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glas+rahmen

09.17

verbände

58

verbände

4 fragen

Beim Einbau von Verglasungen

gehört die Klot-

zung zu den wichtigen Grundlagen, die insbesondere für

zunehmend schwere Isolierverglasungen an Bedeutung

gewinnen. Vor diesem Hintergrund werden an das In-

stitut für Verglasungstechnik und Fensterbau verstärkt

auch Fragen zum Einbau von Schwerlastverglasungen

gerichtet.

1. Was sind die grundlegenden Funktionen

der Klotzung?

Primär dient die Klotzung dem Zweck, die Lasten der

ausfachenden Verglasung über den Rahmen in den Bau-

körper zu übertragen. Mit Hilfe der Klotzung wird der

Rahmen imWinkel ausgerichtet, um die Gängigkeit von

Fenster- und Türflügeln dauerhaft zu gewährleisten. Ne-

ben dem Tragklotz, der die Lasten zu übernehmen hat,

gibt es auch Distanzklötze, die primär die zwängungs-

freie Position fixieren. Zeitweise können Distanzklötze

auch die Funktion von Tragklötzen übernehmen, zum

Beispiel bei beweglichen Elementen, die geschoben oder

gekippt werden. Weiter gibt es den Klotz für den Trans-

port oder zur Fixierung der Abstände. Die Grundlagen

der Klotzung sind gleich geblieben, jedoch können klei-

ne Fehler bei den kostspieligen Verglasungen große Aus-

wirkungen haben.

2. Wie ist es um die Kantenfestigkeit von

Glas bestellt?

Üblicherweise werden die Schnittkanten für Isolierver-

glasungen nicht nachbearbeitet, sodass die Kante mit ih-

ren Über- und Unterbrüchen nicht gleichmäßig auf dem

Klotz aufliegt. Das ist bei kleineren Formaten und den

leichteren Zweifach-Isolierverglasungen gängige Hand-

habe und bezüglich der Funktion akzeptabel. Wenn man

aber bei Schwerlastverglasungen erkennt, dass das kom-

plette Gewicht über die Glaskante auf den Klotz übertra-

gen werden muss, ist die Situation eine andere. Hier ist es

von Vorteil, wenn mit dem Isolierglashersteller eine ge-

säumte Standkante oder besser noch eine maßgeschlif-

fene Standkante gesondert vereinbart wird. Eine ebene

vollflächige Auflage der Glaskante über alle Scheiben

der Isolierverglasung kann bei diesen Lastdimensionen

entscheidend für die Qualität der Verglasung sein. Dazu

gehört auch, dass bei Verbundglas möglichst alle Schei-

ben der MIG auf dem Klotz mit möglichst großer Fläche

aufliegen. Glaskanten ohne Über- und Unterbruch und

mit einer Auflage in einer Flucht sind auch von Vorteil

für die Zwischenlagerung in der Produktion, den Trans-

port und den Einbau. Die Gefahr des Absplitterns von

Flinsen und Muscheln wird dadurch deutlich verrin-

gert. Zudem ist es von Vorteil, wenn die Breite des Klot-

zes speziell auf die Gesamtbreite der MIG abgestimmt ist

und entsprechend der Richtlinien ein Millimeter breiter

als die MIG ist. Obligatorisch dazu darf der Klotz nicht

schräg positioniert, sondern parallel zur Glaskante ge-

setzt werden.

3. Gibt es weitere wichtige Aspekte bei

der Klotzung?

Verglasungseinheiten sollen immer nur auf zwei Stellen

gesetzt werden, die nach den Regelwerken ca. 80 bis 100

Millimeter von den Glasecken entfernt sind. Der Grund

ist, dass die Glasecken der Glasscheiben für die Lasten-

aufnahme ungeeignet sind. Für Schwerlastverglasungen

empfiehlt sich eine Doppelverklotzung, wobei zwei Klöt-

ze hintereinander positioniert werden, um die Klotzlän-

ge und damit die Auflagefläche an beiden Auflagestellen

zu verdoppeln. Mit dieser Hilfe kann die Lastabtragung

verdoppelt werden. Auch die Verträglichkeit des Klotz-

Klotzung von Verglasungen

Die fachgerechte klotzung von Verglasungen ist elementar für die

Funktionalität von Fenstern und Türen sowie für die Lebensdauer der

Glaseinheiten. Dies gilt Insbesondere bei schweren isoliergläsern.

Der Trend zu großen

Fensterflächen hält

nach wie vor an. An­

gesichts der hohen

Glasgewichte ist eine

fachgerechte Klotzung

für die Funktionalität

der Elemente absolut

erforderlich.

Foto:© Vössing