glas+rahmen
09.18
technik
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Zeit ist auch für Handwerker bares Geld. Ein Anbieter
von mobilen Navigationsgeräten bietet eine sogenannte
SAAS-Lösung (Software-as-a-Service), die speziell für
kleine Unternehmen mit zehn oder weniger Fahrzeugen
konzipiert wurde. Über die in den Fahrzeugen verbauten
mobilen Navigationsgeräte wird eine Verbindung zum
Satelliten hergestellt, der permanent die genauen Stand-
orte an einen zentralen Rechner übermittelt. Auf einer
Landkarte wird in Echtzeit dargestellt, wo sich die Mon-
teure mit ihren Fahrzeugen gerade befinden und welche
Routen sie fahren. In der Zentrale weiß man so genau,
wie weit es einMonteur vielleicht noch bis zum nächsten
Kunden hat, und kurzfristig eingehende Aufträge kön-
nen gezielt dem Monteur übermittelt werden, der den
kürzesten Anfahrtsweg zum Kunden hat. Die Software
bietet zudem die Möglichkeit, dem Fahrer die Aufträge
direkt auf das Display des Gerätes im Fahrzeug zu schi-
cken. In Zeiten zunehmenden Verkehrs und permanent
verstopfter Straßen kann eine Routenplanung so viel
effektiver gestaltet werden. Und der einzelne Monteur
muss seine Tagestour auch nicht mehr selbst planen. Das
kann von zentraler Stelle aus geschehen. Eine integrierte
Zeiterfassung sowie GPS-Ortungs-, Kommunikations-
und Navigationsfunktionen bilden die Basis, um die je-
weiligen Einsätze entsprechend abzustimmen und mit-
hilfe berechneter Routenvorschläge die Wege und Zei-
ten zu optimieren. Die Software ist so konzipiert, dass
sich die gesamten Fuhrparkdaten über eine Schnittstelle
auch in eine bereits vorhandene Bürosoftware – z.B. für
die Lohnabrechnung oder die Tourenplanung – integrie-
ren lassen.
Verändertes Kaufverhalten
Längst hat die Digitalisierung die heimischenWohnzim-
mer der Verbraucher erreicht. Entsprechend hat sich auch
das Kaufverhalten der Menschen verändert. Viele Din-
ge des täglichen Lebens werden heute selbstverständlich
online gekauft. Dabei sind digitale Handwerksportale für
Fenster, Türen und Glaskonstruktionen, die sich um den
gesamten Support inklusive der bundesweitenMontage
kümmern, heute eher noch Exoten. Natürlich werden
auch hier, wie bei jedem anderen Onlinegeschäft, Erst-
informationen bequem von zu Hause über Smartpho-
ne, Tablet oder Rechner eingeholt, und auch die Kon-
fektionierung der Bauelemente erfolgt online. Gegen-
wärtig bestellen zwar nur überwiegend internetaffine
Kunden ihre Fenster, Türen und Glaselemente online,
doch da die Portale immer komfortabler werden, dau-
ert es vielleicht nur noch wenige Jahre, bis sich in die-
ser Branche der bequeme Onlinekauf im großen Stil
durchsetzt. Auch dieser Trend stellt viele Handwerks-
betriebe vor neue, große Herausforderungen.
Wie sich ein mittelständischer Glaserbetrieb oder
Fensterbauer konkret all diesen Herausforderungen
stellt, beschreibt Tim Stebani, Geschäftsführer von
Glas Stebani in Essen. Das Handwerksunternehmen
wurde vor 70 Jahren gegründet. Immer wieder muss-
ten die Verantwortlichen in diesen Jahren auf geän-
derte Marktbedingungen reagieren. „Die Anforderun-
gen an die Produkte werden immer komplexer, so-
dass wir zunehmend gefordert sind, uns Kompeten-
zen auch aus anderen Gewerken zu holen. So konnte
in den vergangenen Jahren ein interessantes Netzwerk
beispielsweise rund um Fenster und Fassade entste-
hen, auf das wir praktisch jederzeit zugreifen können“,
beschreibt Stebani. Konkret auf die Digitalisierung an-
gesprochen, sieht er für sein Unternehmen vor allem
die Kombination aus Onlineshop und persönlicher
Beratung als Stärke. Viele Kunden kaufen nach sei-
ner Einschätzung komplexe Bauelemente nach wie vor
lieber regional. Dieser „Standortvorteil“ kommt dem
Fachhandwerk insgesamt zugute. Trotzdem müssen
die Betriebe ihren Kunden natürlich die Möglichkeit
bieten, sich umfassend online zu informieren. Und
sie müssen Antworten auf den drohenden Fachkräf-
temangel finden, um gerade die persönliche Bindung
zum Kunden oder auch kurze Lieferzeiten weiterhin
garantieren zu können.
Auch im Handwerk ist
die Softwareunterstüt-
zung im Büro und in
der Fertigung längst
angekommen. Neue
Herausforderungen
warten jedoch bei der
zukunftsweisenden
Nutzung des Internets.
Immer mehr Unterneh-
men setzten setzen
auf Online-Shops. Doch
dafür braucht es viel
fachliches Know-how
abseits des handwerkli-
chen Könnens.
THEMA AUF DER GLASSTEC 2018
Auch auf der glasstec 2018, der Weltleitmesse für die
Glasbranche, die vom 23. bis 26. Oktober in Düsseldorf
stattfindet, werden die Herausforderungen für Hand-
werksbetriebe und die Veränderung der Berufsbilder
thematisiert. Besonders in den Fokus genommen wer-
den diese Themen in der Fachveranstaltung „Hand-
werk Live“ in Halle 9.
www.glasstec.de„Die Anforderun-
gen an die Produkte
werden immer
komplexer, sodass
wir zunehmend
gefordert sind, uns
Kompetenzen auch
aus anderen Ge
werken zu holen.“
Tim Stebani, Geschäfts-
führer von Glas Stebani