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Sonnenschutz an der Fassade
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FASSADE 2/2017
Verlagssonderveröffentlichung
Objekttafel
Objekt:
Mehrfamilienhäuser (Stuttgart-Möhringen)
Bauherr:
Bietigheimer Wohnbau GmbH
(Bietigheim-Bissingen)
Architekt:
KBK Architekten Belz Lutz (Stuttgart)
Gebäudetechnik:
Elektro Heldele GmbH (Göppingen)
Fenster und Sonnenschutz:
Fenster Ruoff GmbH & Co. KG (Bodelshausen)
Sonnenschutzsteuerung:
Somfy (Rottenburg/N.)
Fertigstellung:
2016
U-Wert von 1,1 W/m
2
k. Sie sind mit außen-
liegenden Aluminium-Raffstores ausgestat-
tet, um Sonnenlicht und -wärme optimal zu
regulieren. Gegenüber Rollläden haben die
Raffstoren den Vorteil, dass sie Überhitzung
vermeiden können, ohne die Räume kom-
plett zu verdunkeln. Für die Steuerung der
Jalousien ist in jedem Gebäude eine Somfy
TouchBuco Steuerungszentrale installiert,
die vollautomatisch für eine flexible intelli-
gente Beschattung der Fassaden sorgt.
Witterungsgerechte Beschattung
jeder Fassade
Über je eine Wetterstation
mit Sonnensensoren, Wind-
und Windrichtungssensor,
Außentemperatur- und Re-
gensensor bekommen die
Steuerungszentralen loka-
le Wetterinformationen. Mit
den Daten zur aktuellen
Sonneneinstrahlung, Stär-
ke und Richtung des Winds
werden die Beschattungen
für jede Fassadenseite der
Gebäude einzeln geregelt.
Bis zu acht Fassadenzonen
kann TouchBuco individuell
ansteuern. Die Verbindung
der Sonnenschutzzentralen
zu den insgesamt rund 1400
Motoreinzelsteuerungsge-
räten vomTyp animeo Smoove Uno IB+ wird
über Zweidraht-Steuerleitungen hergestellt.
Dabei genügt eine Steuerleitung für alle Fas-
saden.
Sonne imWinter passiv nutzen,
im Sommer draußen halten
Das automatische Öffnen und Schließen
der Verschattungen für jede Fassade sorgt
zum einen dafür, dass das Sonnenlicht wäh-
rend der kalten Jahreszeit an den sonnen-
exponierten Fassaden als zusätzliche passi-
ve Wärmequelle genutzt werden kann. Bei
wärmeren Temperaturen und direkter Son-
neneinstrahlung werden die Raffstoren ge-
schlossen und wirken so einer Überhitzung
der Wohnräume und dem energieintensi-
ven Einsatz einer Klimaanlage entgegen.
Die Regelung erfolgt über flexibel einstell-
bare Schwellenwerte. Dank intelligenter
Sonnenstandsnachführung werden jeweils
Zwischenpositionen und Lamellen-Nei-
gungswinkel eingestellt, die dem Nutzer an
jeder Fassadenseite ein Optimum an Wär-
meschutz, Tageslichteinfall und Blendschutz
bieten.
Individuelle Nutzerregelung
per Touch-Wandtaster
Das Prioritätenmanagement zwischen zen-
tralen und lokalen Befehlen ist so geregelt,
dass im Normalfall die Befehle der Touch-
Buco-Zentrale Vorrang haben. Über einen
Smoove-Wandtaster am jeweiligen Fenster
kann der Nutzer die Sonnenautomatik für
jeden einzelnen Raffstore ausschalten und
ihn individuell nach seinen Bedürfnissen
steuern und regeln. Die Bedienung ist kin-
derleicht und selbsterklärend. Das Konzept
des Zusammenspiels von Sonnenautomatik
und autonomer Bedienung durch den Nut-
zer macht es einerseits möglich, die Beschat-
tung über die Wetterstationen energetisch
optimiert zu steuern, auch wenn niemand
zu Hause ist. Andererseits haben die Bewoh-
ner die Möglichkeit, zentrale, nicht sicher-
heitsrelevante Befehle lokal abzuschalten. So
behandeln sie die Handlungsautonomie, die
sie sich im Alltag wünschen. Sicherheitsrele-
vante Befehle wie etwa ein Öffnen der Jalou-
sien bei Sturm lassen sich so programmie-
ren, dass sie in jedem FallVorrang vor indivi-
duellen Nutzerbefehlen haben.
Zentrale Wetterstationen auf jedem Gebäude
sorgen für eine optimale Anpassung des
Sonnenschutzes an die aktuelle Witterung.
Die Oberfläche der TouchBuco-Zentrale bietet
alle Informationen auf einen Blick und kann
vom technischen Gebäudepersonal intuitiv
bedient werden.
Über einen Wandtaster können die Bewohner die Sonnenschutz
automatik abstellen und die außenliegenden Raffstoren nach
Wünsch öffnen, schließen und den Neigungswinkel einstellen.