Branche
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RTS-Magazin 12/2017
Beim Projekt Brichbag gehen
nachhaltiges Handeln und so-
ziales Engagement Hand in
Hand. Und zusätzlich entstehen
auch noch stylische Produkte.
Die Zusammenarbeit von Wa-
rema und Manomama macht es
möglich: Das Textilunternehmen
verarbeitet Stoffreste aus der
Markisenproduktion zu Rucksä-
cken und Taschen weiter – jede
ein Unikat. Aus den Verkaufser-
lösen werden Obdachlose mit
Rucksäcken ausgestattet.
Das erklärte Ziel von Wa-
rema ist eine abfallfreie Pro-
duktion. Dazu tragen beispiels-
weise die Verschnittoptimierung
bei Stoffen und Blechen sowie
die Pulverrückgewinnung bei
der Beschichtung bei. Dennoch
bleiben pro Jahr ca. 42 Tonnen
Markisenstoff-Abschnitte üb-
rig. Aus diesem Grund suchte
das Unternehmen aktiv nach ei-
ner sinnvollen Möglichkeit, die
Acrylstoffreste weiter zu ver-
werten. Die fand es gemein-
sam mit Sina Trinkwalder von
Manomama. Die engagierte
Unternehmerin stellt seit 2010
in Augsburg Bekleidung und
andere textile Produkte mit so-
zialem und ökologischem An-
spruch her. Seit neustem nun
auch Taschen und Rucksäcke für
das Brichbag Projekt.
„Ökologie und soziales En-
gagement liegen mir sehr am
Aus Markisenstoffresten werden trendige Taschen
Herzen“, berichtet Angelique
Renkhoff-Mücke,
Vorstands-
vorsitzende bei Warema „Da-
her freuen wir uns sehr darü-
ber, dass unsere Stoffverschnitte
durch Brichbag weiterverwertet
werden und wir uns so gemein-
sam für Menschen und die Um-
welt engagieren können.“
Aufmerksamkeit
für Obdachlose
Der Name Brichbag symboli-
siert, worum es bei dem Projekt
geht: Eine Brücke zwischen Arm
und Reich zu bauen. Die Idee
dahinter ist, dass mit jedem ver-
kauften Produkt die Ausstattung
von Obdachlosen mit Ruck-
säcken unterstützt wird. Eine
wasserabweisende und robuste
Alternative zur Plastiktüte, die
Menschen am Rande der Ge-
sellschaft auch ein Stück Selbst-
wertgefühl zurückgeben kann.
Neonorange Details erregen
zudem Aufmerksamkeit für die
Träger und damit auch für das
Thema Obdachlosigkeit. Dank
weiterer zahlreicher Unterstüt-
zer sind die Rucksäcke bei der
Verteilung mit Hygieneartikeln
wie Seife und Desinfektions-
spray sowie mit haltbaren Nah-
rungsmitteln wie Trockenfrüch-
ten oder Instant-Kaffeepulver
gefüllt.
500 Rucksäcke für Obdach-
lose stellte Sina Trinkwalder zum
Start des Projekts selbst zur Ver-
fügung. Jetzt wird die Herstel-
lung der textilen Begleiter durch
den Verkauf der Brichbags wei-
ter finanziert. Angeboten wer-
den die Produkte im Brichbag
Online-Shop. Zum Sortiment
gehören Taschen und Rucksäcke
in verschiedenen Größen sowie
Stiftmäppchen. Jedes Stück ein
Unikat zusammengesetzt noch
aus den kleinsten Reststücken
der Warema Markisenstoffe.
www.warema.de/brichbagDie Stoffreste werden zu Taschen und Rucksäcken verarbeitet.
Das Unternehmen suchte aktiv nach einer sinnvollen Möglichkeit, die
Acrylstoffreste weiter zu verwerten.
Warema
Jede verkaufte Brichbag finanziert bis zu einen Rucksack für Obdachlose.
Manomama (2)