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Technik

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RTS-Magazin 9/2018

Angesichts aktueller Forderungen nach

mehr Nachhaltigkeit sind auch für die Ge-

bäudeautomatisierung

energieeffiziente,

wirtschaftliche und robuste Lösungen ge-

fragt. Bei der Anbindung von elektromo-

torisch betriebenen Sonnenschutzanla-

gen an die Gebäudeautomation setzt sich

die Standard Motor Interface-Technologie

(SMI) zunehmend durch. Als einheitliche

Schnittstelle für elektrische Antriebe er-

möglicht SMI die Übermittlung von Daten-

telegrammen von der Steuerung zum An-

trieb und zurück. Mit SMI-Antrieben lassen

sich deshalb eine exakte Positionierung al-

ler Behänge, ein nahezu geräuschloser An-

fahr- und Stoppbetrieb sowie eine einfache

Verdrahtung realisieren. Auch die Steue-

rungsrückmeldung der Motoren an die Ge-

bäudeautomation überzeugt immer mehr

Anwender.

Um SMI-Antriebe verstehen zu können,

ist es nötig, deren Funktionen zu kennen.

Im Vergleich zu herkömmlichen Antrieben

handelt es sich hierbei nicht mehr nur um

Motoren, die zwei Drehrichtungen und ei-

nen Stopp beherrschen, sondern um hoch-

wertige Antriebe mit integrierter Elektronik.

Diese beinhalten einen SMI-Busanschluss.

Der Elektromotor kann dabei als 230 V-

Wechselstrom (AC)-Antrieb (SMI-230V)

oder auch als Gleichstrom (DC)-Antrieb

(SMI LoVo), zum Beispiel für 24VDC, ausge-

führt sein. Ein Getriebe erhöht das Drehmo-

ment auf die für den Behang erforderlichen

Werte und reduziert die hohe Motordreh-

zahl auf die bei Sonnenschutzanlagen übli-

chen Drehzahlen von einigen zehn Umdre-

hungen pro Minute.

Exakte Positionierung dank

integriertem Drehgeber

Das Herz von SMI-Antrieben sind der inte-

grierte Drehgeber und die Steuerelektronik.

Der auf der Motorwelle montierte Dreh-

geber liefert elektrische Impulse in hoher

Auflösung. Diese werden von der integrier-

ten Steuerelektronik für die exakte Positio-

Der richtige Dreh für Sonnenschutzanlagen

nierung des Antriebs ausgewertet. Bei her-

kömmlichen Antrieben mit mechanischen

Endschaltersystemen erfolgt die Positio-

nierung über eine Zeitansteuerung außer-

halb des Antriebs, beispielsweise in einem

KNX-Jalousieaktor, ohne echtes Feedback

der tatsächlichen Motorbewegung. Hier ist

es meist notwendig, Lamellenverstell- und

Gesamtfahrzeiten per Stoppuhr zu ermit-

teln und bei der Inbetriebnahme einzuge-

ben. Dieses Vorgehen führt unter Umstän-

den zu deutlichen Toleranzen bei der Po-

sitionierung. Dahingegen wird durch das

Zählen der Impulse des Drehgebers eine

wesentlich exaktere Positionierung ohne er-

kennbare Toleranzen erreicht. Die Signale

des Drehgebers können je nach Motorart

(DC oder AC) auch für die Drehzahlrege-

lung verwendet werden, wodurch eine last­

unabhängige, konstante Fahrbewegung der

Behänge sowie ein sanfter, geräuscharmer

An- und Auslauf erreicht wird.

Die Steuerelektronik übernimmt zudem

die Kommunikation mit der Sonnenschutz-

steuerung über die standardisierte SMI-

Schnittstelle. Über eine zweiadrige Daten-

leitung wird mit dem Antrieb bidirektional

kommuniziert. Dies bedeutet, dass sowohl

Befehle an den Antrieb gesendet als auch

Werte wie aktuelle Endlage oder Zustands-

meldungen aus dem Antrieb ausgelesen

werden. Insbesondere das Auslesen der Da-

ten, wie beispielsweise Leistungsaufnahme,

Anzahl der Fahrten und aufgetretene Fehler,

wird im Rahmen eines effektiven Gebäude-

betriebs immer wichtiger. Zudem sorgt die

exakte Positionierung, welche beispielsweise

für eine Schattenkantennachführung not-

wendig ist, für hohe Akzeptanz beim Nutzer

und dient gleichzeitig der energetischenVer-

besserung von Gebäuden.

Einfache Installation und

vielfältiger Einsatz

Ein wesentlicher Vorteil der SMI-Antriebe

ist deren elektrischer Anschluss. Sowohl die

Versorgungsleitungen für den Elektromotor

als auch die zweiadrige Datenleitung wer-

den in einem Kabel geführt – bei 230 V-An-

trieben als 5-adriges und bei LoVo-Antrie-

ben als 4-adriges Kabel. Da die SMI-Schnitt-

stelle ein paralleles Bussystem ist, werden

alle Busteilnehmer, ergo SMI-Antriebe, pa­

rallelgeschaltet. Damit lässt sich der Installa-

tionsaufwand erheblich reduzieren.

Bei SMI-230 V sind die Datenleitun-

gen I+/I- genau so zu behandeln wie 230

V-Leitungen, so dass Standard-Installati-

Im Vergleich zu herkömmlichen Antrieben handelt es sich nicht mehr nur um Motoren, die zwei Drehrichtungen und einen Stopp beherrschen, sondern um

hochwertige Antriebe mit integrierter Elektronik.

Die Datenleitungen I+/I- genau so zu behandeln

wie 230 V-Leitungen, so dass Standard-

Installationsleitungen verwendet werden können.

Im Bundesministerium für Bildung und Forschung in Berlin wurde nach SMI-Standard installiert.

Fotos (2): © SMI

Foto: © Wolfgang Reiher photography