Objekte
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RTS-Magazin 2/2017
die sich von einer niedrigen Brüstung bis
zur knapp 3,30 und 4,00 Meter hohen De-
cke erstrecken. Den Kantinenbau umhüllt –
unterbrochen von wenigen Wandscheiben –
rundum eine filigrane Aluminium-Pfosten-
Riegel-Fassade mit großflächigen Scheiben.
Massive Bauteile treten optisch zurück, re-
duzieren sich zu schmalen Streifen. Im In-
neren beider Gebäude herrscht durch den
hohen Tageslichtanteil eine helle, ange-
nehme Arbeitsatmosphäre. Das Souterrain
ist jeweils ein Stück zurückversetzt, so wir-
ken die Bauten als schwebten sie über dem
leicht abschüssigen Gelände.
Die Glashülle
Entscheidend für die durchlässige und lichte
Atmosphäre der Pavillons ist die Glashülle.
Entsprechend suchte Matthias Müller eine
Lösung, die die filigrane Wirkung der ori-
ginalen Konstruktion bewahrt und zugleich
den heutigen energetischen Anforderungen
entspricht. Dabei war der Sonnenschutz be-
sonders zu beachten, da eine außenliegende
Verschattung vor allem den Charakter der
ehemaligen Kantine stark verändert hätte.
Für die 4,10 Meter hohe Fassadenkonstruk-
tion des Kantinen-Pavillons fand der Archi-
tekt seine Lösung in einer Aluminium-Pfos-
ten-Riegel-Fassade mit Dreifach-Isolierver-
glasung und den Funktionsgläsern Okaso-
lar F O und Okasolar F U von Okalux. Diese
kamen an der Ost-, Süd- als auch der Nord-
seite zum Einsatz. Bei dem leistungsfähigen
Tageslichtsystem sind feststehende Lamel-
len im Scheibenzwischenraum integriert.
Im oberen Bereich der Verglasung lenkt der
Okasolar F O-Typ das einfallende Tageslicht
tief in den Raum. Okasolar F U reflektiert
einen Großteil der solaren Strahlung nach
außen und schützt dadurch den Innenraum
vor direkter Sonneneinstrahlung und damit
vor Überhitzung und Blendung. Durch die
Kombination der beiden Lamellen-Typen
kann gezielt auf die Bedürfnisse im Innen-
raum reagiert werden. Durch den extrem
schmalen Profilquerschnitt mit gerade ein-
mal 16 Millimeter Breite eignet sich Okaso-
lar F besonders für den Einsatz in Dreifach-
verglasungen und bei schmalen Scheiben-
aufbauten.
Bei der ehemaligen Finanzschule reichte
an der Südseite eine moderne Konstruktion
aus Aluprofilen mit einer Dreifach-Vergla-
sung aus, um die energetischen Anforde-
rungen zu erreichen. Ehemals sorgten hier
lediglich ein Dachvorsprung und waagrecht
verlaufende Stahlbetonbalken für Schatten.
Ergänzend kam hier jedoch das Hochleis-
tungsisolierglas Okagel von Okalux zum
Einsatz. Dieses sorgt in den Oberlichtern
dafür, dass auch der Mittelgang in der ehe-
maligen Finanzschule gleichmäßig mit Ta-
geslicht ausgeleuchtet wird. Ein Silika Aero-
gel im Scheibenzwischenraum streut das Ta-
geslicht gleichmäßig in den Raum, darüber
hinaus wirkt es hochwärmedämmend und
schallisolierend. Vor allem aber verhindert
die Gitterstruktur des Aerogels die Konvek-
tion im Scheibenzwischenraum – so erreicht
Okagel gleichbleibend gute Wärmedämm-
werte, sogar bei Überkopfverglasungen.
Für die angehenden Pädagogen ermög-
licht die Umnutzung der Finanzgebäude
und die umfangreiche Sanierung nun Ler-
nen und Arbeiten in angenehmer Atmo-
sphäre – hell und bei den richtigen Tempe-
raturen.
www.okalux.comGanz im Sinne der „optischen Transparenz“ leuchtet die Kantine beim Einschalten des Kunstlichtes
von innen laternenartig nach außen.
Die angenehme Tageslichtatmosphäre in den Seminarräumen trägt zu einer optimalen Lehr- und
Lernumgebung bei.