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glas+rahmen

10.18

technik

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technik

praxis

Mehr Transparenz bei Dämmwerten

Im Rahmen der Revision der RAL-GZ 716 hat die Gütegemeinschaft

Kunststoff-Fensterprofilsysteme (GKFP) die Angabe der Wärme­

durchgangskoeffizienten für Profilsysteme präzisiert: Künftig

weisen die RAL Systempässe den Wärmedurchgangskoeffizienten

(U

f

) für unterschiedliche Profilgruppen eines Systems aus.

den wärmedurchgangskoeffizien-

ten

für die Berechnung des Gesamtwer-

tes des Rahmens (U

f

) von Kunststoff-Fens-

tersystemen exakt zu bestimmen, ist auf-

grund der großen Vielfalt der Profile und

Kombinationen bekanntermaßen sehr auf-

wändig. „Um den Wärmedurchgangskoef-

fizienten (U

f

) von Profilsystemen eindeu-

tig, leicht und nachvollziehbar zu beschrei-

ben, werden Profilsysteme nach der Revisi-

on der RAL-GZ 716 gemäß der ift Richtlinie

WA-02/4 ‘U

f

-Werte für Kunststoffprofile aus

Fenstersystemen‘ in mehrere Profilgruppen

aufgeteilt. Das schafft mehr Transparenz bei

der Verwendung der richtigen U

f

-Werte in

der Praxis“, erläutert Dr.-Ing. Michael Szer-

man, stv. Vorstandsvorsitzender der Güte-

gemeinschaft und Leiter der Veka Anwen-

dungstechnik.

Praxisgerechte Richtlinie

„Das ift Rosenheim hat die Richtlinie WA-

02/4 entwickelt, um die Bestimmung des U

f

-

Wertes zu vereinfachen und eine leichte Ver-

gleichbarkeit und gute Übersicht zu schaf-

fen“, erklärt ift-Institutsleiter Prof. Ulrich

Sieberath. Namhafte Unternehmen und die

GKFP haben dieses Vorhaben begrüßt und

mit einemArbeitskreis begleitet. „Für die Be-

stimmung des U

f

-Wertes werden gleichartige

Profilkombinationen innerhalb eines Profil-

systems zu Gruppen mit eindeutigem Wär-

medurchgangskoeffizient (U

f

) zusammenge-

fasst. Zur Vergleichbarkeit unterschiedlicher

Systeme wurde die Füllungsdicke für Drei-

fach-Verglasung einheitlich auf 36 mm und

mit Zweifach-Verglasung auf 24 mm festge-

legt“, so der ift-Bauphysiker Manuel Demel.

Das bedeutet in der Praxis: Die Gütege-

meinschaft weist in den neuen RAL Sys-

tempässen nur noch Wärmedurchgangsko-

effizienten (U

f

) entsprechend der Richtli-

sich bei der Angabe des U

W

-Wertes kaum auf

die wertanzeigenden Stellen aus“, so Michael

Dietz, Head of TechnicsWindow Solutions bei

Rehau und Mitglied imGKFP-Güteausschuss.

Digitalisierung im Blick

Die Umstellung auf das neue Bewertungs-

systemmit Profilgruppierungen werde nicht

zu Verwerfungen imMarkt führen, denn die

Änderungen würden einheitlich in der ge-

samten Branche gelten, so Ralf Grewenig,

Bereichsleiter Zentrales Qualitätsmanage-

ment bei profine und ebenfalls Mitglied im

GKFP-Güteausschuss. So steht bei den Sys-

temhäusern ein Datenpool mit technisch

belastbaren Wärmedämmwerten zur Verfü-

gung, der Fensterbauern die Zusammenar-

beit mit Architekten und ausschreibenden

Stellen erleichtert und einen schnelleren Da-

tenfluss gewährleistet. Im Hinblick auf die

zunehmende Digitalisierung des Bauwesens

erhalten Fensterbauer damit eine weitere zu-

kunftsweisende Unterstützung.

Vereinfachung in der Handhabung

„Die Gütegemeinschaft Fenster, Fassaden

und Haustüren begrüßt die Angabe von

Systemwerten für Wärmedurchgangskoeffi-

zienten (U

f

) von Profilgruppen mit gemein-

samen Merkmalen in den RAL Systempäs-

sen nach RAL-GZ 716“, so Frank Koos, Ge-

schäftsführer für Normung, Technik und in-

ternationale Aktivitäten im VFF

.

Durch den

Nachweis des Wärmedurchgangskoeffizien-

ten mit einem Höchstwert (Systemwert) sei

man auf der sicheren Seite. Für die Güte-

zeichen von Fenstern und Haustüren nach

RAL-GZ 695 würden die Anforderungen der

RAL-GZ 716 vorausgesetzt. Damit wirke sich

die zusätzliche Sicherheit bei den Kunststoff-

fensterprofilen unmittelbar auf die gütegesi-

cherten Endprodukte aus.

www.gkfp.de

Foto: © ift

Titelbild der ift-Richtlinie WA-02/4 „U

f

-Wert

für Kunststoffprofile aus Fenstersystemen“

nie WA-02/4 aus. Die ausgewiesenen Pro-

filkombinationen sind abgestimmt mit der

Probekörperauswahl, die dem Eignungs-

nachweis zugrunde liegt. Fensterbauer kön-

nen diese für die Planung, Ausschreibung

und CE Kennzeichnung nutzen.

Marginale Änderungen

„Diese Vorgehensweise ermöglicht ei-

ne systematische Übersicht der U

f

-Werte

der vielfältigen Profilvariationen eines Sys-

tems. Dadurch wird eine einfache und si-

chere Anwendung in der Praxis erleichtert.

Zu Änderungen der derzeit gebräuchlichen

U

f

-Bemessungswerte bei vorhandenen Pro-

filsystemen wird es in Einzelfällen kommen.

Die Auswirkungen auf den gesamten Wär-

medurchgangskoeffizienten (U

W

und U

D

) ei-

nes Fenster- oder Türelements sind aufgrund

dieser Änderungen eher gering und wirken