glas+rahmen
10.17
titel
rekt auf den Holzrahmen verklebten Isolier-
glas entwickelte, beschäftigte sie sich damit,
die Technologie in weiteren Forschungspro-
jekten voran zu treiben und in diversen In-
dustrieprojekten umzusetzen.
Eine der wichtigsten Errungenschaften
der Klebetechnologie ist die Erhöhung der
Gesamtstabilität des Fensters. Durch das
Verkleben von Glas und Rahmenmaterial
verbessert sich die Stabilität in der Flügel
ebene und in Bezug auf Windlasten. Im Ver-
gleich zu herkömmlichen Fenstern reduziert
die Glasverklebung die Einstell- und Richt-
arbeiten von Fenstern auf der Baustelle und
verringert den aufwändigen und teuren Af-
tersales-Service nach der Fenstermontage.
Automatisierung der
traditionellen Verklotzung
In einem zurzeit laufenden Forschungspro-
jekt beschreitet die BFH zusammen mit dem
Industriepartner nolax AG abermals Neu-
land. Das Projekt, das finanziell durch die
Kommission für Technologie und Innovation
KTI der schweizerischen Eidgenossenschaft
unterstützt wird, arbeitet an der Entwicklung
eines neuen Klotzungssystems für die Fens-
terbranche. Die traditionelle Verklotzung von
Fenstern, welche das Isolierglas im Rahmen
positioniert, zentriert und fixiert, gilt als eine
der letzten manuell ausgeführten Tätigkeiten
im Fensterproduktionsprozess.
Trotz guter Betriebseinrichtungen ist die
Qualität der Verklotzung in starkem Maße
abhängig von den jeweiligen Mitarbeitern.
Es gehört viel Erfahrung dazu, die Klötze
so zu setzen, dass die Flügel im eingehäng-
ten Zustand winklig bleiben und über die
gesamte Betriebsdauer einwandfrei funkti-
onieren. Entsprechend führen ungenau ge-
setzte Klotzbrücken zu zeit- und damit kos-
tenintensiven Nacharbeiten im Betrieb oder
zu Garantiearbeiten beim Kunden. Mit dem
zunehmenden Einsatz der schwereren Drei-
fach-Isoliergläser verstärkt sich dieser Ef-
fekt noch zusätzlich. Ein weiteres Problem
ist die Lastabtragung. Zwei- und Dreifach-
Isoliergläser weisen in Abhängigkeit der
Einzelscheibendicken zulässige Toleran-
zen in den Abmessungen auf. Dies führt da-
zu, dass nicht alle Einzelscheiben durch die
Verklotzung gestützt sind (Bilder 1a und 1b).
Dies bedeutet eine zusätzliche Belastung des
Randverbundsystems und punktuell erhöh-
te Spannungen in der Glaskante.
Das Ziel des Forschungsprojekts ist es, die
herkömmlichen Klotzbrücken aus Kunst-
stoff oder Hartholz durch einen schnell här-
tenden 2K-Klebstoff zu ersetzen und da-
durch die Lastabtragung zu verbessern und
die statischen Eigenschaften verklebter Glä-
ser zu nutzen. Zusätzlich wird die Möglich-
keit geschaffen, den letzten manuellen Ar-
beitsschritt in der Fensterfertigung zu au-
tomatisieren. Dazu wird der Klebstoff an
exakt definierten Positionen zwischen Rah-
men und Glas eingespritzt. Durch diese flüs-
sige Verklotzung entsteht innerhalb von Se-
kunden ein Verbund zwischen der Glaskan-
te und dem Flügelrahmenmaterial (Bild 2).
Die nolax AG hat mit der 2K-Polyurea-
Technologie ein schnelles, reaktives System
entwickelt, das sich aufgrund der variabel
einstellbaren Eigenschaften auf die Anwen-
dung im Verklotzungsbereich optimal an-
passen lässt. Zudem sind die 2K-Polyurea-
Verbindungen äußerst robust in Bezug auf
Umwelteinflüsse, wie Feuchtigkeit, Tempe-
ratur sowie Beständigkeit gegenüber diver-
sen chemischen Medien.
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www.a-w.comBilder 1a und 1b: Klassische Klotzung mit Glasversatz im Isolierglas
Grafiken: © BFH
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