Montage in eisigen Hö-
hen. Dipl.-Ing. Roman Schieber
(Knippers Helbig) stellte im An-
schluss unter dem Titel „Tech-
nische Umsetzung komple-
xer Sonderkonstruktionen im
Ausland“ verschiedene hoch-
karätige Fassadenprojekte vor
– unter anderem den Flugha-
fen Shenzhen in China – ein gi-
gantisches Projekt mit Freiform-
Fassaden in Wabenstruktur.
Hier kamen neben planerischen und kons-
truktiven Herausforderungen zum Beispiel
auch ganz „banale“ Schwierigkeiten wie die
Verständigung mit dem chinesischen Bau-
herrn hinzu. Dr.-Ing. Will Laufs zeigte ge-
baute Fallbeispiele für den US-Markt und er-
klärte, dass dort vor allem in den Bereichen
Sonderfassaden und individuelle Lösungen
deutsche Ingenieurskunst gefragt sei. Neben
herausragenden Projekten wie der Fassa-
de des World Trade Center 3 stellte der Refe-
rent auch neue visionäre Material- und Ferti-
gungsmöglichkeiten für die Fassade vor. Vor
allem der 3D-Druck von Elementen – zum
Beispiel freigeformter Knotenanschlüsse –
werde zukünftig an Bedeutung gewinnen, so
Will Laufs. Nach einem Ausflug in die bau-
physikalischen Aspekte bei der Planung in-
ternationaler Projekte durch
M.Sc. Wolfgang
Schnell erläuterte Dipl.-Ing. Kaan Kuran
(Geschäftsführer Priedemann Fassadenbe-
ratung Istanbul) seine Erfahrungen aus Pro-
jekten in der Türkei und im mittleren Osten.
Neben interkulturellen Problemen seien hier
auch die Planungsverfahren und die Kosten-
kalkulation völlig anders, so Kaan Kuran. Der
Fassadenplaner werde viel später im Projekt
hinzugezogen und müsse oftmals „Chaos-
bewältigung“ betreiben. Flexibilität, Agilität
und Kreativität seien bei solchen Projekten
unabdingbar, so der Fassadenplaner.
Dipl.-Ing. Antje Mendner (seinerzeit Julius
Berger International, jetzt Ed. Züblin) schil-
derte das Bauprojekt Central Bank of Nigeria
in Lagos aus der Sicht des Generalunterneh-
mers. Eindrucksvoll schilderte sie die Prob-
leme von der Kalkulation über die Vergabe
bis hin zur Logistik. Zum Abschluss der Ta-
gung referierte Dr.-Ing. Lutz Schöne (Leicht)
über hochspezialisierte Planungsleistungen
bei internationalen Projekten und wies dabei
unter anderem auch auf die enormen Haf-
tungsrisiken hin.
Eine Bildergalerie zur Veranstaltung findet sich
auf
www.die-fassade.deFassaden für internationale Märkte: So lautete das Schwerpunktthema der Fachtagung Fassade 17 an
der Hochschule Augsburg. Auch in diesem Jahr hatten die Verantwortlichen um Prof. Dr.-Ing. Elisabeth
Krön und Prof. Dr.- Ing. Armin Schwab wieder ein hochkarätiges Programm organisiert.
Mehr als 230 Teilnehmer hörten die hochinteressanten
Vorträge zu internationalen Fassadenprojekten.
Die Referenten und Veranstalter (v.l.n.r.):
Armin Schwab, Wolfgang Schnell, Klaus
Lother, Will Laufs, Antje Mendner, Lutz
Schöne, Roman Schieber, Elisabeth Krön.
Oliver Windeck
(Geschäftsführer
Metallbau Windeck):
„Spannende Themen
jenseits des Alltags,
einzigartige Visionen
und Blick in die Zu-
kunft, gut vorbereite-
te Referenten, genügend Zeit für interessante
Gesprächspartner am Rande der Tagung –
was will man mehr? Fazit: „Fassade18“ ist ein
Muss für interessierte Fassadenbauer.“
Thomas Toepfer (Senior
Sales Manager, Rieder
Smart Elements):
„Das hohe Niveau
der letzten Kongres-
se wurde durch die
internationalen Pro-
jektpräsentationen
sowie die Referenten
getoppt. Der Austausch von neuen Trends wie
zum Beispiel CO
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bindende Fassaden war hoch
spannend und die Veranstaltung ist zum Netz-
werken genau richtig platziert.“
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