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glas+rahmen

09.17

verbände

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verbände

aus den innungen

die komplexen Anforderungen projektbezogen umset-

zen zu können, bedurfte es auch eines fiktiven Glaserbe-

triebes, der für die Aspiranten eigens entwickelt wurde.

Am Ende verfügten alle Lehrgangsteilnehmer über be-

triebsspezifische Kennzahlen, um realitätsnahe Kalku-

lationen, aber auch betriebsmittelspezifische und per-

sonalspezifische Anforderungen umsetzen zu können.

Eine solide, realitätsnahe Grundlage, die auch die Aus-

gangsbasis für das Meisterprüfungsprojekt bildete, das

sich aus einer Umbauphase des fiktiven Hotelkomple-

xes ergab. Damit hatten die Kursteilnehmer die Mög-

lichkeit, sich mit ihrem jeweils individuellen Meister-

prüfungsprojekt zu verwirklichen, was am Ende für den

Prüfungsausschuss zum Bewerten vom Raumteiler bis

hin zu Einrichtungsgegenständen aus Glas führte. Auch

der Prüfungsausschuss der Kammer Wiesbaden hat sich

auf die neuen Rahmenbedingungen eingestellt. Bereits

im Vorfeld wurde er intensiv in die zwischen Dozenten

und Prüfungsausschussmitgliedern erarbeitete Projekt-

gestaltung eingebunden. Das zahlte sich am Ende für al-

le Beteiligten aus.

Schule stellt Softwareprogramme

Damit die komplexen Anforderungen im Rahmen der

Vorbereitung umgesetzt werden konnten, bedurfte es

nicht nur eines eigenen Laptops für jeden Teilnehmer,

sondern auch diverser Softwareprogramme, die es er-

möglichten, beispielsweise Standsicherheitsnachweise

und Glasdickenberechnungen oder computergestützte

Zeichnungen erstellen zu können. Die Bundesfachschu-

le des Glaserhandwerks hat entsprechend aufgerüstet.

Im Rahmen der Meistervorbereitung werden ein kos-

tenloser Hotspot und die notwendigen Softwarepro-

gramme zur Verfügung gestellt. So wird gewährleistet,

dass die Meisterkursteilnehmer nicht nur die geforder-

ten Lösungen selbstständig umsetzen können, sondern

auch am Puls der Zeit und somit sofort betrieblich ein-

setzbar qualifiziert werden. Nicht ohne Stolz kann man

in Hadamar darauf verweisen, alle geforderten Ausbil-

dungsinhalte des Rahmenlehrplans umgesetzt zu haben.

Dies betrifft auch die Fahrzeugverglasung, die unter Ein-

bindung eines langjährigen Kooperationspartners über

ein Intensivseminar vermittelt wurde. Somit ist für den

Meister aus Hadamar auch die Kalibrierung von Senso-

ren an einem Fahrzeug kein Fremdwort mehr, und die

Fahrzeugverglasung bekommt einen völlig neuen Stel-

lenwert in der Betrachtungsweise neuer Tätigkeitsfelder

für einen Glaserbetrieb.

Interessante Zusatzqualifikationen

Doch dies allein macht noch keinen „Hadamarer Meis-

ter m.b.Q.“ aus. Zu den bereits umfangreichen Inhal-

ten der Meistervorbereitung gesellt sich noch die Elek-

trotechnik und die fachliche Qualifikation in Bezug auf

GÜNTER RIEKE ALS OBERMEISTER VERABSCHIEDET

THOMAS WECKERMANN TRITT NACHFOLGE IN MÜNSTER AN

Nach fast 25 Jahren des ehrenamtlichen Engagements -

zunächst als Vorstandsmitglied, dann als Innungsmeister

- legte Günter Rieke in der jüngsten Innungsversamm-

lung der Glaser-Innung Münster seine Ämter nieder. Seit

2010 hatte er als Obermeister die Geschicke der Innung

geleitet. Nun sei es Zeit, dass Jüngere sich dieser Aufga-

be annehmen, erklärte Rieke. Die Innungsmitglieder ver-

abschiedeten ihn mit großem Applaus und einem Prä-

sentkorb. Zum neuen Obermeister der Innung wurde Tho-

mas Weckermann, Geschäftsführer der Glasmalerei Anna

Knack GmbH, einstimmig gewählt. Das Bild zeigt Thomas

Weckermann (r.), den stellvertretenden Obermeister Dirk

Niggemann (l.) und den scheidenden Obermeister Gün-

ter Rieke.

glaserspezifische Anforderungen aus dem Praxisalltag.

Im Rahmen eines zweiwöchigen externen Lehrgangs

bei der Handwerkskammer Koblenz erlangt der Hada-

marer Meister m.b.Q. die Berechtigung zur Ausübung

festgelegter elektrospezifischer Tätigkeiten - die soge-

nannte Elektrofachkraft. Eine Qualifikation, die für je-

den Betrieb, der einen solchen Meister einstellt, einen

klaren Mehrwert darstellt. Unabhängig davon, können

sich Meisterkursteilnehmer in Hadamar in sechs wei-

teren, fachlich hochkarätigen und betriebsspezifischen

Weiterbildungsveranstaltungen zusätzlich qualifizieren.

Auch daraus ergibt sich ein Mehrwert für die Arbeitge-

ber der Hadamarer Meisterkursabsolventen.

stefan kieckhöfel

Foto: © Innung Münster