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glas+rahmen

09.17

verbände

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Hautnah an der Praxis

die Bundesfachschule des Glaserhandwerks in Hadamar hat die

Anforderungen der neuen Meisterprüfungsverordnung erfolgreich

in ihren Meister-Vorbereitungskurs implementiert. Sieben Glaser

haben jüngst ihre Meisterprüfung erfolgreich nach den Vorgaben

der neuen Verordnung absolviert.

als am 29. juni 2017

der mündliche Teil der Meis-

terprüfung zum Glaser endete, konnten alle frischgeba-

ckenen Hadamarer Meister mit Stolz auf ihre am Puls

der Zeit absolvierte Qualifizierung blicken. Grundla-

ge dafür bildete der bundeseinheitliche Rahmenlehr-

plan zur Vorbereitung auf den Glasermeister. In mehr

als 1.200 Stunden wurden die Glaser qualifiziert. Exter-

ne und eigene Dozenten der Bundesfachschule sowie

Lehrkräfte der Staatlichen Glasfachschule Hadamar tru-

gen ihren Teil ebenso zur erfolgreichen Fortbildung bei

wie glaserspezifische Intensiv-Seminare und Lehrgän-

ge bei den Kooperationspartnern der Bundesfachschule,

bei der Handwerkskammer Koblenz und bei der Firma

Wintec. Die stringent durchgeführte, praxisorientier-

te Qualifizierung für die am Schluss stehende Meister-

prüfung wurde konsequent an einem zuvor festgeleg-

ten praxisnahen Projekt durchgeführt. Besonders positiv

wirkte sich dabei die Vollzeit-Schulungsform aus. Sie er-

möglichte, die kompletten Inhalte des Rahmenlehrplans

in einer in sich verzahnten „Projektform“ umzusetzen.

Vorbei sind damit die Zeiten, als man noch mit fleißigem

Lernen von definierten Themengebieten am Ende zum

Meister wurde. Die neu ausgerichtete Meistervorberei-

tung in Hadamar vermittelt fachliche Zusammenhän-

ge und fordert von den Kursteilnehmern ein übergrei-

fendes Denken und ein Verstehen der aus dem Projekt

wachsenden Lösungsanforderungen. Konkret ausge-

drückt, in Hadamar diente ein definierter Hotelkom-

plex, in dem alle anfallenden Aufgaben realitätsnah zu

lösen waren, als Grundlage zur Qualifikation. Das ging

zum Beispiel vom Nachweis der Standsicherheit im Zu-

sammenhang mit einer Überkopfverglasung nach DIN

18008 über die Anwendung der Auslegung einer Ganz-

glastüranlage oder einer Dusche bis hin zu betriebsspe-

zifischen wirtschaftlichen Lösungen. Das dafür benötig-

te Fachwissen wurde im Vorfeld intensiv vermittelt. Um

„Als Sachverständiger und Meis-

terprüfungsausschussmitglied der

Handwerkskammer Wiesbaden, be-

grüße ich die Neuausrichtung

der Meisterprüfungsver-

ordnung und die damit

verbundene, ange-

passte Vorbereitung in

Hadamar. Damit be-

finden wir uns erstmals

auf Augenhöhe mit der

Alltagspraxis im Glaserhandwerk,

die sich nicht nur in der Bleivergla-

sung, dem Vitrinen-Bau oder Glas-

möbel-Bau widerspiegelt.“

Rainer Schmitt, Glasermeister

„Die Meisterprüfung alten Zu-

schnitts war schon lange nicht mehr

zeitgemäß und ging an den Bedürf-

nissen des Glaseralltags vor-

bei. Mit der novellierten

Meisterprüfungsverord-

nung haben wir jetzt

alle Möglichkeiten,

die Vorbereitung

praxisorientiert zu ge-

stalten und als Prüfungs-

ausschuss auch die Prüfung zeit-

gemäß durchzuführen. Dies freut

mich als Vorsitzender des Berufs-

bildungsausschusses des Bundes­

innungsverbandes sehr.“

Udo Pauly, Glasermeister und

Sachverständiger

„Als Meisterprüfungsausschuss-

mitglied der Handwerkskammer

Wiesbaden habe ich schon lan-

ge dafür plädiert, die Meister-

vorbereitung und die da-

mit einhergehenden

Prüfungen am prak-

tizierten Glaseralltag

auszurichten. Mit der

Neuausrichtung in Ha-

damar qualifizieren wir

unseren Nachwuchs nicht nur

zeitgemäß, sondern auch pra-

xisgerecht. Als vielseitiger Unter-

nehmer freue ich mich auf die

neuen Kollegen.“

Arne Hetterich, Techniker und

Glasermeister

STIMMEN ZUR NEUEN MEISTERPRÜFUNGSVERORDNUNG

meisterkurs-

absolventen

Erfolgreich nach der

neuen Meisterprüfungs­

verordnung haben

im Sommer 2017 an der

Bundesfachschule

Hadamar die Meister­

prüfung abgeschlossen:

Simon Fest, Unterumbach

Kim-Leif Sievers,

Neumünster

Jerde Fastner, Buchholz

Tim Seeger, Büdelsdorf

Fabian Köckmann,

Bad Sassendorf

Stephan Klimas, Berlin

Philipp Klepel, Potsdam