glas+rahmen
07.18
technik
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technik
fachveranstaltungen
Das Thema der 10. Rosenheimer Tür- und Tortage lautete
„Intelligente Türen und Tore – sicher, smart und simpel“.
„Produkte werden zunehmend automatisch angetrieben
und mit smarten Funktionen ausgestattet“, so Dr. Jochen
Peichl, Geschäftsführer des veranstaltenden ift Rosen-
heim. „Das birgt aber auch Gefahren. Wir wollen die bei-
den Seiten der digitalen Welt beleuchten.“
Einen Überblick über die aktuellen Themen rund um Tür
und Tor lieferten Christian Kehrer und Ingo Leuschner
vom ift. Die Nachfrage nach smarten Bauelementen er-
fordere seitens der Hersteller, dass Wartung und Updates
über die Nutzungsdauer für solche smarten Bauelemente
zur Verfügung stehen. Ebenso plädierten sie für den An-
satz, die smarte Technik zu vereinheitlichen, sprich ein-
heitliche Schnittstellen zwischen den Gewerken einzu-
richten. Professor Michael Krödel mahnte das Auditorium,
sich mit Smart Building und dem Internet of Things (IoT)
zu beschäftigen. Neben dem Thema Sicherheit sei insbe-
sondere der Komfort-Aspekt relevant.
Neben vielen weiteren Themen stand auch der Besuch im
ift-Technologiezentrum an, das vor zwei Jahren im Rah-
men der 9. Rosenheimer Tür- und Tortage eröffnet wur-
de. Extra angesetzt worden war die T30-Prüfung einer
Fassade.
camillo kluge
Foto: © ift
ift-Geschäftsführer
Dr. Jochen Peichl eröff-
net die 10. Rosenheimer
Tür- und Tortage.
Bedeutungslos ohne Licht
Wieder eine spannende Mischung aus Projektberichten über teilweise
spektakuläre Objekte und Wissenswertem aus den Bereichen
Forschung, Normung und Technik bot die Glasbau 2018 in Dresden.
„die gebäudehülle ist
repräsentativ nach außen
und erfüllt zudem eine Schutzfunktion“, sagte Prof. Da-
niel Pfanner in seinem Eröffnungsbeitrag zur Tagung.
Der Fassadenplaner, der sich mit dem „Traum vom
Licht“ beschäftigte, stellte als Alternative zu diversen
sommerlichen Wärmeschutzvarianten, die in der Regel
„zu einem Defizit in der Tageslichtausbeute im Inneren“
führen, ein Forschungsprojekt zum Fluid Flow Glazing
vor. Im Glaszwischenraum zirkuliert dabei Wasser, das
die Infrarotstrahlung der Sonne absorbiere und somit
die Temperatur der Innenglasscheibe sowie die solaren
Einträge im Innenraum reduziere.
Elisabeth Aßmus von der TU Dresden berichtete über
den Stand der Entwicklung in Sachen Bioenergiefassa-
de. Grundsätzliche funktioniere das Projekt, bei dem
in einer Flüssigkeit zwischen den Glasscheiben Algen
gezüchtet werden. Aufgrund der Erkenntnisse aus dem
bereits seit 2013 in Hamburg installierten Projekt hat
das Forschungsteam nun einen neuen Prototyp mit drei
Meter mal 1,35 Meter Größe errichtet. An diesem soll
die Langzeitstabilität der Bioenergiefassade untersucht
werden.
Prof. Geralt Siebert von der Universität der Bundes-
wehr in München hatte Neues aus der Glasnormung
im Gepäck. Matthias Haller von Solutia setzte sich mit
Kombinationen aus Sonnenschutztechologien ausein-
ander, insbesondere mit solarabsorbierender PVB-Fo-
lie. „Egal, welche Methode gewählt wird, man wird et-
was weniger Licht haben als ohne“, so eine bilanzieren-
de Aussage.
„Raum wird bedeutungslos ohne Licht“, zitierte Felix
Schmitt vom Fassadenbauer Josef Gartner den Archi-
tekten Steven Holl. Schmitt berichtete vom Projekt an
der Princeton University, wo ein interessantes Spiel mit
transluzenten und transparenten Gläsern an der Fassa-
de umgesetzt wurde.
camillo kluge
Foto: © Kluge
Die Glasbau Dresden
bot neben spannenden
Vortragen auch
viele Möglichkeiten
zum Netzwerken.
ZWEI SEITEN DER DIGITALEN WELT BELEUCHTET
10. ROSENHEIMER TÜR- UND TORTAGE MIT BREITEM THEMENSPEKTRUM