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glas+rahmen
04.19
verbände
verbände aus den innungen
Asbest, Beiträge und SOKA BAU
Die Sachkunde in puncto Asbest weiter zu fördern,war eines der Hauptthemen
bei der Mitgliederversammlung des Glaserinnungsverbandes Nordrhein-Westfalen
am 18. März in Rheinbach. Debattiert wurden zudem die künftige Beitragsgestaltung
des Bundesinnungsverbandes und die aktuellen Aktivitäten der SOKA-Bau.
auch für den
Glaserinnungsverband
Nordrhein-Westfalen (GIV) spielt die Durch-
führung der Asbest-Sachkundelehrgän-
ge nach TRGS 519/4c nach wie vor eine be-
deutende Rolle. So kommen von den mitt-
lerweile bundesweit rund 350 Glasern, die
den sogenannten „kleinen Asbestschein“ seit
August 2018 erworben haben, allein 95 aus
NRW, brichtete Landesinnungsmeister Her-
mann Fimpeler auf der Mitgliederversamm-
lung des GIV. Ziel sei es, diese Zahlen noch
weiter zu erhöhen. So soll durch gezielte Öf-
fentlichkeitsarbeit des Kompetenzzentrums
des Glaserhandwerks noch einmal auf die
hohe Bedeutung hingewiesen werden. Nach
sechs erfolgreichen Fortbildungen in den Re-
gionen seiner Innungen plant der GIV in die-
sem Jahr einen weiteren Lehrgang zur Durch-
führung von Arbeiten mit asbesthaltigen Kit-
ten. Der Termin ist noch nicht fixiert. Inte-
ressierte können sich dennoch schon jetzt
beim GIV melden.
Zwei Tage nach der Mitgliederversamm-
lung des Bundesinnungsverbandes des Gla-
serhandwerks (BIV) in Erfurt (siehe Be-
richt auf den Seiten 50-51) wurden natürlich
auch einige Themen von der Bundesebene
auf der Veranstaltung in Rheinbach bespro-
chen. Vom stellvertreten Landesinnungs-
meister Udo Pauly beispielsweise wurde die
vom BIV geplante Einführung eines RAL-
Gütezeichens für Glasduschen ausführlich
vorgestellt und anschließend der Sinn und
Zweck von den Sitzungsteilnehmern lebhaft
diskutiert.
Zustimmung für geplante
Beitragsstruktur des BIV
GIV-Vorstandsmitglied Thomas Schulmeyer
informierte die Anwesenden über die geplan-
te Beitragsentwicklung des BIV in den kom-
menden Jahren. Angestrebt werde, imVergleich
zum bisherigen, recht komplexen Berech-
nungsverfahren vor allemeine stabile Beitrags-
entwicklung. Geplant ist, dieMitgliedsbeiträge
für die Betriebe von derzeit rund 169 Euro zu-
nächst auf 185 Euro in 2020, auf 195 Euro in 2021
und danach um jährlich drei Prozent zu erhö-
hen. DemVorschlagwurde nach kurzerDebat-
te bei zwei Enthaltungen zugestimmt. Die Ent-
lastung von Vorstand und Geschäftsführung
des GIV für das Wirtschaftsjahr 2018 erfolgte
Links: Teilnehmer der GIV-Mitglieder
versammlung am 14. März vor dem
Schulungsraum des Landesverbandes
in Rheinbach.
Oben: Landesinnungsmeister Hermannn
Fimpeler berichtete auch von der
BIV-Mitgliederversammlung, die nur
zwei Tage zuvor in Erfurt stattfand.
nach demBericht der Buch- und Kassenprüfer
mit gleichem Ergebnis.
In seinem zweiten Vortrag informierte
Thomas Schulmeyer die Mitglieder über ta-
rifliche und gesetzliche Grundlagen, wonach
das Glaserhandwerk als Gewerk von einer
Mitgliedschaft bei der SOKA-BAU (Sozial-
kassen der Bauwirtschaft) ausgeschlossen ist.
Zu beachten sei allerdings, dass Unterneh-
men, die mit dem überwiegenden Anteil ih-
rer Arbeitsleistung die vollständige Bandbrei-
te des Glaserhandwerks verließen und bei-
spielsweise überwiegend Fenster montierten,
durchaus unter die Gültigkeit der Tarifver-
träge des Baugewerbes fallen könnten. Hin-
tergrund dieser Infos ist der Umstand, dass
aktuell seitens der SOKA-BAU offensichtich
bundesweit Glaserbetriebe kontaktiert wer-
den, um diese zur Herausgabe von firmenin-
ternen Informationen zu bewegen.
Des Weiteren informierte der GIV auch
über den neuesten Stand bei der Novellie-
rung der Glasbessungsnorm DIN 18008, die
aktuell bei jeder bodentiefen, frei zugäng-
lichen Verglasung einen Risikoabschätzung
vorsieht.
andreas arnold
Fotos: © Arnold