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RTS-Magazin 10/2016
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achdem die Serge Ferrari Gruppe fast
80 Prozent der modularen Sportanla-
gen für die Olympischen Spiele in London
2012 ausgerüstet hatte, wurden die Materi-
alien des französischen Herstellers erneut
für anspruchsvolle Projekte des hochkarä-
tigen Sportevents ausgewählt. Sowohl auf-
grund der hohen architektonischen Anfor-
derungen als auch wegen der extremen Be-
ständigkeit gegenüber klimatischen Bedin-
gungen für den Olympischen Golfplatz in
Rio De Janeiro, für die Portarena Da Juven-
tude in Rio De Janeiro sowie für das Para-
lympische Sportzentrum in Sao Paulo.
Sonnenschutz zur
Sammlung von Regenwasser
Bei der Konzeption des Olympischen Golf-
platzes spielte vor allem die Nachhaltigkeit
eine Rolle, da diese Sportstätte nach den
Spielen zu einem öffentlichen Park und
Trainingszentrum umfunktioniert werden
soll, um den Golfsport in Brasilien einem
breiteren Publikum zugänglich zu machen.
Die architektonische Gestaltung, die von
Rua Arquitetos konzipiert wurde, fußt da-
bei auf den zwei wesentlichen Vorausset-
zungen für den Erfolg im Golfsport: die
perfekte Kombination von Präzision und
Balance.
Pedro Evora, einer der beteiligten Ar-
chitekten, zu der Gestaltung des Projek-
tes: „Es sollte ein Golfplatz und attraktive
Sportanlage konzipiert werden, die sich
vollständig in die Landschaft integriert
und dabei die Natur, moderne Architek-
tur und traditionelle, brasilianische Ele-
mente für den Sonnenschutz, wie z.B. Son-
nenschirme, ideal miteinander verbindet.“
Das Architekturbüro entschied sich für
die Schaffung eines zentralen, überdach-
ten Platzes, der wie ein großer Balkon eine
Anbindung an die verschiedenen Räumen
schafft und gleichzeitig als Entrée zum
Golfplatz fungiert. Dieser Platz sollte den
Mittelpunkt der Anlage mit einer natürli-
chen und attraktiven Ausstrahlung bilden,
gleichzeitig aber auch von einer besonde-
ren Leichtigkeit gekennzeichnet sein. Da-
her haben sich die Architekten für eine
Spannmembran entschieden, die Schutz
vor der tropischen Sonne bietet, aber auch
frische Brisen passieren lässt, um so ein
Maximum an Komfort für die Spieler zu
bieten.
Die Spannkonstruktion umfasst ein raf-
finiertes System aus 14 großflächigen Mo-
dulen mit Abmessungen von 10,5 Metern,
die als auf den Kopf gestellte Pyramide ge-
Olympische Sportstätten, Rio de Janeiro:
Anspruchsvolle Sonnenschutzlösungen
Vom 5. August bis 18. September 2016 wurden in Brasilien 14 850 Athleten aus 206 Ländern auf 32
Sportanlagen in den vier Stadtbezirken Barra, Copacabana, Deodoro und Maracanã zu den olympischen
Sommerspielen 2016 in Empfang genommen. Neben Projekten für Events und Hospitality, hat Serge Ferrari
an der Realisierung von Sonnenschutz- und Fassadenlösungen für drei Sportanlagen mitgewirkt.
Auf dem Golfplatz bietet die Spannmembran Schutz vor der tropischen Sonne, lässt aber auch frische Brisen passieren.
Serge Ferrari (2)