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Technik

23 RTS-Magazin 8/2016

Sich den Herausforderungen der Zukunft

zu stellen heißt für Unternehmen, die eige-

nen Strukturen immer wieder zu überden-

ken und zu verbessern. Mit seiner neuen

Entwicklungsschlosserei, die zugleich Test-

und Prüfstationen auf zwei Etagen beher-

bergt, arbeitet auch der Markisenhersteller

Markilux daran, seine Produktionsprozesse

weiter zu optimieren und zu beschleunigen.

Im vergangenen Jahr erst weihte das Un-

ternehmen sein neues Hochregallager mit

einer Fläche von rund 1200 Quadratme-

tern ein. Direkt angrenzend, gehört auch die

fast 600 Quadratmeter große neue Entwick-

lungsschlosserei mit mehreren Test- und

Prüfstationen zu der Industriehalle. Zudem

ist seit Mitte 2015 die komplette Entwick-

lungsabteilung mit technischem Kunden-

dienst und dem kontinuierlichen Verbesse-

rungsprozess (KVP) auf zwei Etagen in ei-

nem Wohnhaus gegenüber untergebracht.

Michael Gerling, technischer Leiter von

Markilux, freut sich über diesen Schritt:

„Die räumliche Nähe zu den Test- und Prüf-

stationen ist einfach praktischer für uns.

Unsere Entwicklungsingenieure und die

Produktdesigner, die wir hier ausbilden, ha-

ben nur noch kurze Wege und können sich

schnell mal mit der Entwicklungsschlosserei

abstimmen.“ Das spart Zeit und beschleu-

nigt damit die Arbeit – ganz gleich, ob es

sich um das Konstruieren neuer Markisen-

modelle handelt, ob man Bauteile prüft, am

Feintuning einzelner Komponenten feilt

oder für Studienzwecke Testreihen fährt.

Markisentechnik im Testlauf

Optimal abgestimmte Arbeitsprozesse sind

hier laut Michael Gerling entscheidend,

denn die hohen Anforderungen an Quali-

tät und Sicherheit fordern gemäß der euro-

päischen Markisennorm (DIN EN 13561)

eine Reihe an Prüftests. Dazu gehören Zug-

und Bruchversuche, Tests zur Wind- und

Wasserlast und zu den maximal möglichen

Ausfallmaßen einer Markise. „Wir prüfen

darüber hinaus natürlich noch wesentlich

mehr. Entscheidend ist zum Beispiel bei

vielen Produkten mittlerweile ein automa-

tisierter Betrieb. Die gesamte Elektronik ist

daher auf jede einzelne Markise im Detail

abzustimmen, ebenso die Antriebstechnik.

Hier kommt es auf sehr fein eingestellte

Drehmomente bei den Motoren an. Denn

die entscheiden darüber, wie bündig eine

Kassette später schließt“, erklärt der Marki-

senexperte. Hinzu kommen Stresstests für

Gelenkarme, Materialtests in der Kühlkam-

mer und das Tüfteln am reibungslosen Zu-

sammenspiel von Metallprofilen und Mar-

kisenstoff.

Prototypen aus dem 3D-Drucker

Die Entwicklungsschlosserei ist außer-

dem mit neuen Fräsen, Drehbänken und

mit neuen Prüf- und Montageplätzen aus-

gestattet. So können Mitarbeiter aus der

Montage in den Entwicklungsprozess ein-

gebunden werden und bei Produktanläu-

fen Schulter an Schulter arbeiten. Auch das

vereinfacht die Produktion und spart Kos-

ten. Der Einsatz von digitaler Technik ist

eine weitere Triebfeder, die Arbeitsabläufe

beschleunigt und optimiert. Michael Ger-

ling sieht hierin eine große Chance, um im

Wettbewerb um Innovation und kostenef-

fiziente Produktion weiter die Nase vorn

zu haben. „Wir drucken mittlerweile un-

sere Prototypen per 3D-Druck aus. Das ist

schneller und wirtschaftlicher. In Zukunft

werden wir auf diese Weise auch Ersatz-

teile produzieren können“, ist er sich si-

cher.

Das Zusammenspiel von intelligenter

Technik und gutem Design, verbunden mit

kurzen Entwicklungs- und Innovationszyk-

len, einer optimierten Logistik und Produk-

tionskette ist schließlich entscheidend für

den Erfolg von Markilux. „Dabei versuchen

wir, manche Dinge von vornherein völlig

neu zu denken, Formensprache und Technik

neu zu definieren. Und das immer mit dem

Ziel, Markisentechnik und Hightech-Texti-

lien zu kombinieren. Denn genau das macht

Markilux aus“, so Michael Gerling.

www.markilux.com

Neues Test- und Prüflabor

treibt Innovationen voran

Der intelligente Rollladenantrieb

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Michael Gerling (l.) mit Entwicklungsleiter Sven

Kröner in der Entwicklungsschlosserei des

Unternehmens.

Markilux