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UNTERNEHMENSNAVI [2016/17]
Der gute Teppich imWohnzimmer wird durch
einen umgekippten Farbeimer zerstört, das
Parkett beim Transport der Maschinen zer-
kratzt oder der liebevoll angelegte Vorgarten
bei den Fassadenarbeiten dem Erdboden gleichgemacht:
Wo gearbeitet wird, können Fehler und Missgeschicke pas-
sieren.
Gefeit ist gegen solche Ereignisse niemand, aber hoffent-
lich gut versichert. Gerade Betriebsinhaber sollten sich in je-
der Hinsicht absichern: persönlich, aber natürlich auch den
Betrieb und damit dieMitarbeiter.DieAssekuranzen gehen in
der Regel durch den Betrieb und entwickeln gemeinsam mit
dem Betriebsinhaber einen optimalen Versicherungsschutz,
der auf jeden Betrieb individuell zugeschnitten sein muss. Es
gilt die alte Devise: „So wenig wie möglich versichern, aber
immer so viel wie nötig!“
Betriebliche Risiken
Gegen welche Risiken Betriebe anfällig sind, hängt natürlich
auch vom Gewerk ab. So gibt es allgemeine Risiken wie Feu-
er- oder Wasserschäden, die eigentlich jeden Betrieb treffen
können.Darüber hinaus sollte jeder Betrieb eine Umwelthaft-
pflichtversicherung abschließen. Denn kein Betriebsinhaber
kommt umhin, das Risiko seines Unternehmens imHinblick
auf mögliche Schadensfälle einzuschätzen.
Zu diesen Schadensfällen zählen ...
• Feuerschäden, Explosion
• Sturm
• Wasserschäden
• Einbruch/Diebstahl
• Maschinenbruch
• Warentransporte
• Betriebsunterbrechungen
• Energieausfall
• Computerausfall
• Umwelthaftpflicht
• Betriebshaftpflicht
• Kfz-Haftpflicht
• Sabotage
• Forderungsausfall
Nicht immer ist eine Police notwendig. Jeder Betriebsinhaber
sollte hier genau überlegen, welche möglichen Schäden er aus
eigener Tasche zahlen kann, wenn sie denn eintreten sollten,
und welche er mit einer Versicherung absichert.
Nicht immer reicht es, nur das eigentliche Ereignis – wie
etwa einen Feuerschaden – abzusichern. Selbst wenn die
Versicherung den Schaden ersetzt, bleiben die laufenden
Kosten wie Miete, Zinszahlungen und Personalentgelte er-
halten, werden aber beispielsweise durch eine Betriebsunter-
brechungs-Versicherung abgedeckt. Zu den unerlässlichen
Absicherungen gehört auch eine Betriebs-Haftpflichtversi-
cherung, die ähnlich der im privaten Bereich funktioniert. Sie
deckt Risiken ab, wenn Dritte durch den Betrieb zu Schaden
kommen, etwa wenn eine umstürzende Leiter den Glastisch
des Kunden zerstört oder jemand über ein Gerätekabel stol-
pert und stürzt. Außerdem bietet sich für produzierende
Betriebe noch eine Produkt-Haftpflichtversicherung an, die
dann einspringt, wenn Dritte durch das Produkt geschädigt
werden.
Persönliche Risiken absichern
Auf keinen Fall sollte der Betriebsinhaber sich selbst verges-
sen, denn er ist Dreh- und Angelpunkt für das Unternehmen.
Unabdingbar ist eine finanzielleAbsicherung für den Fall, dass
der Betriebsinhaber erkrankt oder womöglich sogar berufsun-
fähig wird. So zählen zu den persönlichen Risiken die Folgen
vonKrankheit,Unfall,Erwerbsunfähigkeit,Pflegebedürftigkeit,
Arbeitslosigkeit,Alter und auch der Tod. Die Absicherung für
denKrankheitsfall steht an oberster Stelle undmit ihr die Frage
nach einer gesetzlichen oder privaten Krankenversicherung.
Was die richtige Wahl ist, hängt von mehreren Faktoren ab,
etwa ob man sich alleine oder gleich eine Familie mitversi-
chern muss. Sitzt eine Familie mit im Boot, sollte man deren
Absicherung auch auf keinen Fall vergessen.
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Art der Gefahr
Risiko für das Unternehmen
groß mittel
klein
Feuer, Explosion
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auf benachbarte Grundstücke
übergreifendes Feuer, Sturm
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Leitungswasser
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Einbruchdiebstahl
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Maschinenbruch
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Warentransporte
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Betriebsunterbrechung durch
Feuer, Maschinenschaden
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Energieausfall
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Verseuchung
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Computerausfall
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Betriebshaftpflicht
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Umwelthaftpflicht
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Produkthaftpflicht
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Kraftfahrzeughaftpflicht
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Eigene Kraftfahrzeugschäden
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Unfallschäden (Kasko)
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Beraubung, Sabotage, Unter-
schlagung, Forderungsausfall
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Auslandsrisiken
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Quelle: Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e. V.