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glas+rahmen

12.17

technik

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schon traditionell umreisst

der Vorstandsvor-

sitzende Dr. Eckhard Keill beim Fachpressetag die Ent-

wicklungen in den Fenstermärkten. Mit Blick auf die in-

ternationalen Fenster- und Türenmärkte erinnerte der

Roto-Vorstandsvorsitzende zunächst an seine im letzten

Jahr geäußerte Einschätzung, dass es 2017 „over all“ zu

einer Stabilisierung komme. Genau das sei eingetreten.

Trotz dieser „guten Nachricht“ habe man es natürlich

mit regionalen Unterschieden zu tun. In Russland, einem

sehr wichtigenMarkt für Roto, gebe es „erste Hoffnungs-

schimmer“, denn der in den beiden Vorjahren „fast un-

aufhaltsame freie Fall“ sei inzwischen gestoppt. In China

sei in unterschiedlichen Marktsegmenten eine differen-

zierte Entwicklung zu registrieren. In Nord- und West-

europa präsentierten sich die Märkte überwiegend in re-

lativ guter Verfassung. Im Süden des Kontinents reiche

das Spektrum von Stagnation bis zu leichten Pluszahlen.

Klammere man Russland und Ukraine beim Blick auf

Osteuropa aus, tendierten die Märkte dort mehrheitlich

nach oben. Dazu trage die dauerhafte Exportdynamik in

Ländern wie Polen und Rumänien erheblich bei.

Steigende Fensterimporte

„Nichts Neues“ meldete Keill für Deutschland. Das tref-

fe auch auf die aktuellen Verbandsprognosen zu, die für

2017 von einer um drei Prozent auf 14,2 Mio. verkaufte

Fenstereinheiten steigenden Menge ausgingen. Auch für

2018 bewege sich die Vorhersage in diesem Korridor. Der

gleiche Grundtenor herrsche bei Außentüren. Da darin die

deutlich zunehmenden Importe enthalten seien, vermitteln

die Verbandszahlen nach Keills Einschätzung ein „falsches

Bild der realen Situation hierzulande. Erheblich mehr Aus-

sagekraft habe die Entwicklung des inländischen Herstel-

lermarktes. Danach lag die Fensterproduktion in Deutsch-

land 2016 mit 11,9 Mio. Einheiten noch unter dem Niveau

von 2014 (12,2 Mio.). Ebenfalls rückläufig sei die Türenfer-

tigung. „Für die Fenster- und Türenbranche war 2017 ein

Jahr der Marktkonsolidierung, aber eben auch nicht mehr“,

konstatierte der Chef des Bauzulieferers. Keill riet in Rich-

tung der deutschen Fensterbauer, sie sollten sich angesichts

der wachsenden Importe genau ansehen, was die Impor-

teure besser machen. Man müsse genau analysieren, wann

ein Importeur den Zuschlag für ein Projekt erhalte. „Wer

glaubt, dass der starke Fensterimport nur am Preis liegt, der

liegt falsch.“ Von Roto initiierte Untersuchungen hätten

gezeigt, dass die Produktionskosten etwa bei polinischen

Herstellern teils über und teils unter denen deutscher An-

bieter lägen. Das gleiche Bild zeige sich aber auch in um-

gekehrter Richtung.

Gegenläufige Entwicklungen

Finanzvorstand Michael Stangier prognostizierte für das

Gesamtjahr 2017 einen Gruppenumsatz von etwa 630 Mio.

Euro. Das entspräche einem Anstieg gegenüber dem Vor-

jahr (622 Mio.) um ein bis zwei Prozent. In dem leichten An-

stieg schlagen sich die gegenläufigen Entwicklungen der bei-

den Roto-Divisionen nieder. Die Division Fenster- und Tür-

technologie (FTT) wies zum 30. September 2017 ein leichtes

Umsatzplus gegenüber der entsprechenden Vorjahresperio-

de aus. In der Division Dach- und Solartechnologie (DST)

machte Roto bis zum 30. September 2017 ein Umsatzminus

immittleren einstelligen Prozentbereich. UntermStrich zeig-

te sich Stangier mit der Umsatzseite aber dennoch „recht zu-

frieden“. DieMitarbeiterzahl betrug imSeptember fast 4.900.

Preiserhöhungen unausweichlich

Der Finanzvorstand berichtete ferner von umfangreichen

Anlageinvestitionen in Höhe von 30 Mio. Euro, verteilt auf

Tiefe Einblicke

Bereits zum 12. Mal lud die Roto Frank AG zum Internationalen

Fachpressetag. Der Beschlaghersteller informierte am 14./15.

November über die Entwicklung des Unternehmens und

der internationalen FenstermärktE. Als Highlight präsentierte

der vorstand den brandneuen Dreh-Kipp-Beschlag Roto NX.

Sie standen der inter-

nationalen Fachpresse

Rede und Antwort (v.l):

Vorstand Christoph

Hugenberg (Division

Dach- und Solartecho-

logie), Frank Linnig,

Geschäftsführer der

Agentur Linnigpublic,

Dr. Eckhard Keill,

Vorstandsvorsitzender

Roto Frank AG, und

Finanzvorstand Michael

Stangier.

Fotos: © Vössing