glas+rahmen
09.18
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fassadentechnik
aufgelagerte massive Dach und die hoch transparente
Glasfassade mit einer Höhe von 13,5 Metern wurden auf
einer Grundfläche von 22 x 12 Meter geplant. Die Hül
le der Glasfassade besteht aus insgesamt 18 Glasschwer
tern, montiert im Abstand von drei Metern, sowie vier
Edelstahlpfosten in den Ecken. Insgesamt 64 Fassaden
scheiben und zwei Türelemente bildeten die Glasfas
sade.
Dach und Fassade entkoppelt
„Die Herausforderung der Fassadenbemessung bestand
zunächst darin, dass Dach und Fassade in Bezug auf
Lasten in der Fassadenebene entkoppelt werden muss
ten“, beschreibt Bojan Gvozdarevic, Werkleiter Metall
bau in Kirchberg, das Projekt. Das auf vier Stahlstützen
aufliegende Holzdach besitzt in der Lastfallkombinati
on eine Durchbiegung von bis zu 15 Millimeter und eine
horizontale Verschiebung von bis zu 12 Millimeter. Die
Kopfpunkte der Glasfinnen lassen diese Verformungen
zu, ohne Kräfte in die Fassadenkonstruktion einzuleiten
oder Zwängungen zu erzeugen. „Um das zu gewährleis
ten, war eine Aussteifung der Glasschwerter durch die
zweiseitig gelagerten, 3 x 4,5 Meter großen Fassaden
scheiben erforderlich“, erläutert Gvozdarevic. Als Fol
ge dieser Entkopplung musste wiederum den Ecken als
Verbindungspunkte besondere Aufmerksamkeit zuge
teilt werden, da die einzelnen Fassaden senkrecht zur
Fassadenebene gelagert werden mussten. Zum Einsatz
kam hier eine Verklebung der Fassadenscheiben mit ei
nem U-Profil.
Ein weitere Besonderheit der Konstruktion ist eine
Art Notsicherung, die für den Ausfall einzelner Fas
sadenscheiben bzw. Glasschwerter entwickelt wurde:
Beim Ausfall einer unteren Fassadenscheibe hängen die
Schwerter oder die Eckpfosten am Kopfpunkt über eine
Stahlplatte am Dach. Auch die Verbindung der Einzel
teile der Glasschwerter mittels Lochleibungsverbindun
gen war eine Herausforderung. Der Verguss der Bohrung
erforderte eine Zustimmung im Einzelfall, die Ausfüh
rung musste im Werk fremdüberwacht werden. Durch
die Verwendung nicht geregelter Bauprodukte und Bau
arten wurde das Nachweiskonzept von Beginn an mit
der Landesstelle für Bautechnik in Sachsen abgestimmt.
Auszeichnung beim Isolar-Wettbewerb
Insgesamt produzierte die Hunsrücker Glasveredelung
Wagener für das Projekt Busmannkapelle 18 Glasstüt
zen mit einer Länge von 13,3 Metern; großformatige Fas
sadenscheiben mit VSG aus TVG 24.4; Glasecken oh
ne Stütze, die Scheiben gegeneinander verklebt. Die bei
der Beratung, Fertigung, Glaslieferung undMontage ge
zeigte Kompetenz würdigte die Isolar Gruppe imWett
bewerb „Objekte 2017“ mit dem Preis in der Kategorie
„Innovative Projekte“.
www.isolar.deBAUTAFEL
Objekt:
Busmannkapelle Gedenkstätte Sophienkirche
Bauherr:
Bürgerstiftung Dresden
Bauleitung:
Prof. Gerhard Glaser
Architekt:
Architekturbüro Sigmar Lungwitz, Dresden
Planungsbüro: glasfaktor Ingenieure GmbH, Dresden
Glasfassade: Glaskubus 22 x 12 x 13 m, Großformatige Scheiben
VSG aus 2x TVG 24.4; Glasstützen Länge 13,3 m;
Glasecken ohne Stützen, Scheiben gegeneinander
verklebt
Hersteller:
Hunsrücker Glasveredelung Wagener GmbH &
Co.KGDie Hülle der Gedenk-
stätte wurde als tra-
gende Ganzglaskon
struktion ausgeführt
mit einer Fassadenhö-
he von 13,5 Metern.
Die gläserne Vitrine
besteht insgesamt aus
18 Glasschwertern,
montiert im Abstand
von drei Metern, so-
wie vier Edelstahl-
pfosten in den Ecken.