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FASSADE 4/2016
???
FASSADE:
Als Spezialist für
Großformate haben Sie im
letzten Jahr eine Isolierglasli-
nie angeschafft, die Gläser bis
15 Meter vollautomatisch fer-
tigt. Welche Vorteile bietet die
Anlage und wie ist die Aus-
lastung bisher?
Veh:
Wir waren auf der Su-
che nach einer Lösung für
die vollautomatische Herstel-
lung von überdimensionalen,
sprich auch sehr schweren
Isolierglasscheiben. Die An-
lage ist in der Lage, Gewichte
bis 450kg/lfm zu handeln. Die
automatische
Applizierung
der flexiblen Abstandhal-
ter erfolgt hochgenau. Damit
schaffen wir Toleranzen, die
viele Hersteller von sechs Me-
ter-Scheiben nicht schaffen.
Darüber hinaus war es für uns
wichtig, eine Pressenlösung
für gasgefüllte Isolierglas
elemente zu bekommen, die
in der Lage ist, auch 700 Mil-
limeter Stufenunterkante zu
verwirklichen. So können wir
Isoliergläser mit 4-Seiten-Stu-
fen anbieten für homogene Fas-
sadenbilder mit minimalen Fu-
gen. Einzigartig ist auch das
Glashandling nach der Versie-
gelung, das in den Fertigungs-
prozess integriert ist. Die Ent-
nahmestation wurde für sedak
so konzipiert, dass das Absta-
peln der fertigen Gläser auto-
matisch und damit ohne Bruch-
risiko erfolgt. Durch die neue
Isolierglaslinie ist sedak heute
der weltweit einzige Full Sup-
plier für Gläser bis 15 Meter.
Seit Inbetriebnahme ist sie voll
ausgelastet.
FASSADE:
Bei welchen Glas-
größen ist aus Ihrer Sicht das
„Ende der Fahnenstange“ er-
reicht?
Veh:
Letztlich bestimmt der
Markt das Angebot. sedak ist
stets mit den Anforderungen
ihrer Kunden gewachsen. Nicht
zuletzt, weil wir Mitarbeiter ha-
ben, die diese Herausforde-
rungen gerne annehmen, den
Wunsch haben, Einzigartiges zu
schaffen und die Leidenschaft,
innovative Architektur-Ideen zu
realisieren. Der Trend zu über-
großen Gläsern ist nach wie
vor ungebrochen. Hier hat se-
dak in den vergangenen neun
Jahren Pionierarbeit geleis-
tet und wertvolle Erfahrun-
gen gesammelt, um weiter im
Segment übergroße Formate
in Spitzenqualität zu wachsen.
FASSADE:
Wo sehen Sie die
zukünftigen Herausforderun-
gen bei Glasfassaden?
Veh:
Im Allgemeinen ist es
wichtig, die richtige Balance
zwischen Energieeinsparung
und Wohnklima zu finden. In
Bezug auf übergroße Glasfor-
mate gilt es, stets die Ferti-
gungsschritte und die Produk-
tionsprozesse den neuen Grö-
ßen anzupassen. Und diese
sind in dieser Liga nicht ein-
fach hochskalierbar. Hier ar-
beitet sedak weiter an neuen
Lösungen, um große Gläser
zu einem attraktiven Preis an-
bieten zu können.
3
Fragen an
...
Bernhard Veh (Geschäftsführer sedak)
Bernhard Veh ist Geschäftsführer
der sedak GmbH & Co. KG in
Gersthofen.
sedak GmbH & Co. KG
BRANCHE
|
NACHRICHTEN + PERSONEN
Schüco International KG
Der Fenster- und Fassaden-
spezialist Schüco investiert am
Standort Bielefeld bis 2020 zu-
sätzlich rund 75 Millionen Euro
und schafft mit einem groß an-
gelegten Neubau- und Sanie-
rungsprogramm die baulichen
Voraussetzungen für weiteres
Wachstum. Im Rahmen der Bau-
maßnahmen entsteht das „In-
novations- und Entwicklungs-
zentrum“. Hier arbeiten künftig
die Teams aus Produktentwick-
lung und Engineering zentral
unter einem Dach, während fle-
xibel nutzbare Räume zusätzli-
che Schulungs- und Präsentati-
onsflächen schaffen. Insgesamt
werden im Rahmen der Bauar-
beiten drei neue Gebäude ent-
stehen: ein Neubau neben der
Unternehmenszentrale, ein Lo-
Millionen-Investition in Bielefeld
gistikzentrum für Zubehör und
Beschläge sowie eine Bauakus-
tikhalle. Zudem wird der vorde-
re Teil des Hauptverwaltungsge-
bäudes kernsaniert. Eine bereits
bestehende
Gewerbe-Immo-
bilie in der Kammerratshei-
de wurde gekauft. Sie wird bis
2017 nach den Bedürfnissen von
Schüco umgestaltet. Andreas
Engelhardt, geschäftsführender
und persönlich haftender Ge-
sellschafter: „Mit den Neu- und
Umbaumaßnahmen
sichern
wir die Zukunft des Unterneh-
mens und schaffen die Voraus-
setzungen für weiteres Wachs-
tum weltweit. Dies nutzt allen
Beschäftigten, den Eigentümern
von Schüco, der Stadt Bielefeld
und unserer Region.“
www.schueco.deBau- und Sanierungsmaßnahmen im Überblick: Neubau und bisherige
Unternehmenszentrale (grün vorne), neue Bauakustikhalle (gelb),
Erweiterung des Zentrallagers (blau), gekaufte Immobilie in der
Kammerratsheide (grün hinten).