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FASSADE 2/2018
Gleich zu Beginn schilderte
Prof. Dr. Elisabeth Krön, dass
vor allem der tragische Brand im
„Grenfell Tower“ in London der
Auslöser für das Tagungsthema
gewesen sei. Der Brandschutz
sei „elementar wichtig“ für die
Fassade und stelle zahlreiche
komplexe Anforderungen an
alle Baubeteiligten. Das unter-
strich auch Dipl.-Ing. Architekt
Frank Lattke im Einstiegsvortrag
zum wirksamen Brandschutz im
Holzbau. Dabei stellte der Refe-
rent anhand anschaulicher Re-
ferenzprojekte die TES Energy
Facade als intelligente Moder-
nisierungsmethode vor allem
für die Gebäudeklasse 4 und 5
vor – die vorgestellte Fertigteil-
konstruktion ermögliche einen
standardisierten Bauprozess bei
Skelett- und Plattenbauten. Dr.
Kathrin Grewolls (Ingenieur-
büro für Brandschutz Grewolls)
erläuterte in ihrem Vortrag zu-
nächst die unterschiedlichen ge-
setzlichen Anforderungen der
Landesbauordnungen an den
Brandschutz und erörterte da-
Brennende Themen in Augsburg
zu auch die Möglichkeiten der
Brandausbreitung in Fassaden.
Danach stellte die Brandschutz-
Sachverständige
numerische
Verfahren zur Simulation von
wahrscheinlichen Brandszena-
rien bei Fenstern und Fassaden
vor. Dr. Heribert Oberhaus wid-
mete sich im anschließenden
Vortrag den Brandschutzvorga-
„Fassaden und Feuer“– So lautete das diesjährige Motto der traditionellen Fachtagung „Fassade 18“ an der
Hochschule Augsburg. Bereits zum 13. Mal hatten die Organisatoren um Prof. Dr. Elisabeth Krön und Prof.
Dr. Armin Schwab vom Institut für Bau und Immobilie zusammen mit ihrem Tagungsgremium Prof. Manfred
Schnell, Prof. Dr. Timo Schmidt und Sonja Schön ein hochinteressantes Programm mit aktuellen Fachvorträ-
gen zusammengestellt. Knapp 230 Experten aus Wissenschaft, Fassadenplanung und Fassadenbau waren
der Einladung gefolgt und erlebten einen aufschlussreichen Tag.
ben für opake Fassadenflächen
und erläuterte dabei das Sockel-
brand- und das Raumbrandsze-
nario bei WDVS-Fassaden. Da-
rüber hinaus sprach der Sach-
verständige für Schäden an
Fassaden und WDV-Systemen
die Brandschutz-Bestimmungen
bei derVHF an.
Prof. Ulrich Sieberath (ift Rosen-
heim) referierte über die Anfor-
derungen und Prüfmethoden im
Brandschutz von Fenstern und
Fassaden und ging dabei unter
anderem auf die Anforderun-
gen an Vorhangfassaden nach
MBO sowie Verwendbarkeits-
nachweise und Brandprüfungen
ein – zum Beispiel die Prüfung
zur Verhinderung der Brand-
weiterleitung nach EN 1364-4.
Nach dem Mittag startete Dr.-
Ing. Claus Weller mit einem in-
teressanten Referat über Brand-
schutzkonstruktionen bei Türen,
Fenstern und Fassaden aus PVC
und berichtete dabei von zahl-
reichen Untersuchungen und
Prüfungen. Sein Fazit: Wenn er-
höhte Anforderungen an Brand-
schutz und Feuerwiderstand ge-
stellt werden, ist PVC das „un-
geeignetste Material“. Hier
mache in der Regel der Wechsel
auf Aluminium Sinn. In einem
unterhaltsamenVortrag widmete
sich Prof. Michael Lange (Prof.
Lange
Ingenieurgesellschaft)
dem Thema Brandschutzkon-
struktionen bei Metallfenstern
und -fassaden in Hochhäusern
und erläuterte dabei vor allem
die aus seiner Sicht sinnvollen
Lösungen im Bereich von Vor-
hangfassaden. „Wichtig ist dabei
nicht zuletzt auch die Planung
einer vernünftigen Sprinkler-
anlage, denn Brände entstehen
ja meist im Rauminnern“, so
der Experte. Zum Abschluss der
wieder einmal komplett ausge-
buchten Tagung sprach Dipl.-
Ing. Maximilian Ernst (Anwen-
dungstechnik Puren) über den
Brandschutz opaker Wandbe-
kleidungen und zeigte dabei auf,
wie mit Hochleistungsdämm-
stoffen sichere Konstruktionen
zu realisieren sind.
Eine Bildergalerie findet sich auf
www.die-fassade.deDie Referenten und Organisatoren der Fachtagung „Fassade 18“ in Augsburg (v.l.n.r.):
Prof. Ulrich Sieberath, Maximilian Ernst, Dr. Kathrin Grewolls, Dr. Heribert Oberhaus, Prof. Michael Lange,
Dr. Claus Weller, Prof. Dr. Elisabeth Krön, Prof. Dr. Timo Schmidt, Prof. Dr. Armin Schwab, Frank Lattke.
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Tagungen & Messen
FASSADE (2)
230 Fassadenexperten waren in die Handwerkskammer für Schwaben
gekommen, um sich mit dem Thema Brandschutz zu beschäftigen
und zu networken.