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GLAS+RAHMEN

02.19

TECHNIK

technik

schallschutz

Frischluft drinnen, Lärm draußen

Schallschutz und Lüftung sind technisch nur schwer vereinbar. Die Eilenburger

Fenstertechnik GmbH & Co. KG hat hierfür eine Lösung entwickelt, die diese beiden

Anforderungen verbindet: das Eilenburger Hafencity-Fenster. Inzwischen wurden

mehr als 700 dieser Fenster hergestellt und erfolgreich verbaut.

Fotos: © Eilenburger

Oben: Funktionsweise

des Hafencity-Fensters:

Der dargestellte Luft-

strom entsteht in Pfeil-

richtung, weil zwischen

den beiden oberen

Feldern senkrecht ein

„Absorberschwert“ ver-

läuft, das den Luftaus-

tausch in horizontaler

Richtung oben unter-

bindet, unten aber er-

laubt.

Rechts, Bilder 1 bis 3:

Das Hafencity-Fenster

ist in verschiedenen

Konstruktionsweisen

erhältlich und kann da-

her unterschiedlichen

archtitektonischen oder

schallschutztechnischen

Anforderungen ange-

passt werden.

lärm ist eine unliebsame

Begleiterscheinung mo-

derner Gesellschaften. Besonders in Großstädten wird

das Leben vieler Menschen durch Verkehrs-, Gewerbe-

und Nachbarschaftslärm stark beeinträchtigt. Gleichzei-

tig werden die Städte, nicht zuletzt infolge des Woh-

nungsmangels, auch an stark lärmbelasteten Standorten

immer dichter bebaut. Lärm führt regelmäßig zu Schlaf-

mangel, Konzentrationsstörungen und hat Auswirkun-

gen auf die Gesundheit, das Wohlbefinden und die Le-

bensqualität der Bewohner.

Kastenfenster mit Schallabsorbern

Das Problem: Passiver Schallschutz gegen Außenlärm ist

bei geschlossener Gebäudehülle zwar technisch kein Pro-

blem. Laut einer Lärmumfrage des Umweltbundesamtes

von 2011 fühlen sich jedoch etwa 80 Prozent der Deutschen

hochgradig belästigt, wenn sie Fenster aufgrund von Lärm-

belästigung geschlossen halten müssen. Gefragt ist deshalb

eine Lösung, die Lüftung und Schallschutz vereint.

Das sächsische Unternehmen arbeitet bereits seit vie-

len Jahren am Thema Lärmschutz bei geöffnetem Fens-

ter. Die Lösung hat die Eilenburger Fenstertechnik nun

mit dem Hafencity-Fenster auf den Markt gebracht. Da-

bei handelt es sich um eigens konzipierte Kastenfenster

mit speziellen Schallabsorbern, die in mehreren Varian-

ten erhältlich sind.

Schalldämpfung bis 46 Dezibel

in Kippstellung

Das Prinzip beruht auf zwei Fensterebenen, die versetzt

geöffnet werden können. Die teilgekippten Fensterflügel

sind je nach Konstruktionsvariante vertikal und bei Be-

darf zusätzlich horizontal versetzt. Die versetzte Kipp-

stellung (Prinzip Umlenkschalldämpfer) sowie spezielle,

integrierte Schallabsorber reduzieren den eindringen-

den Außenlärm erheblich. Möglich ist laut Unterneh-

men eine Geräuschdämpfung bis 46 Dezibel im gekipp-

ten Zustand. Prüfzeugnisse belegen diese Werte.

Das Hafencity-Fenster ist ein passiv lüftendes Fenster.

Die Luftführung innerhalb der Elemente ist so konstruiert,

dass keine relevante Reduzierung der Frischluftzufuhr auf-

tritt. Luftvolumenstrommessungen an einemNormfenster

haben z.B. Werte von über 100 m³/h ergeben. Die Bautie-

fe der Kastenfenster beträgt im Normalfall 24 Zentimeter.

1. Hafencity-Fenster mit

46 dB in Kippstellung

3. Hafencity-Fenster mit

35 dB in Kippstellung

2. Hafencity-Fenster bis

39 dB in Kippstellung