glas+rahmen
12.17
verbände
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bundesinnungsverband
ter von Baden-Württemberg, und Wolfgang Gastel, sein
Stellvertreter im Landesverband, sowie Michael Wolter,
Obermeister der Glaserinnung Potsdam, an.
Beitragsanpassungen erforderlich
ImVorfeld derWahlen hatte Bundesinnungsmeister Mar-
tin Gutmann in seinem Lagebericht darüber informiert,
dass es imZentralverband des Deutschen Handwerks Be-
strebungen gebe, zulassungsfreie Handwerksbetriebe der
Anlage B1 (darunter fallen auch die Glasveredeler) wieder
meisterpflichtig zu machen. Es sei bereits ein Ausschuss
eingerichtet worden, um mögliche Umsetzungswege zu
eruieren. Bezüglich der von Glasern kritisierten Neuerun-
gen in der GlasnormDIN 18008 betonte er: „Wir erheben
natürlich in den Normungsausschüssen Einspruch, wenn
uns Dinge nicht gefallen. Aber wir sind dort in der Unter-
zahl.“ Dringenden Handlungsbedarf sieht der Bundesin-
nungsmeister angesichts der sinkendenMitgliederzahlen.
„Wir müssen denMehrwert für unsereMitglieder auf allen
Ebenen steigern“, forderte er und schlug unter anderem
die Entwicklung eines Glas-Tools nach demVorbild des in
Baden-Württemberg sehr erfolgreich vomLandesverband
etablierten Fenster-Tools vor. Bei der Entwicklung eines
solchen für die richtige Glasauswahl sehr hilfreichenHilfs-
mittels könnten alle Landesverbände eng zusammenar-
beiten. Hauptgeschäftsführer Stefan Kieckhöfel berichtete
über den aktuellen Stand bei der Novellierung des Berufs-
bildes der Glaser mit den vier Fachrichtungen Glastroni-
ker, Glasartroniker, Fenstroniker und Fahrzeugglastroni-
ker. Künftig werde die Ausbildung dreieinhalb Jahre dau-
ern, so Kieckhöfel, die Gespräche mit den Sozialpartnern
begännen voraussichtlich Anfang 2018. Bei der Vorstellung
des Haushaltsplan-Entwurfs für 2018 erklärte der Haupt-
geschäftsführer angesichts sinkender Beitragseinnahmen:
„Wir müssen uns Gedanken machen, ob unser Beitrags-
gefüge noch zeitgemäß ist.“ Laut Vorstandsbeschluss soll
auf der nächsten Frühjahrsversammlung über eine Bei-
tragsanpassung diskutiert werden. Laut Bundesinnungs-
meister Gutmann wird eine moderate Erhöhung unum-
gänglich sein. Der Haushaltsentwurf für 2018 wurde von
der Mitgliederversammlung einstimmig durchgewunken.
Am Folgetag informierte glasstec-Direktorin Bir-
git Horn über den aktuellen Stand der Planungen und
Neuerungen bei der glasstec 2018. Sie erklärte, dass die
glasstec nach wie vor die weltweit wichtigste und größ-
te Fachmesse rund um das Thema Glas sei. Während die
Besucherzahlen aus dem Ausland stetig stiegen, setze
die Messe Düsseldorf als Veranstalter im Inland auf die
Mitwirkung des BIV, um die Sogwirkung der Fachmes-
se weiter zu steigern.
Lösung für Asbest-Problematik in Sicht
Thomas Strobl, Landesinnungsmeister des LIV Bayern,
informierte die Mitgliederversammlung über die jüngs-
Martin Gutmann setzt
auf seine gute Vernet-
zung und Kontinuität.
ten Entwicklungen bei der Handhabung von asbestbelas-
tetem Kitt. Er berichtete, dass der Berufsgenossenschaft
(BG) mittlerweile Anfragen aus allen betroffenen Gewer-
ken vorliegen. Die Glaser seien sehr früh dran – und da-
rum bei der Lösung des Problems schon recht weit. Man
habe in seinem Betrieb umfangreiche Messungen bei der
Entfernung von belastetem Kitt aus Holzfenstern durch-
geführt und dabei nur eine geringe Luftbelastung mit
Asbestfasern festgestellt. Entsprechende Untersuchun-
gen an Metallfenstern stünden noch aus. Allerdings sei
jetzt schon klar, so Strobl, dass der Glaser nicht um den
„kleinen Asbestschein“ herumkomme. Der BIV werde in
Zusammenarbeit mit der Handwerkskammer Karlsruhe
schon in Kürze Kurse zur Ausbildung von sogenannten
Multiplikatoren anbieten, die dann wiederum weitere
Glaser schulen können.
Online-unterstützte Arbeitsschutz-
Organisation
Waldemar Dörr, Hauptgeschäftsführer des Fachverban-
des Glas Fenster Fassade Baden-Württemberg, stellte in
Halle das online-gestützte Arbeitsschutz-Organisations-
system der SIAMGmbH vor. Die ursprünglich für Tisch-
ler entwickelte Software des Unternehmens füllt die Lü-
cke, die durch die Reduzierung der Beratungsleistung der
Berufsgenossenschaften entstanden ist, und ermöglicht
Handwerksbetrieben, mit einem recht geringen Zeitauf-
wand alle Belange des Arbeitsschutzes abzuarbeiten. Der
Fachverband GFF hat investiert und gemeinsammit SIAM
das Programm auch für Glaser und Fensterbauer nutzbar
gemacht. Der baden-württembergische Landesinnungs-
meister Jürgen Sieber zeigte sich begeistert von der ein-
fachen Handhabung, der großen Zeitersparnis und dem
durch das Programm erzielten Sicherheitsgewinn. Auch
Glaser und Fensterbauer außerhalb von Baden-Würt-
temberg können das Angebot der SIAM GmbH nutzen,
wenn sie Innungsmitglieder sind.
jürgen vössing
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www.glas-rahmen.de/Foto&Video
Sie schieden aus dem
BIV-Vorstand aus (v.l.):
Michael Gipser (Sach-
sen-Anhalt), Sven Klin-
gele (Berlin) und Karl
Kress (Baden-Württem-
berg)
„Wir müssen den
Mehrwert für
unsere Mitglieder
auf allen Ebenen
steigern.“