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Branche

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RTS-Magazin 3/2017

Unter seiner Leitung wurden

mehr als 100 Millionen Gurt-

wickler gefertigt: Otto Emde hat

sich nach 29 Jahren als Betriebs-

leiter des Selve-Zweigwerkes in

Bad Arolsen in den Ruhestand

verabschiedet. Keine Frage, in

seiner langjährigen Tätigkeit

hat sich vor allem in der Ferti-

gung vieles verändert. Wichtiger

Meilenstein war die Einführung

von „Lean Production“. Der

hessische Selve-Standort zeigt

sich heute bestens aufgestellt.

Hier hat Jürgen Weißenfeld die

Nachfolge von Otto Emde über-

nommen.

Mehr als 50 Jahre ist das Fa-

milienunternehmen im hessi-

schen Bad Arolsen ansässig: Für

die Betriebsleitung zeichnete seit

1988 der heute 63-Jährige Otto

Emde verantwortlich. Kontinu-

ierliche

Weiterentwicklungen

und zielgerichtete Investitionen

haben seither den Produktions-

standort geprägt. „Unser Zweig-

werk wurde systematisch fit für

die Zukunft und künftige Her-

ausforderungen gemacht. Da-

bei konnten wir mit Otto Emde

auf eine äußerst verlässliche und

sympathische Führungs-Persön-

lichkeit bauen, die zudem immer

ein offenes Ohr für die Wünsche

und Bedürfnisse seiner Mitar-

beiter hatte“, so Geschäftsführer

Andreas Böck, der den ausschei-

denden Betriebsleiter – nicht zu-

letzt wegen äußerst beeindru-

ckender Stückzahlen am Fer-

tigungsstandort – augenzwin-

kernd als „König der Gurtwick-

ler“ bezeichnete.

20 000 Wickler pro Tag

Im Selve-Zweigwerk in der

Nähe von Kassel dreht sich

ausschließlich alles um Gurt-

und Schnurwickler: Über 20

000 Stück werden täglich pro-

duziert. Dazu gehören als Ver-

kaufsschlager Mini-Wickler so-

wie Neubau-Wickler für die

Unterputz-Montage. Auf eine

Vielfalt von insgesamt 60 Wick-

lertypen bringt es Selve, die in

gut 300 verschiedene Varianten

nach Kundenwünschen ausge-

liefert werden. Dabei läuft ohne

Der „König der Gurtwickler“ tritt ab

hochmoderne Fertigungsauto-

maten nichts. „Seit Beginn mei-

ner Tätigkeit ist das Produktsor-

timent kontinuierlich erweitert

worden, so dass Selve heute als

Marktführer im Bereich Rollla-

dentechnik über ein komplettes

Wickler-Programm verfügt“, be-

richtet Otto Emde. Seit Mitte der

1990er Jahre setzte Selve auch

hier zunehmend auf die Au-

tomation der Produktion. „Ein

erster Automat fertigte Gestelle

mit Gurtklemmern“, sagt der

63-Jährige rückblickend: „Wei-

tere hochmoderne Automaten

folgten sukzessive, um durch

hohen

Automatisierungsgrad

zu wettbewerbsfähigen Preisen

in Deutschland produzieren zu

können.“ Zirka 85 Prozent aller

heute hergestellten Gurtwickler

werden mittlerweile auf einem

Fertigungsautomaten

erstellt,

durch eine zusätzliche Investi-

tion in diesem Jahr wird dieser

Wert dann bei weit über 90 Pro-

zent liegen.

Kundenanforderungen stan-

den und stehen dabei im Fo-

kus. „Wir haben immer alles

dafür getan, spezielle Kunden-

wünsche erfüllen zu können.

Das bleibt auch weiterhin das

Credo“, hebt der ehemalige Be-

triebsleiter hervor.

Lean Production

Stark verändert haben sich in-

des in seinen fast 30 Selve-Jah-

ren die Arbeitsinhalte: „Zu Be-

ginn meiner Tätigkeit war ich

noch fast Dreiviertel meiner Ar-

beitszeit in der Fertigung und

organisierte das Tagesgeschäft.

Zuletzt waren Prozessoptimie-

rung,

Ablaufverbesserungen

und Maßnahmen zur Quali-

tätsverbesserung meine haupt-

sächlichen Aufgaben“, so Otto

Emde, der dabei auch auf die

Umsetzung der schlanken, ef-

fizienten „Lean Production“

anspielt. Bei laufender Ferti-

gung wurden vor rund einein-

halb Jahren die Lean-Maßgaben

umgesetzt und zudem noch das

Zweigwerk modernisiert. „Auch

in dieser Phase hat Otto Emde

immer alles für eine hohe Lie-

ferbereitschaft getan, die Um-

stellung auf Lean verlief für un-

sere Kunden unbemerkt“, un-

terstreicht Andreas Böck: „Zu-

sammen mit seinemTeam hat er

notfalls große Klimmzüge ver-

anstaltet, damit die Gurtwick-

ler zum gewünschten Zeitpunkt

beim Kunden ankamen.“

Ende Januar hat sich Otto

Emde in den Ruhestand ver-

abschiedet. Für ihn stehen nun

Reisen, Haus und Garten sowie

Ehrenämter im Mittelpunkt. Die

35 Selve-Mitarbeiterinnen und

Mitarbeiter in Bad Arolsen ha-

ben seither einen neuen Chef,

der alles andere als Neuland be-

tritt: Die Nachfolge als Betriebs-

leiter hat Jürgen Weißenfeld (50)

übernommen, der bereits seit 16

Jahren im Zweigwerk tätig ist

und zuletzt den Bereich Mon-

tage leitete.

www.selve.de

Nach 29 Jahren als Betriebsleiter im Zweigwerk in Bad Arolsen ging Otto Emde

– hier mit seiner Ehefrau im Bild – in den Ruhestand.

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