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FASSADE 2/2018

BRANCHE

|

Nachrichten + Personen

Kürzlich ist im sächsischen Frei-

berg der nach Angaben der MPA

Dresden modernste Fassaden-

prüfstand Europas eingeweiht

worden. Der weithin sichtbare

Turm verfügt über beeindrucken-

de Maße. Er ist 22 Meter hoch, 15

Meter lang, 12 Meter breit und ist

in dieser Größe in Europa wohl

einzigartig. Die Spezialisten der

MPA Dresden führen hier Brand-

tests zur Prüfung und Zertifizie-

rung von Fassaden, Glasfassaden

und Komponenten- oder Integ-

ralfassaden durch. Herausragend

ist vor allem die nutzbare Höhe

des Prüfstandes. „Wir können

hier bis zu 15 Meter hohe Fassa-

den aufbauen“, erklärt Dipl. Ing.

Thomas Hübler, Geschäftsführer

der MPA Dresden. „Damit kön-

nen wir auch Wärmedämmver-

bundsysteme (WDVS), wie sie

an Hochhäusern eingesetzt wer-

den, besonders realistischen und

genauen Tests unterziehen.“ Wie

wichtig solche Prüfungen sind,

haben unter anderem die tra-

gisch verlaufenden Hochhaus-

brände in London unterstrichen.

Die Halle verfügt über feuerfes-

te Wände und zwei große Tore.

Hochmoderner Fassadenprüfstand eingeweiht

Das Dach kann geöffnet werden,

sodass die Tests einerseits bei je-

der Witterung durchführbar sind,

andererseits kann der entste-

hende Qualm schnell abziehen.

Im Innenraum kommt Hightech

zum Einsatz. Über 200 Tempera-

tur-Messstellen ermöglichen ei-

ne genaue Analyse der Brand-

entwicklung, dazu zeichnen Ka-

meras das Geschehen von jeder

Seite auf. Die horizontale und

vertikale Ausbreitung des Feu-

ers wird lückenlos erfasst. Das

ermöglicht uns eine sehr präzise

Einschätzung des getesteten Ma-

terials.

Bei der Planung des rund eine

Million Euro teuren Prüfstandes

wurde von Anfang an viel Wert

darauf gelegt, dass er besonders

vielseitig nutzbar ist. Die Exper-

ten der MPA Dresden können

hier nicht nur die Auswirkun-

gen von Sockelbränden testen,

auch Brände mit Brennkammer

und Brände an Fassaden mit An-

und Einbauten, wie etwa Pho-

tovoltaik, sind möglich. Zum

Einsatz kommen Prüfverfahren

nach den Normen E DIN 4102-

20, DIN EN 13501, DIN 18089-

1, BS 8414-1, SP FIRE 10,5 und

Önorm B 3800-5. „Die große

Flexibilität des Testfeldes macht

auch Sonderprüfungen mög-

lich. Wir können etwa Brände in

Hochregallagern, an Windkraft-

anlagen oder auch an Schiffs-

wänden simulieren“, verdeut-

licht Hübler.  Die MPA Dresden

prüft, klassifiziert und zertifi-

ziert Bauprodukte nach nationa-

len und europäischen Normen

und verfügt über ein akkredi-

tiertes Prüflabor für Feuerlösch-

geräte und Feuerlöschmittel.

Ein weiterer Schwerpunkt liegt

auf der Brandschutzbewertung

und Brandschutzplanung von

Bestands- und Neubauten und

gutachterlicher Stellungnahme

zum Brandschutz.

www.mpa-dresden.de mpa-dresden.de

An dem neuen Fassadenprüfstand werden Brandtests zur Prüfung

und Zertifizierung von Fassaden, Glasfassaden, Komponenten- oder

Integralfassaden durchgeführt.

Am 21. Februar hat sich

im Vorfeld der Fachta-

gung „Fassade 18“ in

Augsburg der Redakti-

onsbeirat der FASSADE

getroffen. Auf dem The-

menplan standen unter

anderem der Rückblick

auf die Entwicklung der

Fachzeitschrift im ver-

gangenen Jahr sowie die

Besprechung der inhalt-

lichen Schwerpunkte für

2018. Zum Beispiel ist

ab Mitte des Jahres eine

umfangreiche Serie zum

Thema „BIM bei der Pla-

nung der Gebäudehül-

le“ geplant. Ein weiteres

Thema war auch das 3.

FORUM FASSADE am

28. März 2019 in Leip-

zig. Die Fachtagung wird

Treffen des Redaktionsbeirats der FASSADE

alle 2 Jahre gemeinsam

vom Flachglas Marken-

Kreis und der FASSADE

veranstaltet. Im Rahmen

der anregenden Diskus-

sion erhielt die Redakti-

on von den Mitgliedern

des Beirats auch diesmal

zahlreiche Vorschläge für

redaktionelle

Fachthe-

men der Fachzeitschrift

und wertvolle Anregun-

gen zur Heftgestaltung.

Mitglieder des Redakti-

onsbeirats sind renom-

mierte Branchen-Experten

aus den Bereichen Institu-

te, Forschung und Lehre,

Fassadenplanung, Fassa-

denberatung sowie Gut-

achter- und Sachverstän-

digenwesen.

www.die-fassade.de

Treffen des Redaktionsbeirats in Augsburg (v.l.n.r.): Prof. Dr.-Ing. Peter Niedermaier,

Ronald Winterfeld, Jens Meyerling, Hugo Philipp, Thorsten Förster, Prof. Jörn Peter

Lass, Prof. Dr.-Ing. Armin Schwab, Rolf Schnitzler, Dr. Rüdiger Gottschalk.

Nicht im Bild sind die Beiratsmitglieder Hans-H. Zimmermann und Prof. Michael Lange.

Sonja Schön